Siemens Immerhin besser als die Konkurrenz

Joe Kaeser baut den Konzern weiter um.
München Massiv hat Siemens-Chef Joe Kaeser den Konzern in den vergangenen zweieinhalb Jahren umgebaut. Das Ziel der Mühen: Der Technologiekonzern will wieder zu den besten Konkurrenten aufschließen und sie – wenn möglich – überrunden. Stand anfangs die Verbesserung der Profitabilität im Vordergrund, soll nun auch die Wachstumsschwäche überwunden werden. Dabei kann Kaeser erste Erfolge verbuchen.
Denn im abgelaufenen Quartal konnte Siemens Zuwächse verbuchen. Während Konkurrenten wie GE und ABB schwächelten, stieg der Umsatz bereinigt um sieben Prozent auf rund 19 Milliarden Euro. Zwar sank der Nettogewinn von 3,9 auf 1,5 Milliarden Euro. Doch das liegt vor allem an Verkaufserlösen im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis des industriellen Geschäfts kletterte auf 2,115 Milliarden Euro, das sind 28 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Das Umfeld ist auch für Siemens nicht einfacher geworden. Die kurzzyklischen Geschäfte stehen noch unter Druck, der Ölpreis ist anhaltend niedrig. „Trotz anhaltender Herausforderungen im Marktumfeld werden wir unser profitables Wachstum konsequent fortsetzen“ , sagte Konzernchef Joe Kaeser. Man habe „eine überzeugende Leistung abgeliefert“.
Doch ihm ist vor allem der Vergleich mit der Konkurrenz wichtig. Und da können sich die Siemens-Zahlen sehen lassen. Beim großen US-Rivalen General Electric sanken die Erlöse im Industriegeschäft im ersten Quartal um ein Prozent. Dass GE alles in allem den Umsatz um sechs Prozent auf 27,6 Milliarden Dollar steigern konnte, lag vor allem an der Alstom-Übernahme.
Der Auftragseingang bei GE ging sogar um sieben Prozent zurück. Ein Problem: GE ist noch stärker als Siemens im Ölgeschäft aktiv. In der Sparte „Öl und Gas“ brachen die Erlöse um 18 Prozent ein. Die Zahl der neuen Aufträge halbierte sich sogar fast. Konzernchef Jeff Immelt hält dennoch am Ziel fest, den Umsatz im Gesamtjahr um zwei bis vier Prozent zu steigern.
Dabei schwindet auch die Ertragskraft von. Unter anderem wegen Sonderbelastungen im Zuge der Trennung von der Finanzsparte machte General Electric im Quartal sogar einen Nettoverlust von 98 Millionen Dollar. Im operativen Geschäft sank der Gewinn um sieben Prozent auf 3,3 Milliarden Euro.