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Sirri Karabag Der Elektroauto-Pionier

Er ist weitgehend unbekannt, aber dominiert den Markt für Elektroautos in Deutschland: Sirri Karabag. Wie sich der Hamburger Mittelständler im Wettbewerb mit den Automobilgiganten behaupten will.
  • Florian Zerfaß
03.10.2011 - 14:43 Uhr 4 Kommentare
Sirri Karabag sieht sich selbst nicht nur als Autoverkäufer, sondern auch als Wissensträger. Quelle: Karabag

Sirri Karabag sieht sich selbst nicht nur als Autoverkäufer, sondern auch als Wissensträger.

(Foto: Karabag)

Ein kleiner Mittelständler aus Hamburg ist den deutschen Automobilgiganten auf dem Weg in die Elektromobilität einen großen Schritt voraus. Während Weltkonzerne wie Volkswagen, BMW oder Mercedes vergangene Woche auf der Internationalen Automobilausstellung ihre Pläne und Prototypen präsentierten, existieren Sirri Karabags Elektroautos nicht bloß als Studie - sondern fahren bereits auf der Straße. „Wir sind Deutschlands E-Auto-Pionier“, sagt der 46-Jährige selbstbewusst.

Seit drei Jahren baut Karabag Elektroautos – und dominiert derzeit den Markt in Deutschland. Von den 541 E-Autos, die laut Kraftfahrtbundesamt im Jahr 2010 zugelassen wurden, stammen 273 Stromer aus seiner Schmiede, ein Marktanteil von stolzen 50 Prozent. Bei derart geringen Stückzahlen wird Karabags Marktanteil zwar zusammenschnurren, sobald die großen Autobauer 2012 und 2013 ihr Modelle auf den Markt werfen – doch der deutsch-türkische Unternehmer hat eine interessante Strategie, um im Wettbewerb mit den Großkonzernen weiter mitzumischen.

Mit cleveren Ideen, technischen Raffinessen und renommierten Partnern will Karabag sich im Konzert der Großen behaupten. Der Deutsch-Türke baut seine Autos nicht komplett selbst, sondern rüstet hauptsächlich Fiat-Fahrzeuge zu Elektroautos um. Demnächst soll auch ein Ford Ka in einer Stromer-Variante folgen. Eine zentrale Rolle in Sirri Karabags Strategie spielt ein neues Modell, das ab Mitte nächsten Monats ausgeliefert wird: der Karabag New500E. „Das bringt die Landschaft zum Beben“, sagt Karabag. Denn der New500E, ein umgebauter Fiat 500, soll der erste Stromer sein, der günstiger ist als ein vergleichbarer Benziner.

360 Euro kostet das Auto monatlich im Leasing – inklusive Steuern, Versicherung, Verbrauch und Wartung. Karabag gibt eine vierjährige Mobilitätsgarantie. Bei einem Defekt bekommt jeder Kunde europaweit binnen einer Stunde Pannenhilfe – oder ein Ersatzauto.  Laut Fiat-Händler Karabag ist das Paket  pro Monat um gut 50 Euro günstiger, als den vergleichbaren Benziner zu leasen; der schlüge mit 412 Euro pro Monat zu Buche.

Der Preis ist nicht das einzige außergewöhnliche am New500E. Das Auto hat eine ganze Reihe interessanter Komponenten. So löst es zum Beispiel eines der Hauptprobleme von Elektroautos auf elegante – weil ökologische – Weise. Im Winter nämlich sinkt die Leistungsfähigkeit eines E-Autos drastisch. Die Batterie ist bei Minusgraden ohnehin nicht so stark wie sonst, dazu kommt noch der Energieverbrauch der Heizung – das kostet bis zu 50 Prozent der Leistung. Nicht so beim New500E.

Marktanteil schrumpft bei einer Einmischung der Großen
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4 Kommentare zu "Sirri Karabag: Der Elektroauto-Pionier"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Herrn Karabag seien seine Subventionen gegönnt. Aber den Eindruck zu erwecken, dass durch eine Subventionierung der Leasingrate das E-Auto günstiger als ein Verbrenner sei, ist unredlich.
    Und liebe REDAKTION, entspricht die Bemerkung mit dem Jobcenter eigentlich der Netiquette?

  • Im Vergleich zu den direkten und indirekten Subventionen, die große deutsche Autofirmen trotz Milliardengewinnen erhalten, sind die Fördergelder für Karabag noch nicht mal Peanuts.
    Wer Unternehmer, die diesen Namen noch verdienen, als Schaumschläger anpöbelt hat oft selbst noch nichts weiter geleistet im Leben, als um 12 Uhr aufzustehen und sich in die Schlange vorm Jobcenter zu stellen.

  • Das "Problem" der Heizung war bereits in den über 10.000 seit 1992 von Renault und PSA produzierten E-Autos gelöst: die hatten nämlich fast alle Benzinheizungen von Webasto eingebaut.
    Herr Karabag ist im Gegensatz zu den großen deutschen Herstellern offenbar in der Lage, existierende Lösungen zu übernehmen anstatt darauf zu bestehen, erst das Rad neu erfinden zu müssen und von anderen bereits erkannte und korrigierte Fehler zu wiederholen.
    Wenn er von Fiat jetzt noch Gleiter bekäme anstatt Neufahrzeuge kaufen und ausschlachten zu müssen, könnte er auch deutlich billiger produzieren.
    Auch andere Umbau-Firmen haben mittlerweile Hallen voller nagelneuer Verbrennungsmotoren, Tanks, Kats usw. herumliegen...

  • Beschämend finde ich, mit wie wenig Sachverstand das Handelsblatt hier berichtet. Das Thema um den Schaumschläger Krarabag und seinen angeblich so günstigen Fiat 500E ist vor einigen Wochen sogar schon in der BamS bechrieben worden. Im Gegensatz zu dem Handelsblatterdakteur Zerfass wusste der Bildreporter wenigstens zu berichten, dass der Kostenvorteil nur erreicht wird, weil Herr Karabag öffentliche Fördergelder zur Subventionierung der Leasingrate (für eine begrenzte Anzahl von Fahrzeugen) nutzt. Dass dadurch E-Autos nicht per se billiger als Vebrenner sind (in der Gesamtkostrnbetrachtung) scheint Herr Zerfasss nicht erfasst zu haben. Das vermeintlich neue Induktivladesystem wurde allein von der Firma Vahle entwickelt und lediglich in Karabags Fiat erstmalig präsentiert.
    Qualitätsjournalismus geht wirklich anders und vom Handelsblatt hätte ich mehr erwartet.
    Beschämend!

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