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Projekt in Marokko RWE entdeckt Nordafrika für Solarstrom

Durch die Preissenkungen bei den Modulen wird für RWE die Sonnenenergie attraktiver. Allerdings nicht in Deutschland, sondern vor allem im Nordafrika. Bis zu 150 Millionen Euro werden in ein Projekt in Marokko gesteckt.
21.05.2012 - 14:44 Uhr 4 Kommentare
Das Logo des Energielieferanten RWE steht vor der Unternehmenszentrale. Quelle: dapd

Das Logo des Energielieferanten RWE steht vor der Unternehmenszentrale.

(Foto: dapd)

Bremerhaven Der stark von Kohle und Atomkraft abhängige Energiekonzern RWE entdeckt neben Windkraft nun auch die Sonnenenergie. "Bei der Photovoltaik durchlaufen wir gerade eine Phase der Neubewertung", sagte der künftige Vorstandschef Peter Terium am Montag vor Journalisten in Bremerhaven. Die Preise für die Module seien in einem Maße gesunken, das RWE nicht für möglich gehalten habe. "Es wäre also unklug, wenn wir uns diesem Thema nicht widmen würden." In Deutschland wolle der Konzern Solarstromerzeugung aber nicht vorantreiben, sondern in Südeuropa und Nordafrika. So plane RWE ein Projekt in Marokko mit einer Leistung von 100 Megawatt, bei dem Strom kombiniert aus Sonnen- und Windkraft erzeugt wird.

"Durch die Kombination beider Technologien können wir die Erzeugungskosten nochmals reduzieren", sagte Terium, der im Juli Vorstandschef Jürgen Großmann ablöst. Die Kosten für das Projekt in Marokko bezifferte der Konzern auf 120 bis 150 Millionen Euro. RWE habe die Pläne als Konsortialführer den Partnerunternehmen im Wüstenstromprojekt Desertec angeboten und bereits Interessenbekundungen erhalten. In den nächsten Wochen könne der Konzern wohl mehr über zu den Partnern und dem Zeitplan sagen. Der Strom solle in Marokko bleiben. Es würden aber auch Vermarktungsmöglichkeiten in Europa geprüft.

Terium äußerte sich auf einer Pressekonferenz anlässlich der Taufe DES RWE-Schiffs "Victoria Mathias", mit dem der Konzern den Bau von Windkraftwerken auf hohe See vorantreiben will. RWE hat bislang bei Ökostrom vor allem auf die Windenergie an Land gesetzt. Der Ausbau von Windkraftanlagen in der Nord- und Ostsee kommt vor allem wegen des stockenden Netzanschlusses nur schleppend voran. Der Chef der Ökostromtochter RWE Innogy, Fritz Vahrenholt, äußerte erneut Zweifel, dass die ursprünglichen Pläne Deutschlands erreicht werden, bis 2020 Windräder mit einer Leistung von 10.000 Megawatt aufgestellt werden können. 3000 bis 5000 Megawatt seien aber möglich. RWE selbst plant in Nordsee Windparks mit einer Gesamtleistung von 1000 Megawatt.

RWE hatte 2008 die Ökostromtochter gegründet. Deren Investitionsbudget beträgt für die Jahre 2008 bis 2015 rund zehn Milliarden Euro. Bis Ende dieses Jahres will RWE bereits etwa 6,5 Milliarden Euro investiert haben. Der Konzern will bis 2014 erneuerbare Energien mit einer Leistung von 4500 Megawatt im Bau oder am Netz haben. Bislang hat RWE rund 2400 Megawatt am Netz und 1200 im Bau. Zum Vergleich: Das stillgelegte hessische RWE-Atomkraftwerk Biblis hat eine Leistung von etwa 2400 Megawatt.

  • rtr
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4 Kommentare zu "Projekt in Marokko: RWE entdeckt Nordafrika für Solarstrom"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Auch wenn Sie es nicht glauben (von wissen will ich gar nicht reden), in Marokko ist mittels Photovoltaik erzeugter Strom bereits günstiger als ein mit Erdöl befeuertes Kraftwerk!

  • Im Bericht werden wie so oft die installierten Leistungen von Windmühlen mit denen moderner Kernkraftwerke verglichen.

    Das ist ein irreführender Vergleich da eine Windmühle durchschnittlich 15,5% der Nennleistung ins Netz einspeist, ein Kernkraftwerk knapp 90%. Damit erzeugt ein umweltfreundliches Kernkraftwerk ca. 6 x mehr Strom als eine religiös verehrte Windmühle gleicher Nennleistung.

    Des weiteren ist der Strom aus Windmühlen als Zufallsstrom weitgehend wertlos.

    In einem Artikel der FAZ wurden Hochseewindmühlen auf Schiffen vorgestellt und auch mit ein paar Zahlen erläutert. Eine Analyse der Zahlen ergibt, dass die Kosten dieser Art "Energieerzeugung" liegen weit jenseits derer von Landwindmühlen und fest verankerten Windmühlen.

    Da Geld und Verstand keine Rolle spielen wenn es um "Erneuerbare Energien" geht, wird man dann wohl neue, höhere Subventionssätze kreieren müssen wenn man solche ökoreligiösen Monumente in Betrieb nehmen möchte.

    Vandale

  • jo darauf wirds wohl hinauslaufen

    es wird wohl alles an förderungen abgegraben was geht
    Entwicklungshilfe, deutsche stromzahler für die investitionen...und dann wird auch erstmal der deutsche markt weiter abgegrast wie eine cash-cow...

    denn das verhältnis investition<->ertrag wird sich in nordafrika schön rentieren.

  • Der wesentlichste Punkt wird im Bericht nicht benannt..

    Die Solarmodulpreise sinken seit die Chinesen diesen Markt entdeckt haben und werden wohl noch etwas weiter nachgeben bis Materialpreis-, Lohnkosten,- und Umweltkosten,- steigerungen in China diesen Trend umkehren.

    Ein in Nordafrika erzeugter Solarstrom ist wertvoller als solcher in Deutschland als die Sonne dort stetiger scheint und der Stromverbrauch auch durch Millionen Klimaanlagen bestimmt wird.

    Allerdings dürfte auch in Marokko ein Faktor 3-4 zwischen den Stromerzeugungskosten und dem Ertrag liegen. Insofern stellt sich wie bei allen "Erneuerbare Energien" Projekten die wesentliche Frage:

    Wer bezahlt die Subventionen????

    Entwicklungshilfe?, EU?, CDM Zertifikate?, Der Deutsche Stromverbraucher? oder die PR von RWE?

    Vandale

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