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Roboterbauer Magazino Siemens setzt auf Start-up-Power

Die Gründer von Magazino wollen mit ihren Robotern die Logistik aufmischen. Die Partnerschaft mit Siemens soll nun das Geschäft anschieben. Auch viele andere Dax-Konzerne hoffen auf die Kreativität von Start-ups.
07.07.2016 - 13:22 Uhr
Die Magazino-Roboter können nun mithilfe von 3D-Kameras einzelne Gegenstände erkennen und zum Beispiel kleinere Kartons ergreifen und in ein Regal packen, das mitfährt. Quelle: Magazino
Magazino-Roboter im Einsatz

Die Magazino-Roboter können nun mithilfe von 3D-Kameras einzelne Gegenstände erkennen und zum Beispiel kleinere Kartons ergreifen und in ein Regal packen, das mitfährt.

(Foto: Magazino)

München Manchmal braucht man die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt. Vor ein paar Jahren besuchte Frederik Brantner eine Freundin in ihrer umgebauten Apotheke. Das automatisierte System, mit dem die Medikamente an die Kasse kommen, beeindruckte ihn. Sowas könne er auch zuhause gebrauchen, wenn er etwas sucht, dachte sich der Betriebswirt und machte sich an die Arbeit.

Herausgekommen ist zwar kein Roboter für das Zuhause – dafür sind die elektronischen Helfer dann doch zu teuer. Doch gemeinsam mit dem Maschinenbauer Lukas Zanger und dem Informatiker Nikolas Engelhard entwickelte Brantner einen intelligenten Kommissionierungsroboter, der in der Logistik eingesetzt werden kann. Das Timing war ideal: Robotik ist derzeit einer der heißesten Trends in der Industrie – und Brantners Start-up Magazino ist ganz vorne mit dabei.

„Wir haben das Potenzial, Weltmarktführer bei Logistikrobotern zu werden“, ist Brantner im Gespräch mit dem Handelsblatt überzeugt. Dabei helfen soll die Partnerschaft mit Siemens. Der Technologiekonzern ist seit dem vergangenen Jahr mit 49 Prozent an Magazino beteiligt. In dieser Woche wurde das Start-up wieder einmal ausgezeichnet: Das Magazin Technology Revue kürte Gründer Brantner zu einem der zehn Top-Innovatoren unter 35 in Deutschland.

Der Clou bei den Robotern von Magazino: „Wir bauen Roboter, die ein sehendes Auge haben und selbstständig denken können“, beschreibt es Brantner. Übliche Roboter führten immer wieder die selbe Bewegung aus, die ihnen einprogrammiert wurde. In der Logistik konnten bislang dabei nur ganze Paletten oder Kisten automatisiert geholt werden. Die Magazino-Roboter können nun mit Hilfe von 3D-Kameras einzelne Gegenstände erkennen und zum Beispiel kleinere Kartons ergreifen und in ein Regal packen, das mitfährt.

Dieses gezielte „Picken“ ist eine der entscheidenden Herausforderungen für die Roboter der Zukunft. Der weltgrößte Versandhändler Amazon veranstaltete in Leipzig vor wenigen Tagen seine „Picking Challenge“, bei der Teams aus Forschung und Universitäten mit ihren Entwicklungen gegeneinander antreten.

Für Versandhändler wie Amazon oder Zalando sind solche Roboter, die auch selbstständig Entscheidungen treffen können, hoch interessant, da sie ständig versuchen, ihre Logistikkosten durch Automatisierung zu senken. „Wir haben kein Marktproblem“, sagt Brantner daher, „das Problem ist ein rein technologisches.“ Dabei hat Magazino viele Fortschritte gemacht. Die ersten beiden Kommissionierungsroboter sind bereits beim Logistiker Sigloch im Einsatz, bei der DHL läuft gerade ein Test. Viele weitere Interessenten stehen bereits Schlange.

Daher muss Magazino rasch wachsen. Schon jetzt musste das Büro in München-Laim mehrmals erweitert werden. In einem weiteren Stockwerk wurde inzwischen die kleine Produktion aufgebaut. Die Zahl der Mitarbeiter ist in kurzer Zeit auf 52 gestiegen, davon 25 Software-Entwickler. Weltweit dürfte das Team das größte in der perzeptionsgesteuerten Robotik sein.

Siemens lässt das Start-up an der langen Leine
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