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Stada-Machtkampf „Erst konfrontativ, dann konstruktiv“

Stada schlägt im Ringen mit dem Investor Active Ownership versöhnliche Töne an und verspricht Transparenz bei der Neubesetzung des Aufsichtsrats. Die Spannungen zwischen Investor und Stada dürften bestehen bleiben.
24.05.2016 - 17:51 Uhr Kommentieren
Stada verschiebt Hauptversammlung und schlägt versöhnliche Töne an. Quelle: imago/sepp spiegl
Stada-Chef Retzlaff

Stada verschiebt Hauptversammlung und schlägt versöhnliche Töne an.

(Foto: imago/sepp spiegl)

Frankfurt Keinen Schnellschuss bei der Neubesetzung des Aufsichtsrats, sondern einen transparenten und strukturierten Prozess: Das wollten die Investoren. Und das hat laut Stada-Chef Hartmut Retzlaff und Aufsichtsratsvorsitzendem Martin Abend den Ausschlag gegeben, für diesen Neubesetzungsprozess die Hauptversammlung vom 9. Juni auf den 26. August zu verschieben, wie sie dem Handelsblatt sagten.

Am Wochenende war Stada seinem aktivistischen Investor Active Ownership Capital mit diesem Schritt entgegengetreten, um eigene Vorschläge zur Neubesetzung von drei Aufsichtsratsposten unterbreiten zu können.

Die Signale zahlreicher Aktionäre aus dem In- und Ausland bei einer Roadshow im Mai seien eindeutig gewesen, so Chefaufseher Abend. Ein Vorziehen des eigentlich für 2018 geplanten Prozesses zur Neubesetzung des Aufsichtsrats sei sehr begrüßt worden: „Ein Hauruck-Verfahren im ursprünglichen Stil von Active Ownership dagegen nicht“, so der Rechtsanwalt. Deswegen hätten sich Aufsichtsrat und Vorstand zu diesem Schritt entschlossen. „Klar ist: Niemand vertagt leichtfertig eine Hauptversammlung“, so Abend.

Aktive Ownership Capital war vor einigen Wochen mit mehr als fünf Prozent bei Stada eingestiegen und wollte erreichen, dass fünf der sechs Aufsichtsratsmitglieder der Kapitalseite durch AOC-Kandidaten ersetzt werden, darunter auch Aufsichtsratschef Martin Abend. Im Gespräch mit dem Investor einigte sich Abend dann auf drei neue Kandidaten und seinen Verbleib im Gremium. Dieser Antrag wurde zunächst offiziell auf die Tagesordnung der ursprünglichen HV von Stada gesetzt. Für die neue HV muss eine aktuelle Tagesordnung formuliert werden.

Die Gespräche mit AOC beschreibt der AR-Chef als „zunächst konfrontativ und dann konstruktiv“. Es sei dem Aufsichtsrat wichtig gewesen, dem erzeugten Anschein entgegenzutreten, sich einer Erneuerung zu verschließen. Er habe aber auch deutlich gemacht, „dass die Art und der Zeitdruck, in dem das Anliegen vorgetragen wurde, definitiv nicht sachdienlich waren“, so Abend.

Stada will drei neue Mitglieder für den Aufsichtsrat nominieren. Hier dürfte es neue Diskussionen mit dem Investor AOC geben, der in einer ersten Reaktion auf das Verschieben der HV verlauten ließ: „Wir gehen davon aus, dass der Aufsichtsrat – wie in Deutschland üblich – auf der nächsten HV vollständig neu gewählt wird. Wir freuen uns in diesem Kontext auf den weiteren Dialog mit der Gesellschaft.“

Stada begründet die Neuwahl von nur drei Kandidaten mit der Notwendigkeit, Kontinuität in diesem Gremium zu gewährleisten. „Mit dem jetzt gewählten Verfahren wird sichergestellt, dass wir auf die Erfahrung, die im bestehenden Aufsichtsrat vorhanden ist, nicht verzichten müssen“, sagte CEO Hartmut Retzlaff. Die von AOC vorgeschlagenen Kandidaten sind eingeladen worden, sich am Auswahlprozess zu beteiligen, haben sich aber Bedenkzeit erbeten.

AOC hatte seinen Vorstoß zum Umbau des Aufsichtsrats auch damit begründet, dass der Konzern mit 2,1 Milliarden Euro Umsatz und 110 Millionen Euro Nettogewinn in den letzten Jahren bei seiner wirtschaftlichen Entwicklung nicht mit der Konkurrenz mitgehalten habe und profitabler sein könnte. Dem tritt Retzlaff entschieden entgegen. „Aus Gesprächen mit Investoren wissen wir, dass unsere Strategie vom Markt verstanden und gutgeheißen wird“, sagte er und ergänzte: „Unsere Geschäftsentwicklung ist positiv. Jüngstes Beispiel dafür sind die besser als erwarteten Zahlen im 1. Quartal 2016.“ Zudem arbeite man seit geraumer Zeit an Projekten wie etwa der Reduzierung der Verwaltungskosten und der Internationalisierung der Produkte.

Nachgefragt: Was Aufsichtsratschef Martin Abend zur Situation bei Stada sagt
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