Sportartikel-Hersteller Adidas fährt Rekordergebnis ein
München Adidas hat im ersten Quartal 2011 trotz höherer Rohstoffkosten ein Rekordergebnis eingefahren. Der Umsatz sei von Januar bis März um 22,4 Prozent auf 3,27 Milliarden Euro gestiegen, der Überschuss um ein Viertel auf 209 Millionen, teilte der Branchenzweite nach Nike am Donnerstag in Herzogenaurach mit. Von Reuters befragte Analysten hatten mit Erlösen von drei Milliarden und einem Nettogewinn von 186 Millionen Euro gerechnet. In Nordamerika, China und Russland zog die Nachfrage nach Produkten mit den drei Streifen stark an.
Der Dax-Konzern hob daraufhin zum zweiten Mal in diesem Jahr die Umsatzprognose an: Vorstandschef Herbert Hainer erwartet 2011 nun einen währungsbereinigten Zuwachs im hohen einstelligen Prozent-Bereich. Bisher war von etwa fünf bis knapp zehn Prozent die Rede. Beim Konzerngewinn rechnen die Franken weiterhin mit 625 bis 650 Millionen Euro. Die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2008 steht bei 642 Millionen Euro.
Zum Optimismus des Managements trug bei, dass Adidas die höheren Kosten für Öl, Gummi und Baumwolle sowie steigende Löhne in den asiatischen Produktionsländern ausgleichen konnte. Adidas verzichtete auf Rabattschlachten und die eigenen Shops trugen einen höheren Anteil zum Umsatz bei, so verringerte sich die Rohertragsmarge nur um 0,1 Punkte auf 48,5 Prozent. Hainer hat bereits Preiserhöhungen bei manchen Produkten für dieses und nächstes Jahr angekündigt, um die steigenden Beschaffungskosten aufzufangen. Ähnlich gehen Nike und der Lokalrivale Puma vor.
Puma schnitt zu Jahresbeginn mit einer stabilen Rohertragsmarge von 52,4 Prozent am besten ab. Bei Nike war sie im abgelaufenen Quartal um einen Punkt auf unter 46 Prozent gerutscht. Und der US-Konzern hat sich auf einen weiteren Rückgang eingestellt, was die Anleger an der Börse zuletzt verunsicherte. Adidas erwartet 2011 einen Wert zwischen 47,5 und 48,0 Prozent - nach 47,8 Prozent im Jahr zuvor.
Der langjährige Vorstandschef Hainer warnte aber vor Euphorie: "Die tragischen Ereignisse in Japan werden unser Geschäft in diesem wichtigen Markt kurzfristig beeinträchtigen." Umsatzrückgänge dort drückten auch auf die Marge.