Stahlkonzern Salzgitter erhöht seine Prognose
Hamburg Die hohe Nachfrage aus der Automobilindustrie und dem Maschinenbau lässt Deutschlands zweitgrößtem Stahlkocher Salzgitterzuversichtlicher in die Zukunft blicken. Der ThyssenKrupp-Rivale legte nach einem überraschend hohen Gewinn zu Jahresbeginn am Donnerstag die Messlatte für das Gesamtjahr höher. Der Vorstand rechnet nun mit einem Vorsteuergewinn von bis zu 150 Millionen Euro. Bisher hatte Salzgitter mindestens 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt. An der Börse verfing die Prognoseanhebung jedoch nicht: Die im MDax gelistete Salzgitter-Aktie verlor in einem schwachen Umfeld über drei Prozent an Wert.
Dank vieler Aufträge und einer hohen Auslastung erzielte der Konzern von Januar bis März einen Vorsteuergewinn von 56 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte noch ein Verlust von 17 Millionen zu Buche gestanden. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt ihrer Schätzungen für das Auftaktquartal lediglich mit gut 45 Millionen Euro Vorsteuerergebnis gerechnet. Den Umsatz steigerte Salzgitter um ein Fünftel auf 2,3 Milliarden Euro, ebenfalls mehr als Experten erwartet hatten. Den Umsatz will Salzgitter in diesem Jahr um 15 Prozent steigern und würde dann an die Marke von einer Milliarde Euro heranreichen.
Angesichts der anziehenden Konjunktur florieren die Geschäfte der Stahlkocher weltweit. Marktführer ArcelorMittal rechnet für das laufende Jahr mit einer bis zu sieben Prozent höheren Nachfrage. Rivale ThyssenKrupp will am Freitag Einblick in seine Quartalsbilanz geben.
Salzgitter-Chef Jörg Fuhrmann warnte jedoch vor allzu großen Erwartungen. Die hohen Rohstoffpreise sowie Währungsschwankungen könnten das Ergebnis im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres noch erheblich beeinflussen. Dabei seien Schwankungen sowohl in die eine als auch andere Richtung möglich. Bei etwa acht Millionen Tonnen an Stahlprodukten, die der Konzern in diesem Jahr noch absetzen werde, reiche ein Margenrückgang um 25 Euro je Tonne, um das Ergebnis um 200 Millionen Euro zu schmälern.
Die einzelnen Sparten des Konzerns aus Niedersachsen schnitten von Januar bis März unterschiedlich ab: Während Flachstahl und Grobblech angesichts der guten Auftragslage gut ausgelastet waren, schrieb der Profilstahlbereich wegen der geringen Nachfrage aus der Bauindustrie rote Zahlen. Bei Walzstahl erhöhte Salzgitter den Umsatz dank Preiserhöhungen deutlich. Dem Röhrengeschäft kamen flexiblere Verträge zugute, durch die Salzgitter nun höhere Rohstoffkosten auffangen kann. Der Stahlhandel legte kräftig zu und verdiente gut. Dagegen stagnierten die Dienstleistungen beim Ergebnis, die Technologiesparte dämmte den Vorsteuerverlust ein.
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Die Zahlen sind mehr als enttäuschend. Das magere Ergebnis wird im wesentlichen vom volatilen Handel getragen. Der Bereich Technologie, welch anspruchsvoller Titel, weitet sich zum Fass ohne Boden aus. Trotz deutlicher Umsatzausweitung, immer noch nicht in der Gewinnzone. Außerdem negativ: Im Verleich zum 31.3.2010 hat sich zum 31.3.2011 die Netto-Liquidität um über 400 Mio. € verringert! Die Aktie ist ein glatter "Verkauf".