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Siemens-Tochter Healthineers Schlechte Zahlen, Personalrochade: Jetzt wird Atellica zur Chefsache

Healthineers-Chef Bernd Montag muss die Probleme in der Diagnostik-Sparte in den Griff bekommen. Und er bekommt wohl bald einen neuen Aufsichtsratschef.
04.11.2019 - 14:35 Uhr Kommentieren
Siemens-Tochter Healthineers: Atellica wird zur Chefsache Quelle: Alex Kraus für Handelsblatt
Bernd Montag

Der Manager hat sein ganzes Berufsleben bei Siemens verbracht.

(Foto: Alex Kraus für Handelsblatt)

München Bernd Montag weiß, woran er gemessen wird. Als der Healthineers-Chef die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegte, sprach er lieber gleich über die leidigen Probleme beim Anlauf der neuen Diagnostikplattform Atellica. „Wir müssen selbstkritisch feststellen, dass wir mit Atellica zu optimistisch in den Markt gegangen sind“, zeigte sich Montag zerknirscht. Man habe sich zu sehr darauf konzentriert, eine hohe Zahl von Auslieferungen zu erreichen. „Die Organisation war nicht ausreichend darauf vorbereitet.“

Im Geschäftsjahr 2018/19 (30. September) konnte die Siemens-Tochter den Umsatz zwar um vergleichbar knapp sechs Prozent auf 4,1 Milliarden Euro steigern. Doch mit einer operativen Umsatzrendite von 17,3 Prozent blieb Healthineers knapp unter der Prognose. Ohne das weiter starke Geschäft mit Magnetresonanztomografen und Röntgengeräten wäre die Bilanz noch negativer ausgefallen.

Bereits Ende September musste der für die Diagnostik zuständige Vorstand Michael Reitermann gehen, die Einführung von Atellica ist jetzt Chefsache. Der hochgewachsene ehemalige Basketballer Montag, der sein ganzes Berufsleben bei Siemens verbracht hat, steht nun allein in der Verantwortung – er muss liefern und die Sparte stärken.

Siemens hatte den Diagnostikbereich teuer zusammengekauft, doch schwächelt er seitdem. Mit der neuen Plattform sollte nun alles besser werden; das war Teil der Story beim Börsengang vor 20 Monaten. Im Geschäftsjahr wurden aber nur 1820 Systeme ausgeliefert statt wie prognostiziert bis zu 2500. Gleichzeitig waren die Anlaufkosten höher als erwartet, und schnelle Besserung ist nicht in Sicht: Montag senkte auch die mittelfristigen Renditeerwartungen für die Diagnostiksparte.

Montag hatte Healthineers erfolgreich an die Börse gebracht – obwohl der große Auftritt vor Analysten und Publikum nicht die Sache des eher sperrigen Managers ist, der als hochintelligent gilt. Als starker Mann über Montag gilt der eloquente Siemens-Vorstand Michael Sen. Der frühere Finanzvorstand führt den Aufsichtsrat – und versteht seine Rolle laut Insidern bisher sehr aktiv als eine Art Chairman nach angloamerikanischem Vorbild.

Ralf Thomas als Option für Aufsichtsratsvorsitz

Doch Sen wird nun die Führung von Siemens Energy übernehmen, das im nächsten Jahr abgespalten wird. Erwartet wird in Industriekreisen, dass Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas den Healthineers-Aufsichtsratsvorsitz übernimmt. Für Montag sei Sens Weggang eine Chance, sich weiter zu emanzipieren.

Montag selbst hält sich bei diesem Thema bedeckt. Sen habe Healthineers immer stark unterstützt. Er gehe davon aus, dass dieser starke Rückhalt bestehen bleibe, selbst wenn es zu einem Wechsel an der Aufsichtsratsspitze komme.

Die Investoren jedenfalls sind zuversichtlich, dass Montag seine Wachstumsversprechen halten und die Probleme mit Atellica in den Griff bekommen wird. Mit einem Plus von zeitweise sieben Prozent war die Healthineers-Aktie am Montag bester Wert im MDax.

Mehr: Endspiel um die Weltmarktführung: Warum Siemens aggressiver werden muss, kommentiert Handelsblatt-Redakteur Axel Höpner.

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