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Strategie 2012 EADS-Chef stimmt Konzern auf hohe Renditeziele ein

Der Rüstungskonzern ist im Umbruch - der Machtkampf um die Nachfolge von EADS-Chef Louis Gallois ist voll entbrannt. In dieser Situation will der scheidende Manager die zentrale Schwäche des Unternehmens angehen.
16.01.2012 - 11:15 Uhr 5 Kommentare
Eurofighter im Anflug: Profitabilität soll steigen. Quelle: Reuters

Eurofighter im Anflug: Profitabilität soll steigen.

(Foto: Reuters)

München/Paris Nach einem Airbus-Rekordjahr bei Bestellungen und Auslieferungen sieht sich die Muttergesellschaft EADS im Aufwind. „EADS ist eine Wachstums-Story und eine Geld-Maschine“, sagte EADS-Chef Louis Gallois am Dienstag auf einer gemeinsamen Neujahrskonferenz im Hamburger Airbus-Werk. Es gelte nun, den Luft- und Raumfahrtkonzern trotz wachsender Konkurrenz profitabler zu machen und das internationale Profil zu schärfen; Europa, USA und Schwellenländer seien die drei wichtigsten Pfeiler. Das werde aber nicht auf Kosten der Arbeitsplätze in Europa gehen.

Der Konzern habe bisher auf der Startbahn gestanden, hebe nun aber ab Richtung Wachstumsmärkte. Mit Blick auf die globale Krise warnte er vor Orientierungslosigkeit. Die Schuldenkrise müsse schnell gelöst werden, um Marktvertrauen wieder herzustellen, forderte Gallois. Wie brauchen klare Signale, die von jedem verstanden werden. EADS als multinationales Unternehmen könne ein gutes Vorbild für die Politik sein.

Mit Blick auf seinen Nachfolger betonte der scheidende Gallois, derartige Entscheidungen bräuchten Zeit. Wie das Handelsblatt bereits im Vorfeld berichtet hatte, wartet der 53-jährige Manager Tom Enders seit Wochen auf seine längst zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy abgesprochene Ernennung zum EADS-Chef. Auch über die zur Verlängerung anstehenden Verträge von mehr als zehn weiteren Topmanagern hat der EADS-Verwaltungsrat Anfang Dezember nicht entschieden. Vor allem der französische Staat als Großaktionär habe „zusätzlichen Informationsbedarf“ angemeldet, berichtet ein Spitzenmanager der deutschen Seite.

Sachliche Gründe dafür gibt es offenbar nicht. Stattdessen tobt wieder einmal ein deutsch-französischer Kampf um Macht und Einfluss bei EADS. So will Enders die Schlüsselressorts Finanzen und Personal mittelfristig aus den Zentralen in Paris und München zu Airbus nach Toulouse verlegen. Die Regierung in Paris fordert als Kompensation das Finanzressort und eine französische Führung bei der Hubschraubertochter Eurocopter, die derzeit von dem Deutschen Lutz Bertling geleitet wird. Beide Ansinnen hat Enders vor Weihnachten abgelehnt, heißt es in Konzernkreisen.

Doch Paris will kämpfen und Enders mit der Verzögerung seiner Berufung an die Konzernspitze unter Druck setzen. Kein Wunder: Die Airbus-Verkäufe sind der dickste Exportposten in der französischen Außenhandelsbilanz.

Enders braucht politische Rückendeckung aus Deutschland
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5 Kommentare zu "Strategie 2012: EADS-Chef stimmt Konzern auf hohe Renditeziele ein"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Wenn man sich die Performance unserer Bundesregierung bei der Besetzung wichtiger europäischer Positionen ansieht wird der Kompromiß wohl lauten, dass alle Toppositionen von Franzosen besetzt werden, aber wir zum Ausgleich das komplette Kasinomanagement in den EADS Standorten bekommen. Enders lässt sich von Boeing abwerben und macht weiterhin Karriere. EADS wird zum Pudel des französischen Präsidenten. Die deutschen Standorte werden verkleinert. 90% der Subventionen kommen aus Deutschland. Wetten daß?

  • So wie sich unsere Bundesregierung in europäischen Ämtern immer wieder unterbuttern lässt schwant mir nichts Gutes in dieser Situation. Wahrscheinlich wird der Kompromiß lauten, dass die Franzosen die Toppositionen alleine besetzen und wir zum Ausgleich die Gesamtverantwortung für die Kantinen in den EADS Standorten bekommen.
    Enders wird dann von Boeing abgeworben und macht weiterhin eine glänzende Karriere....

  • Man sollte EADS wieder in Nationale Unternehmen aufspalten. Dann spart man sich den Hickhack um die Führung.
    Die Entwicklungs- und Fertigungsarbeiten werden ja auch auf die Nationen aufgeteilt. Da geht es danach, wie die Subventionen fließen.

    Am 22 April 12 sind ja Wahlen in FR, davor wird sicher nichts entschieden. Eine Entscheidung dürfte mehr im 2 Hj 12 fallen.

  • und was macht die drittschlechteste Politikerin Deutschlands Fr Merkel? Gar nichts; wie immer, aber bestimmt schickt sie den schlechtesten Politiker Deutschlands = ihren Aussenminister, demnächst nach Paris-so wie nach Athèn, denn was der, (weiss der überhaupt was 2+2 macht?) ,da zu suchen hatte ist wohl ihr eigenes Rätsel, so wie das Meisste in Ihrer jämmerlichen Politik.

  • unfassbar!
    Mit den Franzosen kann man nicht zusammenarbeiten, dieser Egoismus und diese politischen Spielchen im Hintergrund sind furchtbar!
    Die Budnesregierung solte anders aufteilen:
    Da Airbus, Eurocopter und Astrium bereit sind Frankreich ihren Hauptsitz haben, sollte EADS von Paris VOLLSTÄNDIG nach München zentralisiert werden. Wenn Enders Vorschlag umgesetzt wird, ist EADS bald FADS...

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