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Start-up für Bluttests Theranos-Betrugsprozess: Gründerin Elizabeth Holmes tritt in den Zeugenstand

Theranos wollte Blutuntersuchungen revolutionieren, doch das Verfahren stellte sich als großer Betrug heraus. Nun sagt die Gründerin vor Gericht aus.
20.11.2021 - 11:42 Uhr Kommentieren
Die Theranos-Gründerin wollte Bluttests revolutionieren und wurde damit zur Selfmade-Milliardärin. Nun steht sie wegen Betrugs vor Gericht. Quelle: Reuters
Elizabeth Holmes

Die Theranos-Gründerin wollte Bluttests revolutionieren und wurde damit zur Selfmade-Milliardärin. Nun steht sie wegen Betrugs vor Gericht.

(Foto: Reuters)

Im Betrugsprozess um das gescheiterte US-Bluttest-Unternehmen Theranos hat die angeklagte Gründerin Elizabeth Holmes ausgesagt. Holmes berichtete am Freitag vor den Geschworenen in San Jose von den Anfängen des Unternehmens, das behauptete, es könne mit einem Gerät Hunderte Krankheiten anhand weniger Tropfen Blut aufspüren. Diese Behauptung erwies sich als falsch und Holmes muss sich seit September vor Gericht verantworten.

Die Entscheidung, Holmes so früh in ihrer Verteidigung aussagen zu lassen, galt als Überraschung. Die Staatsanwaltschaft machte bereits zuvor deutlich, dass sie Holmes unter Eid befragen will. Die Staatsanwälte riefen 29 Zeugen auf, um ihre Behauptung zu untermauern, dass Holmes das Leben von Patienten gefährdete und gleichzeitig Investoren und Kunden über die Technologie von Theranos täuschte.

Unter ihnen war General James Mattis, ehemaliger US-Verteidigungsminister und ehemaliges Vorstandsmitglied von Theranos. Er erklärte, wie er zunächst von Holmes beeindruckt und schließlich desillusioniert gewesen sei.

Die 37-Jährige erklärte vor Gericht, sie habe 2003 ihr Studium abgebrochen, um ihr Startup zu gründen, aus dem schließlich Theranos geworden sei. Holmes sagte, sie habe ihre Eltern davon überzeugt, ihre Ersparnisse für ihre Universitätsausbildung verwenden zu dürfen, um ihre Ambitionen zu finanzieren, die Gesundheitsbranche aufzurütteln. „Ich fing an, die ganze Zeit zu arbeiten“, sagte Holmes mit ihrer heiseren Stimme, die während des Aufstiegs von Theranos zu einem ihrer Markenzeichen wurde.

Holmes soll Probleme verheimlicht haben

So wurde schließlich das Gerät Edison entwickelt, das die Untersuchung von Blut revolutionieren sollte. Hätte es wie versprochen funktioniert, hätte es die Früherkennung von Krankheiten einfacher und billiger gemacht. Stattdessen hörten die Geschworenen Aufnahmen von Holmes, die gegenüber Investoren mit angeblichen Durchbrüchen prahlte, die sich später als unwahr herausstellten.

Zeugenaussagen und Beweismaterial deuteten stark darauf hin, dass Holmes Geschäfte mit großen Pharmafirmen wie Pfizer und dem US-Militär falsch darstellte und gleichzeitig wiederkehrende Probleme mit dem Edison verheimlichte.

Die Schwierigkeiten mit dem Edison wurden erst öffentlich bekannt, als das „Wall Street Journal“ im Oktober 2015 den ersten einer Reihe brisanter Artikel veröffentlichte. Eine Prüfung durch die US-Gesundheitsbehörde CDC bestätigte diese Probleme im folgenden Jahr. Zu diesem Zeitpunkt hatte Holmes schon Hunderte Millionen Dollar von Investoren eingesammelt.

Diese Investitionen verschafften Theranos zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Wert von neun Milliarden Dollar, was Holmes im Jahr 2014 ein Vermögen von 4,5 Milliarden Dollar bescherte – zumindest auf dem Papier.

In Gerichtsdokumenten haben Holmes' Anwälte angegeben, ihre Mandantin sei von ihrem Geschäfts- und Lebenspartner Ramesh Balwani manipuliert worden. Es wurde erwartet, dass dieses Argument bei der Fortsetzung ihrer Zeugenaussage in der kommenden Woche zur Sprache kommen wird.

Mehr: Betrügerin oder Gescheiterte? Der Ex-Milliardärin Elizabeth Holmes drohen 20 Jahre Gefängnis

  • ap
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