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Schwedischer Autobauer Volvo will mit Auto-Abos Umsatz und Gewinn verdoppeln

Auch Volvo setzt auf Auto-Abos: CEO Samuelsson will mit dem neuen Vertriebsmodell Gewinn und Umsatz steigern – und die Börsenpläne vorantreiben.
07.06.2018 - 12:24 Uhr Kommentieren
Volvo will mit Auto-Abos Umsatz und Gewinn verdoppeln Quelle: dpa
Hakan Samuelsson

Der Volvo-Chef verordnet dem schwedischen Autobauer ehrgeizige Wachstumsziele.

(Foto: dpa)

Stockholm Håkan Samuelsson hat Großes vor: Der Chef des chinesisch-schwedischen Autoherstellers Volvo will bis 2025 rund die Hälfte seiner Autos über ein Abo-Modell verkaufen. Außerdem möchte Samuelsson bis dahin den Umsatz und die Gewinnmarge verdoppeln.

Es sei an der Zeit, die Zukunft zu planen, erklärte er und fügte hinzu, dass Volvo künftig neben der Produktion von Autos auch ein Anbieter diverser Zusatzleistungen sein werde. Dazu zählt unter anderem das Abonnement-Modell, bei dem der Kunde gegen eine monatliche Mietgebühr einen neuen Volvo inklusive Versicherung und Service erhält. Ein ähnliches Abo-Modell bieten auch Toyota und andere Hersteller an.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Samuelsson angekündigt, dass sein Unternehmen bei der Elektrifizierung eine Vorreiterrolle spielen wolle. Unter dem chinesischen Eigner Geely hat Volvo Cars eine neue Elektro-Strategie entwickelt: Vom kommenden Jahr an sollen alle neuen Volvo-Modelle mit einem Elektromotor ausgestattet sein – entweder als Hybrid oder als reines Elektrofahrzeug.

Mit den ehrgeizigen Plänen will das Unternehmen, das zu 99 Prozent dem chinesischen Autokonzern Geely gehört, bis Mitte des nächsten Jahrzehnts jährlich rund 1,2 Millionen Pkw verkaufen. 2017 produzierte Volvo 570.000 Wagen, das war bereits eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von sieben Prozent. Mindestens in diesem Takt soll es nach den Plänen von Samuelsson weitergehen.

Neue Produktionsstätten in China und den USA sollen dabei helfen. Auch die Gewinnmarge will er deutlich verbessern: Lag sie im vergangenen Jahr noch bei 6,7 Prozent des Umsatzes soll sie bis 2025 auf rund neun Prozent steigen und damit auf Augenhöhe der größten deutschen Konkurrenten Audi, BMW und Mercedes liegen.

Seit Längerem forscht Volvo wie andere Autohersteller auch an der Entwicklung autonom fahrender Wagen. In rund sieben Jahren, so hofft Samuelsson, wird es die entsprechende Technik in einem knappen Drittel aller ausgelieferten Wagen geben.

Um die Entwicklung selbstfahrender Autos voranzutreiben, hat sich Volvo mit dem Fahrdienstvermittler Uber zusammengetan. Volvo liefert 24.000 selbstfahrende Wagen an das US-Unternehmen. Dass noch enorme Entwicklungsarbeit notwendig sein wird, zeigte aber vor Kurzem ein tödlicher Unfall in den USA, bei dem ein selbstfahrender Uber-Volvo eine Fußgängerin überfuhr.

Dass nach der Erneuerung der gesamten Modellpalette nun auch der Geschäftsplan den neuen Zeiten angepasst wird, könnte mit einem eventuellen Börsengang zusammenhängen. 

Schon seit Längerem wurde über eine Börsennotierung spekuliert – nicht zuletzt, weil Geely-Hauptaktionär Li Shufu in den vergangenen Monaten auf einer ausgedehnten Einkaufstour war: So übernahm er im Dezember vergangenen Jahres überraschend beim schwedischen Lkw-Hersteller Volvo 8,2 Prozent des Aktienkapitals und 15,6 Prozent der Stimmrechte.

Der Lkw- und Nutzfahrzeughersteller Volvo AB ist ein eigenständiger Konzern und hat nichts mit dem Pkw-Hersteller Volvo Cars zu tun. Im Februar dann holte Li Shufu zu einem weiteren Schlag aus und beteiligte sich mit fast zehn Prozent an Daimler. Damit ist das chinesische Unternehmen größter Einzelaktionär des Stuttgarter Konzerns.

Über die Strategie der Chinesen bei Daimler und Volvo ist bislang wenig bekannt. Möglich ist, so vermuten Analysten in Stockholm, dass Geely-Hauptaktionär Li Shufu nach seiner umfangreichen Shoppingtour Geld benötigt.

