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Sorgen wegen Google und Apple VW kooperiert bei vernetzten Autos mit LG

Es ist ein deutliches Zeichen von Volkswagen: Der Konzern entwickelt eine eigene Plattform für vernetzte Autos – und kooperiert dabei lieber mit dem Elektronik-Anbieter LG aus Südkorea als mit Apple oder Google.
06.07.2016 Update: 06.07.2016 - 15:41 Uhr
Mit LG arbeiteten die Wolfsburger schon seit einiger Zeit bei Vernetzungs-Projekten zusammen. Quelle: AP
VW-Logo

Mit LG arbeiteten die Wolfsburger schon seit einiger Zeit bei Vernetzungs-Projekten zusammen.

(Foto: AP)

Wolfsburg Volkswagen hat sich mit dem südkoreanischen Elektronik-Riesen LG zusammengetan, um gemeinsam eine Plattform für vernetzte Autos zu entwickeln. Sie soll den Fahrern unter anderem Zugang zu ortsbasierten Diensten sowie Geräten im Smarthome wie Beleuchtung oder Sicherheitssysteme bieten, erklärte Volkswagen am Mittwoch. Dazu gehört auch ein „Benachrichtigungs-Center“, in dem relevante Mitteilungen und Empfehlungen angezeigt werden.

Mit der Partnerschaft zeigt der Konzern, dass er stärker auf eigene Lösungen setzt, statt sich auf Plattformen von Google und Apple zu stützen. Die beiden Smartphone-Schwergewichte bieten Software an, mit der sich Smartphones besser an Infotainment-Systeme der Autos anschließen lassen und auch den Zugang zu diversen Online-Diensten bieten. Google baute zudem die nächste Android-Version „Nougat“ so aus, dass sie auch als Betriebssystem der Bordcomputer dienen kann.

VWs Erfolgsrezept für die Kompaktwagen-Zukunft
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Hinter dem Wortungetüm Modularer Querbaukasten, kurz MQB, verbirgt sich nicht weniger als eine kleine Revolution. Die neue Art, Volumenmodelle in der so wichtigen und hart umkämpften „Golf„-Klasse zu entwickeln und zu bauen, ist für die Wolfsburger einer der wichtigsten Bausteine der Zukunftsstrategie. Was das für Motoren und Modelle bedeutet, und was es dem Kunden bringt, klären wir in der folgenden Bilderstrecke im Detail ...

(Foto: Pressefoto)
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Auf einer Managementkonferenz des VW-Konzerns Anfang Dezember 2011 hatte der für Produktion und Logistik verantwortliche Vorstand Hubert Waltl die Baukasten-Initiative sinngemäß als "größte Herausforderung, die je ein Autohersteller zu meistern hatte" eingestuft. Kernstück der Maßnahmen war zu dem Zeitpunkt die Vorbereitung der VW-Fabriken auf eine noch größere Flexibilität in der Fahrzeugfertigung bei höherer Produktivität und abermals gesteigerter Prozessqualität.

Querbaukasten heißt beim MQB natürlich auch, dass der Motor quer eingebaut wird. Und das nützt auch dem ersten Golf mit Elektroantrieb, der 2013 startet ...

(Foto: Pressefoto)
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Aus einem Modularen Leichtbaukasten (MLB) schöpft die VW-Konzerntochter Audi bereits seit 2007. Der neue Audi A3 ist das erste Modell, das aus dem neuen MQB kommt. Der VW Golf der 7. Generation, dessen Produktion bereits angelaufen ist, wird der nächste sein.

Damit treibt VW-Chef Martin Winterkorn die Standardisierung auf die Spitze treibt. "Modularer Querbaukasten" heißt das technische Konstrukt, das hinter dem Produkt steht. Modular, weil sich Modelle ganz unterschiedlicher Größen vom Polo bis Passat auf diesem Konzept aufbauen lassen. Quer, weil bei diesen Modellen der Motor eben quer eingesetzt wird. 

Winterkorn will den neuen Baukasten als Grundlage für mehr als 40 der insgesamt über 200 Modelle im Konzern nutzen. Jährlich sollen 3,5 Millionen verkaufte Autos darauf basieren - das ist mehr, als BMW und Daimler in einem Jahr produzieren ...

(Foto: Pressefoto)
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Die Anforderung: VW-Fahrzeuge sollen leichter werden, innen mehr Platz bieten, sowie mehr Sicherheit und verbrauchsgünstigere Motoren erhalten. Der MQB bietet die Möglichkeit neben Benzinern oder Dieseln auch alternative Antriebe wie Erdgas, Hybrid oder Elektro-Antriebskomponenten in identischer Lage einzubauen.

Daneben verbindet der MQB vereinheitlichte Technikmaße wie den Abstand zwischen Gaspedal und der vorderen Radmitte mit variablen Parametern, wie etwa beim Radstand, den Spurbreiten und den Radgrößen. Auf diese Weise kann der MQB also auf verschiedene Fahrzeuge übertragen werden.

