Radpanzer Rheinmetall sichert sich Milliardenauftrag in Australien

Die Bestellung ist für Rheinmetall der größte Einzelauftrag der jüngeren Unternehmensgeschichte.
Düsseldorf Rheinmetall hat für seine Rüstungssparte einen neuen Milliarden-Auftrag aus Australien an Land gezogen. Die Regierung in Canberra habe den Konzern mit der Lieferung von 211 Radpanzern des Typs Boxer im Gesamtwert von 2,1 Milliarden Euro beauftragt, teilte Rheinmetall am Freitag mit. Ein entsprechender Vertrag sei unterzeichnet worden.
Bereits im März hatte Australien den deutschen Rüstungskonzern nach einem mehrjährigen Ausschreibungsverfahren als bevorzugten Anbieter ausgewählt.
Die Bestellung ist der größte Einzelauftrag der jüngeren Unternehmensgeschichte. „Es ist uns eine Ehre, dass wir von der australischen Regierung als Partner in einem so umfassenden Vorhaben zur Modernisierung der Streitkräfte ausgewählt worden sind“, sagte Vorstandschef Armin Papperger.
Die Panzer sollen von 2019 bis 2026 ausgeliefert werden. Sie hätten die Australier bei Tests unter anderem in den Kategorien Feuerkraft und Beweglichkeit überzeugt. Der Boxer wird auch von der Bundeswehr eingesetzt.
Rheinmetall wurde bereits 2013 damit beauftragt, dem australischen Militär rund 2500 Militär-Lkw im Gesamtwert von 1,1 Milliarden Euro zu liefern. Für die nächste Phase dieses Projekts sei Rheinmetall kürzlich ausgewählt worden, was die Lieferung von weiteren rund 1000 Lkw und 800 Aufbauten bedeutet, hieß es weiter.
Rheinmetall profitiert derzeit kräftig von der unsicheren Weltlage. 2017 konnte der Mischkonzern seinen Umsatz um fünf Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro steigern. Auf die beiden Konzernsparten Rüstung und Automobil entfiel dabei je etwa die Hälfte des Umsatzes.
Die Rüstungssparte des Konzerns, die lange als Problemzone galt, soll im laufenden Jahr 14 Prozent mehr Umsatz generieren. „Der allgemeine Trend zur verstärkten Sicherheitsvorsorge in Deutschland und im Ausland wird unser Geschäft positiv beeinflussen“, erklärte Vorstandschef Papperger bei der Bilanz-Pressekonferenz im März.
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