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Quartalszahlen Wie der Dax-Neuling Symrise von gelockerten Corona-Auflagen in vielen Ländern profitiert

Der Duft- und Aromahersteller wächst im ersten Dreivierteljahr um 6,7 Prozent. Für das Gesamtjahr rechnet er mit einem höheren Wachstum als bisher angenommen.
26.10.2021 Update: 26.10.2021 - 08:38 Uhr Kommentieren
Das Unternehmen profitiert von den Lockerungen der Corona-Auflagen in vielen Ländern. Quelle: dpa
Symrise in Holzminden

Das Unternehmen profitiert von den Lockerungen der Corona-Auflagen in vielen Ländern.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Dax-Neuling Symrise hat infolge der Corona-Lockerungen seine Zahlen erneut steigern können. In den ersten neun Monaten des Jahres ist der Umsatz des Duft- und Aromaherstellers um 6,7 Prozent auf 2,88 Milliarden Euro gestiegen. Aus eigener Kraft, also Übernahmen und Wechselkurseffekte ausgeklammert, war es ein Plus von 9,2 Prozent.

Für das Gesamtjahr 2021 hat das Management seine Umsatzprognose erneut angehoben. Für 2021 rechnet der Konzern nun mit einem organischen Umsatzwachstum um die neun Prozent. Zuvor waren die Niedersachsen von mehr als sieben Prozent ausgegangen, Anfang des Jahres erwartete man ein Plus von fünf bis sieben Prozent. Zur Gewinnentwicklung will sich Symrise erst wieder bei der Vorlage der Jahreszahlen äußern.

Symrise mit Sitz im niedersächsischen Holzminden war im September in den Leitindex Dax aufgestiegen und präsentierte am Dienstag erstmals seine Quartalszahlen als Mitglied der ersten Börsenliga.

„Wir sind mit der Geschäftsentwicklung seit Jahresbeginn sehr zufrieden und setzen den beschleunigten Wachstumskurs fort“, wird Vorstandsvorsitzender Heinz-Jürgen Bertram in einer Konzernmitteilung zitiert.

Symrise profitiert von den Lockerungen der Corona-Auflagen in vielen Ländern, der steigenden Reiseaktivität und dem sich normalisierenden Verbraucherverhalten. Vor allem die Nachfrage nach Sonnenschutzprodukten, Parfümerieartikeln, aber auch Anwendungen für Getränke und kulinarische Produkte haben den Umsatz gesteigert.

In der öffentlichen Wahrnehmung steht Symrise mit seinen 10.000 Beschäftigten nicht im Fokus, obwohl Verbraucher im Schnitt 20- bis 30-mal pro Tag mit Produkten des Unternehmens in Berührung kommen. Symrise stellt mehr als 30.000 Duft- und Geschmacksstoffe her sowie kosmetische Inhaltsstoffe und Aroma-Chemikalien, die in Parfüms, Kosmetik, Lebensmitteln, Getränken, der Pharmaindustrie oder der Heimtiernahrung zum Einsatz kommen.

Sparte „Scent & Care“ wächst um 8,1 Prozent

Ohne die Symrise-Zulieferungen kommt kaum ein Konsumgüterkonzern, Nahrungsmittelproduzent oder Kosmetikhersteller aus. Zu den Kunden zählen etwa Danone, Unilever, L’Oréal und Henkel.

Symrise, das zu den wachstumsstärksten Firmen der Branche zählt, steht auf zwei Säulen: In der „Flavor & Nutrition“ genannten Sparte produziert der Konzern Geschmacksstoffe für Lebensmittel und Getränke sowie Inhaltsstoffe für Tierfutter, im Segment „Scent & Care“ geht es vornehmlich um Düfte und Zusätze für Körperpflegeprodukte, Kosmetik und Reinigungsmittel.

Die Sparte „Scent & Care“ erzielte im ersten Dreivierteljahr ein Umsatz von 1,13 Milliarden Euro – ein organisches Plus von 8,1 Prozent. Dieser Geschäftsbereich profitierte insbesondere von einer starken Nachfrage nach Luxusparfümerie-Produkten und Sonnenschutzprodukten infolge der Corona-Lockerungen.

„Wir sind mit der Geschäftsentwicklung seit Jahresbeginn sehr zufrieden und setzen den beschleunigten Wachstumskurs fort“, sagt der Symrise-Chef. Quelle: Symrise
Heinz Jürgen Bertram

„Wir sind mit der Geschäftsentwicklung seit Jahresbeginn sehr zufrieden und setzen den beschleunigten Wachstumskurs fort“, sagt der Symrise-Chef.

(Foto: Symrise)

Auch der Geschäftsbereich „Flavor & Nutrition“ verzeichnete aufgrund des Fortschritts in der Pandemiebekämpfung gute Zahlen. Das Segment steigerte seinen Umsatz organisch um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,75 Milliarden Euro. Der Anstieg des Außer-Haus-Verzehrs wirkte sich positiv aus und führte zu einer starken Nachfrage nach Getränken.

Gleichzeitig sorgte die weltweit steigende Anzahl von Haushalten mit Heimtieren für eine hohe Nachfrage nach Anwendungen für Tiernahrung – und damit für starkes Wachstum.

Symrise erhöht Umsatzprognose

Vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten hebt Symrise erneut sein Umsatzziel an und erwartet für das Gesamtjahr 2021 nunmehr ein organisches Wachstum von neun Prozent – zwei Prozentpunkte mehr als gegenüber der Prognose von August 2021.

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sollen zum Jahresende mehr als 21 Prozent als Gewinn hängen bleiben. Damit hält Symrise an seiner Ebitda-Marge fest. Auch mittelfristig soll sich die Profitabilität in einem Korridor von 20 bis 23 Prozent bewegen.

Analyst Thomas Maul von der DZ Bank schreibt allerdings in einer aktuellen Analyse: „Das Potenzial für steigende Margen dürfte in den nächsten Monaten wegen höherer Rohstoffkosten limitiert sein.“ Das liege auch an der vergleichsweise geringen Preissetzungsmacht von Symrise. Die Firma hat einen Marktanteil von rund zehn Prozent.

Auch mittelfristig hält Symrise an seinen Zielen fest. Das Unternehmen will seinen Umsatz bis Ende 2025 auf 5,5 bis 6,0 Milliarden Euro steigern – einerseits mit einem jährlichen organischen Wachstum von fünf bis sieben Prozent, andererseits mit Übernahmen. „Zukäufe bleiben ein wichtiger strategischer Hebel, um Wachstumsfelder zu erschließen“, sagte Symrise-Chef Bertram zuletzt in einem Interview.

Anfang September kündigte der Konzern an, sein Geschäft mit Sonnenschutz und Farben für Kosmetika mit einer Partnerschaft auszubauen. Dazu beteiligt sich die Gesellschaft mit einem Viertel an dem US-Unternehmen Kobo, einem Spezialisten für Pulver und Dispersionsfarben für kosmetische Produkte.

Das Geschäft von Symrise gilt als relativ konjunkturunabhängig und krisenfest. So konnte die Firma ihren Gewinn seit Jahren kontinuierlich steigern. Symrise wurde schon zu Dax-30-Zeiten immer wieder mal als Aufstiegskandidat gehandelt.

In den vergangenen fünf Jahren ist der Aktienkurs um 55 Prozent gestiegen. In diesem Jahr hat die Aktie – unter starken Schwankungen – knapp fünf Prozent zugelegt. Ein Anteilsschein kostete zuletzt gut 117 Euro.
Mehr: Mehr Farben und Sonnenschutz: Symrise steigt bei US-Firma Kobo ein.

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