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Renfe 730 Der spanische Unglückszug

Das Zugunglück in Spanien trifft einen der neuesten Züge des Landes. Erst seit Juni vergangenen Jahres ist die „Entlein“ getaufte Baureihe im Einsatz. Der beworbene Vorteil: hohe Geschwindigkeit ohne große Investitionen.
25.07.2013 Update: 25.07.2013 - 10:58 Uhr 1 Kommentar
Verunglückter Zug nahe Santiago de Compostela: Das tragische Entlein. Quelle: ap

Verunglückter Zug nahe Santiago de Compostela: Das tragische Entlein.

(Foto: ap)

Düsseldorf Das Zugunglück in der Nähe der spanischen Stadt Santiago de Compostela hat einen der neuesten Züge des Landes getroffen. Erst seit etwas mehr als zwölf Monaten ist die Baureihe offiziell auf der Unglücksstrecke in Dienst gestellt. Wegen ihrer markanten Schnauze trägt das Modell den Spitznamen „Entlein“.

Die Hersteller – das spanische Unternehmen Talgo und der kanadische Produzent Bombardier – bewerben die Baureihe des spanischen Unglückszugs damit, dass er auch ohne große Investitionen in die Infrastruktur hohe Geschwindigkeiten ermöglicht. Die spanische Variante heißt Renfe 730 und wird auch als Talgo 250 vertrieben. Letzteres ist ein Hinweis auf die mögliche Höchstgeschwindigkeit auf speziell ausgebauten Strecken. In Spanien verkehrt der Zug mit einem Spitzentempo von bis zu 220 Kilometern pro Stunde.

Der Zug kombiniert zwei Antriebsarten. Er ist mit Diesel- wie Elektromotoren ausgestattet. Ein Wechsel zwischen beiden Antrieben ist ohne ein Anhalten des Zugs möglich. Die gesamte Flotte der spanischen Bahngesellschaft soll 15 Züge umfassen und 73 Millionen Euro kosten.

Die Gesamtlänge des Zugs beträgt 186 Meter und bietet in neun Waggons 265 Sitzplätze. Zusätzlich hat der Zug zwei Triebköpfe und hinter diesen jeweils einen Dieselgenerator-Wagen. Im verunglückten Zug „Alvia 4155“ sollen zum Zeitpunkt der Katastrophe am späten Mittwochabend 218 Passagiere gesessen haben.

Der Lokführer räumte mittlerweile ein, viel zu schnell gefahren zu sein. Der Zug sei mit rund 190 Stundenkilometern unterwegs gewesen, obwohl in der Unglückskurve vier Kilometer vor der Einfahrt in den Bahnhof von Santiago höchstens Tempo 80 zulässig gewesen sei, bestätigte er nach Angaben der Ermittler vom Donnerstag. Über den Grund für die überhöhte Geschwindigkeit wurde zunächst nichts bekannt.

Mit Material von dpa.

Anm. d. Red.: Ein Tippfehler wurde kurz nach Veröffentlichung korrigiert, der Zug heißt auch Talgo 250, nicht Tango 250.

Dutzende Tote bei Zugunglück

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1 Kommentar zu "Renfe 730: Der spanische Unglückszug"

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  • Spätestens jetzt sollte klar sein: der Betrieb eines Hochgeschwindigkeitszuges ohne funktionierendes Tempo- Begrenzungssystem ist grobfahrlässig. Ein komplizierter und langwieriger Prozess, ähnlich wie bei Italiens Kapitän Schettino, lenkt jetzt von den zuständigen Verantwortungen ab. Das Unglück ist so irrational, dass es fast nur im Zusammenhang mit dem Jakobs-Götzenfest zu erklären ist.

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