Durch den Börsengang von Volvo Cars würden viele Milliarden in die Geely-Kasse gespült. Allerdings hat Li Shufu gegenüber Investmentbanken deutlich gemacht, dass ein Börsengang mindestens 30 Milliarden Dollar einbringen müsste. Analysten bezeichnen den Preis für den schwedischen Autobauer, der 2017 20 Milliarden Euro Umsatz und 1,3 Milliarden Euro Gewinn gemacht hat, als zu hoch.

Was am Volvo XC60 gefällt, und was nicht
Dem großen Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten
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Mit dem neuen XC60 wird Volvo den Erfolg des größeren XC90 nun wohl auch in die SUV-Mittelklasse übertragen. Optisch gelingt den Schweden fast perfekt, Qualität und Komfort sind prima. Nur der Motor lässt Wünsche offen – und dann wäre da noch der stolze Preis...

(Foto: Florian Hückelheim)
Das T könnte für Turbo stehen, aber die 6 sagt nichts über die Zylinderzahl aus
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Auf dem Weg zu einem hauptsächlich elektrischen Mobilitätsangebot lässt Volvo zunächst die großen Motoren sterben, und später wohl auch die Diesel. Unser Testwagen hat den aktuellen Vierzylinder mit zwei Liter Hubraum an Bord, ein hochgezüchtetes Aggregat, das dank der ungewöhnlichen Kpmbination von Kompressor und Turbo auf 320 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment in der Spitze kommt. Angetrieben werden stets beide Achsen des Dienstwagen-Herausforderers in der Mittelklasse.

(Foto: Florian Hückelheim)
Das soll ein chinesisches Auto sein?
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Auch im Innenraum orientiert sich der XC60 am 90er; klares Design, edle Materialen, bequeme Sitze und viele Ablagen machen den Alltag an Bord angenehm. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Bedienung, aber nach einigen Tagen ist auch das kein wirkliches Problem mehr.

(Foto: Florian Hückelheim)
Thors Hammer erregt Aufmerksamkeit
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Die LED-Tagfahrscheinwerfer in Form eines liegenden T - von Volvo Thors Hammer genannt - wechseln von weißem auf orangefarbenes Licht, wenn man blinkt. Ein Hingucker mit hohem Wiedererkennungswert für die Marke sind sie immer.

(Foto: Florian Hückelheim)
Da fasst man gerne an
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Die Verarbeitung ist auf einem hohen Niveau, die teure Inscription-Ausstattung zeigt außerdem eine sehr schöne Materialauswahl. Ein bisschen Eingewöhnung brauchen Start-Stopp-Knopf und Fahrmodusschalter: Ersteren dreht man sowohl zum Zünden als auch zum Abschalten des Motors nach rechts, und per Drive Mode-Drehdrückschalter muss man jede Fahrstufe nicht nur anwählen sondern an auch noch mal bestätigten.

(Foto: Florian Hückelheim)
Durch diese hohle Gasse muss er kommen
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26 Zentimeter mehr Länge (4,69 Meter) und drei Zentimeter geringere Breite (1,90 Meter) als der Vorgänger sind die äußeren Rahmenbedingungen. Platz ist jedenfalls im Überfluss vorhanden, wobei sich die Fondpassagiere ihren Luxussitz aber durch einen sehr engen Türausschnitt relativ unbequem erarbeiten müssen.

(Foto: Florian Hückelheim)
Die internationale Klimakonferenz tagt
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Wer seinen XC60 bis ins letzte Details kennenlernen und auf ganz persönliche (z.B. Temperatur-)Vorlieben einstellen möchte kann damit viele viele Stunden verbringen.

(Foto: Florian Hückelheim)

Zum Vergleich: Daimler wird an der Börse derzeit mit 66 Milliarden Euro bewertet – erwirtschaftet jedoch einen Jahresumsatz von 164 Milliarden Euro und einen Vorsteuergewinn von 14,7 Milliarden Euro.

2010 hatte Li Shufu die Pkw-Marke vom US-Konzern Ford übernommen. Den Amerikanern, die Volvo 1999 gekauft hatten, war es nie gelungen, die schwedische Marke aus den roten Zahlen zu fahren.

Auch nach der Übernahme durch Geely lief es zunächst nicht rund. Gerüchten zufolge gab es anfangs große Meinungsverschiedenheiten über den zukünftigen Kurs des Autoherstellers. Kulturelle Unterschiede sollen die Arbeit behindert haben.

Sah die Übernahme des schwedischen Traditionsunternehmens zunächst als missglückt aus, hat sich der Einstieg der Chinesen zuletzt als Erfolgsgeschichte erwiesen. Volvo Cars schreibt schwarze Zahlen, und die neuen Modelle erfreuen sich in Europa und vor allem in China einer immer größeren Beleibtheit. 

„So gut wie jetzt stand Volvo eigentlich nie da“, sagte ein Stockholmer Analyst und betonte, dass die positive Entwicklung des Autobauers vor allem an der Lernfähigkeit, aber auch an der Beharrlichkeit des chinesischen Großaktionärs gelegen habe.

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