Rüstung MBDA und Lockheed geben Angebot für Raketenabwehr der Bundeswehr ab

Das neue Raketenabwehrsystem der Bundeswehr soll bis 2030 die alten Patriot-Batterien von Raytheon ersetzen.
Berlin Im Ringen um den Auftrag für das milliardenschwere neue Raketenabwehrsystem der Bundeswehr hat ein Konsortium aus den Rüstungskonzernen MBDA und Lockheed Martin ein lange erwartetes Angebot vorgelegt. „Ein Blick in die Schlagzeilen genügt, um festzustellen, dass sich allein in den letzten fünf Jahren das Spektrum gegnerischer Bedrohungen wesentlich vergrößert hat“, erklärte das Konsortium am Montag und verwies damit indirekt auf die neuen Spannungen mit Russland.
Die neue Raketenabwehr ist eines der größten Rüstungsprojekte der Bundeswehr. Sie soll ab 2025 ausgeliefert werden und bis 2030 die alten Patriot-Batterien von Raytheon ersetzen. Ursprünglich hatte die Politik für das Vorhaben knapp vier Milliarden Euro veranschlagt. Nach früheren Angaben von Insidern dürften sich die Kosten jedoch um mehrere Milliarden erhöhen.
Raytheon reagierte am Abend auf die Offerte von MBDA und Lockheed Martin. „Deutschland muss die Möglichkeit erhalten, aus verschiedenen Optionen die beste auswählen zu können“, teilte der US-Konzern mit. Raytheon warb erneut für eine Modernisierung seines eigenen Systems Patriot, das die Bundeswehr bisher betreibt.
Das Verteidigungsministerium hatte sich bereits 2015 grundsätzlich für die Beschaffung des Systems von MBDA entschieden, die Vertragsunterzeichnung lässt seither aber auf sich warten. MBDA legte zwar bereits 2016 allein ein Angebot vor, dies genügte dem Ministerium jedoch nicht.
Die Bundeswehr sei von der technologischen Überlegenheit des Systems von MBDA überzeugt, hieß es 2017 aus dem Ministerium. MBDA müsse aber bei seinem Angebot und im Projektmanagement nacharbeiten. Es gebe grundlegende Zweifel, ob der Konzern in der Lage sei, ein derart großes Vorhaben allein zu stemmen.
Das europäische Unternehmen MBDA, an dem Airbus, die britische BAE Systems und die italienische Leonardo beteiligt sind, gründete daraufhin mit dem weltgrößten Rüstungskonzern Lockheed Martin aus den USA ein Joint Venture.
Beide Firmen hatten zwar schon zuvor bei der Raketenabwehr zusammengearbeitet, Lockheed ging damit aber auch in die Haftung für das Projekt. MBDA hält an dem Joint Venture einen Kapitalanteil von 60 und Lockheed die restlichen 40 Prozent. Ursprünglich war der Vertragsabschluss für die Raketenabwehr für 2016 angepeilt worden.
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Gegen welche Bedrohung soll des "Abwehrsystem" denn dienen? Gegen die Russen?
Da gibt es doch schon ein Abwehrsystem in Polen - oder lassen unsere polnischen Nato-
Freunde die fuer die BRD bestimmenten Raketen durch? Aha, da gibt es noch den Irak -
oder etwa nicht mehr? Oder den Iran? Der wird uns sicher bald angreifen!