Renault und Nissan in China Autohersteller wollen mit Dongfeng E-Autos bauen

Der chinesische Autobauer ist mit 50 Prozent an der Firma beteiligt.
Peking Die Autohersteller-Allianz Renault Nissan will zusammen mit ihrem chinesischen Partner Dongfeng Motor Group Elektroautos bauen. Dazu solle ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, teilten die Firmen am Dienstag mit. An diesem Joint Venture mit dem Namen eGT New Energy Automotive seien Renault und Nissan zu je 25 Prozent beteiligt, Dongfeng halte 50 Prozent. Die Hersteller reagieren damit auf den wachsenden Bedarf an E-Autos auf dem weltgrößten Fahrzeugmarkt. Außerdem dient die Entscheidung dazu, die von China geforderte Quote an Elektromobilen zu erfüllen.
Zuvor hatte bereits Ford bekannt gegeben, ein Gemeinschaftsunternehmen mit der chinesischen Anhui Zotye Automobile für den Bau von E-Autos zu planen. Auch Tesla, Daimler und General Motors haben bereits Pläne für den Bau von Elektroautos in China präsentiert. Das Land will erreichen, dass 2025 mindestens ein Fünftel aller neuverkauften Autos einen Elektroantrieb hat, entweder mit Akkus oder in der Hybridversion mit Elektro- und Verbrennungsmotor.
Das Projekt von eGT New Energy Automotive soll den Angaben zufolge auf der Plattform eines subkompakten Crossover-SUV von Renault-Nissan basieren. „Die Bildung des neuen Joint Ventures mit Dongfeng bekräftigt unsere gemeinsame Absicht, wettbewerbsfähige Elektrofahrzeuge für den chinesischen Markt zu entwickeln“, erklärte Carlos Ghosn, Chairman and Chief Executive Officer von Renault-Nissan. Sowohl der französische Renault-Konzern als auch die japanische Nissan bieten bereits Elektroautos an. Nissans Kompaktwagen Leaf wurde seit seiner Markteinführung 2010 das weltweit meistverkaufte E-Auto. Renault startete mit seinem Modell Zoe 2012.
China will den Elektroantrieben mit restriktiven Vorgaben zum Durchbruch verhelfen und hat Verkaufsquoten für die nächsten Jahre vorgeschrieben. So sollen ab 2018 acht Prozent der verkauften Neuwagen einen Elektro- oder Hybridantrieb haben, ab 2019 zehn Prozent und ab 2020 zwölf Prozent. Diese Pläne waren bei den Autoherstellern weltweit auf Kritik gestoßen. Sie befürchten, im Vergleich zu den heimischen Herstellern auf dem weltgrößten Automarkt benachteiligt zu werden. Die ab 2018 geplanten Vorgaben seien nicht zu erfüllen, hatten die vier größten Automobilverbände aus den USA, Europa, Japan und Südkorea in einem Brief an die Regierung in Peking geschrieben.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete nun am Dienstag ohne Angaben von Quellen, China wolle die Regeln für die Elektroauto-Quote aufweichen. Die ab 2018 geltende Quote von acht Prozent solle im ersten Jahr noch flexibel gehandhabt werden. Auch die Strafen würden abgemildert.
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