Siemens-Konkurrent ABB verkauft Kupplungshersteller an amerikanische RBC Bearings

Der Konzern verkauft den Kupplungs- und Getriebehersteller Dodge.
Zürich ABB verkauft den Kupplungs- und Getriebehersteller Dodge an die amerikanische RBC Bearings. Der Schweizer Elektrotechnikkonzern erziele für den Bereich Mechanical Power einen Preis von 2,9 Milliarden Dollar in bar, wie ABB am Montag mitteilte. Der Abschluss der Transaktion erfolge voraussichtlich bis Ende 2021 und unterliege behördlichen Genehmigungen.
Dodge ist auf mechanische Antriebsprodukte spezialisiert und beliefert etwa die Bergbauindustrie, die Zement- und Zuschlagstoffindustrie oder die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Der wichtigste Absatzmarkt sind die USA. Der Umsatz der Tochterfirma lag zuletzt bei rund 600 Millionen Euro.
ABB-Chef Björn Rosengren sagte: „Diese Transaktion wird die Bilanz von ABB weiter stärken“. Auch Michael Hartnett, Chef von RBC Bearings, zeigte sich zufrieden. „Beide Geschäftsfelder ergänzen sich hervorragend, wobei Dodge neue Angebote, neue Absatzmärkte und eine größere Reichweite in das neue Unternehmen einbringt“, wird er in einer Mitteilung zitiert.
Der Deal ist Teil der Fokussierungsstrategie von ABB-Chef Rosengren auf die drei großen Geschäftsbereiche Elektrifizierung, Antriebstechnik und Robotik. Im Zuge des Konzernumbaus hatte Rosengren diverse Geschäftsteile zum Verkauf gestellt, neben Dodge etwa das Turboladergeschäft.
ABB wächst schnell
Dass ABB zuerst das Geschäft mit Kupplungen und Getrieben loswird, war erwartet worden. Bereits bei der Präsentation der Quartalszahlen am vergangenen Donnerstag hatte Rosengren erklärt, er hoffe auf einen Deal für Dodge in den kommenden Wochen. Für das Turboladergeschäft gilt ein Verkauf oder ein Börsengang als Option. Darüber hinaus ist ein Börsengang des Geschäfts mit Stromtankstellen für Elektroautos geplant.
ABB rechnet mit einem Buchgewinn vor Steuern in Höhe von rund 2,2 Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf von Dodge. Die Einnahmen sollen in Investitionen oder Zukäufe fließen. So hatte ABB erst im vergangenen März einen Spezialisten für autonome Roboter erworben. Zudem stellte ABB-Chef Rosengren eine steigende Dividende in Aussicht.
Der Siemens-Konkurrent war zuletzt stark gewachsen. Der Umsatz legte im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 21 Prozent auf knapp 7,5 Milliarden Dollar zu. Der Bruttogewinn stieg um 26 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Das Unternehmen dürfte weiter vom weltweiten Aufschwung profitieren. Die Auftragsbücher sind voll: ABB verzeichnete ein Wachstum bei den Auftragseingängen von 32 Prozent. Daher hob Rosengren den Umsatzausblick sowie die Margenziele leicht an.
Mit Material von Reuters.
Mehr: Siemens-Konkurrent ABB macht deutlich mehr Gewinn und hebt die Prognose an
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.