Quartals-Bilanz Abschreibungen ziehen Bayer in die Verlustzone

Wenig Glanz verbreiten die aktuellen Bayer-Zahlen.
Leverkusen Seine erste Bilanzpressekonferenz als Bayer-Chef hat sich Marijn Dekkers sicher anders vorgestellt: Der neue Vorstandsvorsitzende musste am Montag einen Verlust im Schlussquartal 2010 verkünden und blieb auch mit seinen Prognosen für das laufende und kommende Jahr hinter den Markterwartungen zurück. Besonders im Pharmageschäft rechnet Dekkers wegen der zunehmenden Konkurrenz durch billigere Nachahmermedikamente sowie Sparmaßnahmen vieler Ländern in ihren Gesundheitssystemen mit Belastungen.
Dekkers, der Bayer seit Oktober leitet und dem Traditionskonzern schon nach wenigen Wochen im Amt ein radikales Sparprogramm verordnete, kündigte an, den bereinigten operativen Gewinn in diesem Jahr von 7,1 in Richtung 7,5 Milliarden Euro zu steigern. Für 2012 seien dann rund acht Milliarden Euro angepeilt. Analysten hatten mit 7,8 Milliarden in diesem und 8,5 Milliarden im nächsten Jahr allerdings mehr erwartet.
An der Börse hielt sich die Enttäuschung dennoch in Grenzen: Die Bayer-Aktie verlor bis zum Mittag 0,2 Prozent auf 54,71 Euro. Nach Einschätzung von Analystin Cornelia Thomas von der WestLB blieb der Ausblick für 2011 unter anderem deshalb unter den Erwartungen, weil sich die Bayer-Agrochemie langsamer erhole als zunächst gedacht. DZ-Bank Analyst Peter Spengler erklärte: „Die Zahlen waren okay, auch wenn es keine positiven Überraschungen gab.“ Es sei nachvollziehbar, dass Dekkers wie sein Vorgänger Werner Wenning mit einem konservativem Ausblick ins Jahr starte. Der gebürtige Niederländer ist der erste Bayer-Chef, der nicht aus den eigenen Reihen kommt, und zudem der erste Ausländer an der Spitze des Traditionsunternehmens.
Im vergangenen Jahr machte Bayer vor allem die Konkurrenz durch billigere Nachahmerprodukte zu schaffen. Die Umsätze mit Antibabypillen der Produktfamilie Yasmin/YAZ - Bayers zweitwichtigstem Mittel - fielen in der Folge um rund 13 Prozent. Die Gesundheitsreformen in verschiedenen Ländern drückten den Umsatz um weitere 160 Millionen. „Insgesamt rechnen wir aufgrund dieser Reformen auch im laufenden Jahr mit erheblichen Belastungen“, erklärte Dekkers. Der Konzern kalkuliert derzeit für 2011 mit 270 bis 300 Millionen Euro.
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Peinlich? Das ist ärgerlich. Zumal wir auch in der Printausgabe immer mehr Qualitätsschwächen finden und es eine frage der Zeit ist, zu kündigen. Der Untergang des HB rückt weiter näher. Die Witschaftswoche hats vorgemacht.. verfehlte Verlagspolitik.
Vermutlich ist Bayer Leverkusen gemeint. Aber schon peinlich für das Handelsblatt, zweimal hintereinander statt "Bayer" Bayern zu schreiben!!!
Wer bitte ist Bayern? Bayern München?