Rückschlag für Boeing: Dreamliner-Untersuchung dauert länger
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Rückschlag für BoeingDreamliner-Untersuchung dauert länger
Die Hiobsbotschaften für Boeings „Dreamliner“ reißen nicht ab: Nun will die US-Sicherheitsbehörde NTSB die Untersuchung um mehrere Wochen verlängern. Bis dahin müssen die Prestigeflieger am Boden bleiben.
Washington Der US-Flugzeugbauer Boeing kann nicht mit einer baldigen Starterlaubnis für seinen Prestigeflieger Dreamliner rechnen. Die US-Unfalluntersuchungsbehörde NTSB kündigte am Mittwoch an, "wahrscheinlich noch Wochen" für die Prüfung zu brauchen. Am Donnerstag will die Behörde über den Fortgang der Untersuchung informieren. Allen 50 bisher ausgelieferten Dreamliner haben die Behörden die Starterlaubnis entzogen. Grund sind Batterieprobleme, die zu einem Brand geführt haben. Die Ursache ist weiter unklar. Boeing hat die Erlaubnis für Testflüge beantragt. Eine Freigabe der Behörden steht aber noch aus.
Der „Dreamliner“ ist das modernste Passagierflugzeug am Himmel und für Boeing entsprechend wichtig im Kampf mit dem europäischen Erzrivalen Airbus. Bis Ende des vergangenen Jahres hatte Boeing 49 „Dreamliner“ an die Fluggesellschaften übergeben, nachdem sich schon die Erstauslieferung wegen technischer Schwierigkeiten um mehr als drei Jahre verzögert hatte. Das Flugzeug ist zu großen Teilen aus leichten Verbundwerkstoffen gefertigt statt wie üblich aus Aluminium. Das neue Material, das beim Spritsparen hilft, hatte Konstrukteure und Zulieferer überfordert.
Größte Dreamliner-Flotten (Stand: Ende 2012)
17 Maschinen im Dienst
weitere 49 bestellt
7 Maschinen im Dienst
weiter 38 Maschinen bestellt
6 Maschinen im Dienst
weitere 36 Maschinen bestellt
5 Maschinen im Dienst
weitere 22 Maschinen bestellt
5 Maschinen im Dienst
weitere 25 Maschinen bestellt
4 Maschinen im Dienst
weitere 6 Maschinen bestellt
3 Maschinen im Dienst
weitere 23 Maschinen bestellt
2 Maschinen im Dienst
weitere 6 Maschinen bestellt
Zum Problem wurde auch der große Erfolg des „Dreamliner“. Boeing fuhr die Produktion des ungewöhnlichen Modells schnell hoch, um die Aufträge abzuarbeiten. Der „Dreamliner“ ist mit seinen 210 bis 290 Sitzplätzen für diejenigen langen Strecken gedacht, auf denen ein größerer Jumbo-Jet oder ein Airbus A380 einfach nicht ausgelastet wäre. Die leichte Bauart des „Dreamliner“ verspricht dabei einen geringen Spritverbrauch und somit niedrige Betriebskosten.
Derzeit stehen noch rund 800 unerledigte Bestellungen in den Büchern, davon 15 von Air Berlin, die ab dem Jahr 2015 ausgeliefert werden sollen. Ein einzelner „Dreamliner“ kostet nach Liste gut 200 Millionen Dollar.
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Boeings beste Kunden im Jahr 2012
Air China - 14 ausgelieferte Flugzeuge
Besonders auf der Langstrecke vertraut die chinesische Airline auf die Boeing 777. Zuletzt unterschrieb die Airline einen Kaufvertrag für die 747-800.
China Southern - 15 ausgelieferte Flugzeuge
Seit Anfang 1990 setzt die chinesische Airline Boeing-Maschinen ein. Neben der 737 und der 767, sollen bald auch einige Boeing 777 in die Flotte aufgenommen werden.
Aviation Capital Group - 16 ausgelieferte Flugzeuge
Mit einer Bestellung von 60 Flugzeugen vom Typ 737 Max sorgte die Leasinggesellschaften für eine turbulenten Start ins Jahr. Bereits im Vorjahr gehörte das US-Unternehmen zu den Großkunden von Boeing.
Emirates - 17 ausgelieferte Flugzeuge
Mit ihrem erfolgreichen Expansionskurs setzten die arabischen Airlines ihre europäische Konkurrenz unter Druck. Durch einen Riesenauftrag über 60 neue 777 gehört auch Boeing zu den Profiteuren.
All Nippon Airways - 19 ausgelieferte Flugzeuge
Die Japaner waren die erste Fluggesellschaft, die den "Dreamliner" in die Flotte aufnehmen durfte.
GECAS - 20 ausgelieferte Flugzeuge
Die Flugzeugleasingsparte von General Electrics gehört ebenfalls zu den Großkunden. Durch einen Auftrag über 100 Boeing 737 dürfte sich daran in den nächsten Jahren nichts ändern.
Ryanair - 20 ausgelieferte Flugzeuge
Der irische Billigflieger droht zwar immer wieder damit, zu anderen Flugzeugherstellern zu wechseln. Bisher besteht die Flotte aber ausschließlich aus Flugzeugen vom Typ Boeing 737.
Lion Air - 22 ausgelieferte Flugzeuge
Ein 22-Milliarden-Dollar-Auftrag der indonesischen Airline ließ die Branche im Februar 2012 aufhorchen. Auch die Südostasiaten setzen auf die 737.
American Airlines - 25 ausgelieferte Flugzeuge
Die amerikanische Airline mit den Silberpfeilen muss dringend ihre Flotte modernisieren und setzt auf Flugzeuge aus der Heimat.
Southwest Airlines - 25 ausgelieferte Flugzeuge
Gleichauf liegt Konkurrent Southwest, der seine Flotte mit 208 neuen Boeing 737 aufrüsten will und dafür die stolze Summe von 19 Milliarden Dollar investiert.
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