Quartalszahlen Gildemeister erwartet neue Auftragsflut

Werkzeugmaschine des Bielefelder Maschinenbauers Gildemeister.
Düsseldorf Die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen von Gildemeister ist hoch wie nie: Der Bielefelder Konzern steuert in diesem Jahr - trotz der Flaute in Südeuropa - einen Rekordauftragseingang von mehr als zwei Milliarden Euro an, wie Gildemeister am Donnerstag mitteilte. Die prall gefüllten Orderbücher stimmen Konzernchef Rüdiger Kapitza trotz aller Konjunktursorgen denn auch zuversichtlich. "Der Rekordauftragsbestand von über einer Milliarde Euro ist ein guter Sicherheitspuffer für 2013," sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Nachfrageschwäche in den krisengeschüttelten Ländern Südeuropas könne Gildemeister mit florierenden Geschäften in Asien und Südamerika aber auch den USA mehr als ausgleichen. Neben stabilen Geschäften in Deutschland sei zuidem erfreulich, dass die Importe nach China weiter steigen.
"China sucht Toptechnologie aus Deutschland und Japan", betonte Kapitza. Gildemeister profitiert dabei auch von seiner engen Kooperation mit dem japanischen Wettbewerber und Anteilseigner Mori Seiki, der den Bielefeldern in Asien die Tür weiter geöffnet hat.
Nach Umsatz- und Gewinnzuwächsen im zweiten Quartal bekräftigte Kapitza seine Ziele für 2012, die einen Umsatz von mehr als 1,9 (Vorjahr: 1,68) Milliarden Euro vorsehen und einen Vorsteuergewinn von über 100 (66,9) Millionen. Die Aktionäre sollen an den Zuwächsen mit einer höheren Dividende beteiligt werden. Über den möglichen Aufschlag schwieg sich Kapitza aber noch aus. Für 2011 hatten die Anteilseigner 25 Cent je Aktie erhalten.
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Im zweiten Vierteljahr verbuchte Gildemeister einen Umsatz von 465 (Vorjahr: 397,2) Millionen Euro und einen operativen Gewinn (Ebit) von 26,6 (22,1) Millionen Euro. Netto verzehnfachte sich das Ergebnis binnen Jahresfrist auf knapp 16 Millionen Euro. Die Bestellungen legten um elf Prozent auf rund 583,3 Millionen Euro zu.
Bei Anlegern und Analysten kamen die Nachrichten gut an: Die in den vergangenen Wochen gebeutelten Titel notierten mit einem Plus von rund zwei Prozent und gehörten damit zu den größten Gewinnern im MDax. "Der Auftragseingang übertraf unsere Schätzungen deutlich und sogar die optimistischeren Konsenserwartungen", kommentierte Jasko Terzic von der DZ Bank. Er bekräftigte seine Kaufempfehlung und erklärte, die Gildemeister-Aktie sei seit Anfang Juli um rund 15 Prozent gesunken. "Nach dem zweiten Quartal sehen wir keine Rechtfertigung dafür."
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