(Foto: Pressefoto)
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Ein Merkmal des MQB: Die Vorderräder werden um bis zu vier Zentimeter (in der Kompaktklasse) nach vorne verlegt. Neben mehr Platz innen soll so mehr Schutz für die Insassen drin sein. Wegen der Verwendung von gewichtsoptimierten Bauteilen, wird außerdem der neue Golf nur noch so viel wiegen wie ein Golf der 4. Generation. Im Durchschnitt werden alle auf dem MQB basierenden Fahrzeuge mindestens 40 Kilo leichter sein als ihre direkten Vorgänger.

Bei Volkswagen deckt der MQB die folgenden Modelle ab: Polo, Beetle, Golf, Scirocco, Jetta, Tiguan, Touran, Sharan, Passat und CC. In Zukunft könnten - theoretisch - all diese Modelle übers gleiche Fertigungsband rollen, trotz ihrer unterschiedlichen Radstände und Spurbreiten ...

Foto: Schnappschüsse von getarnten Golf-Erlkönigen sind im Internet schon massenhaft zu finden, lange vor der offiziellen Premiere am 4.9. in Berlin.

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VW hat im Zuge der Einführung des MQB auch eine neue Generation von Motoren entwickelt. Die bauen künftig kompakter, nehmen also weniger Platz einnehmen und sind gleichzeitig sparsamer. Durch Verwendung von Aluminium verliert z.B. der 1,4-Liter-Benziner mit 122 PS mehr als 20 Kilo. Beim Minderverbrauch sollen bis zu zehn Prozent drin sein.

Der Vierzylinder-TSI-Benzinmotor mit 1,2 Litern Hubraum leistet 85 oder 105 PS, das 1,4-Liter-Aggregat wird mit 122 oder 140 PS Leistung erhältlich sein. Das maximale Drehmoment beträgt 165 und 175 Nm bei den 1,2-Liter-Motoren, die beiden 1,4-Liter-Varianten bringen es auf 200 und 250 Nm ab einer Drehzahl von 1.400U/min.

Die neuen Dieselmotoren kommen mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum und leisten zwischen 90 und 190 PS. Das maximale Drehmoment reicht von 250 bis 380 Nm. Auch die Selbstzünder sollen beim Verbrauch deutlich sparsamer werden und die ab September 2014 geltende Euro-6-Norm erfüllen.

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Neu ist die Zylinderabschaltung, die im 1.4 TSI Premiere feiert ...

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Aus der Branche war zugleich immer wieder zu hören, dass Autohersteller die Sorge hätten, an Google und Apple zu viele Daten abzutreten, mit denen sie selbst Geschäftsmodelle aufbauen könnten. Die deutschen Autobauer zeigten bereits den Willen, viel Geld in die Hand zu nehmen, um ihre Unabhängigkeit abzusichern: BMW, Daimler und die VW-Tochter Audi kauften Nokia im vergangenen Jahr für mehr als 2,5 Milliarden Dollar den Kartendienst Here ab.

Mit LG arbeitete VW schon seit einiger Zeit bei Vernetzungs-Projekten zusammen. Unter anderem wurde schon Anfang 2015 bei der Technik-Messe CES die Möglichkeit, ein Auto per Smartwatch zu steuern, mit einer noch unveröffentlichten LG-Uhr demonstriert.

Autohersteller erhoffen sich von einer internetgestützten Vernetzung von Fahrzeugen, Fahrern und externen Geräten lukrative neuartige Service- und Geschäftsmodelle. Diese ermöglicht einen permanenten Daten- und Informationsaustausch auch während der Fahrt.

Die Möglichkeiten dabei reichen von Echtzeit-Aktualisierungen für Routenplaner über die Zugriff auf soziale Netzwerke und Internet-Kurznachrichtenkommunikationskanäle bis hin zur Anzeige ortsgebundener Hinweise oder Werbebotschaften in fahrzeugeigenen Displays und zum Rückgriff auf Cloud-Musikspeicher. Möglich wird darüber hinaus aber etwa auch die Verbindung zu externen Systeme wie Heizung oder Waschmaschine im Haus des Fahrers.

„Wir sind davon überzeugt, dass das Know-How von LG bezüglich Smart-Technologien und die Marktführerschaft von Volkswagen im Automobilsektor die Art und Weise revolutionieren werden, wie Fahrer mit ihren Fahrzeugen interagieren“, erklärte Richard Choi, Leiter des Cloud-Centers von LG. LG baut unter anderem Computer, Mobiltelefone und Haushaltsgeräte.

Der Elektronikriese aus Südkorea beschäftigt sich aber auch mit Vernetzungslösungen für sogenannte Smart Homes und ist ein wichtiger Zulieferer für die Autoindustrie, etwa für Displays.

  • dpa
  • afp
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