Stellenabbau bei Ford Trumps schmerzhafter Realitätsschock

Der Autobauer kündigt einen Stellenabbau an.
Washington/Detroit Es war ein Bild der Harmonie. Nur wenige Tage nach seiner Vereidigung zum US-Präsidenten empfing Donald Trump im Januar die Bosse der führenden US-Autobauer im Weißen Haus. Das Spitzentreffen wurde als großer Schulterschluss der Branchenriesen General Motors (GM), Ford und Fiat-Chrysler mit der neuen Regierung dargestellt. Gemeinsam wollte man alles dafür tun, dass wie von Trump gefordert mehr US-Jobs entstehen. „Wir bringen die Industrie wieder in großem Stil zurück in die Vereinigten Staaten“, verkündete der Präsident gewohnt selbstbewusst.
Doch keine vier Monate später herrscht Ernüchterung. Statt einer Einstellungsoffensive kündigt Ford Entlassungen an. Rund 1400 Stellen in Nordamerika und Asien will der Konzern streichen – und dabei geht es zunächst nur um Jobs in der Verwaltung und im Vertrieb. Die Beschäftigung der Fabrikarbeiter hänge von der Produktionslage ab, teilte Ford mit. Dort sieht es auch nicht gerade rosig aus.
GM hat ebenfalls schon den Abbau Tausender Arbeitsplätze angekündigt. Für Trumps Versprechen, mehr Jobs zu schaffen als je ein US-Präsident zuvor, sind die Kürzungspläne ein schmerzhafter Realitätsschock.
Rückblick: Die Großkonzerne aus der Autometropole Detroit waren nach der Finanzkrise ein Motor der Erholung am US-Arbeitsmarkt. Die tiefe Rezession hatte Ford, GM und Chrysler zwar in Existenznot gebracht, doch dank staatlicher Hilfen kamen sie rasch wieder auf die Beine und schufen Zehntausende Jobs. Seit 2009 ging es am US-Automarkt kontinuierlich bergauf, in den vergangenen Jahren brachte ein von billigem Sprit und günstigen Finanzierungszinsen befeuerter Absatz-Boom den Herstellern Verkaufsrekorde und dicke Gewinne.
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