Tesla „Absurde Geschwindigkeit“ und Rekordbeschleunigung: Elon Musk sucht mit neuem Modell Anschluss an die Elektro-Oberklasse

Das neue Model S Plaid soll Tesla wieder im Elektro-Luxussegment etablieren,
San Francisco Die Lederjacke, in der Tesla-Chef Elon Musk aus dem Modell S Plaid steigt, hat einen rechteckigen Aufnäher auf dem Rücken. Weiße Strahlen auf schwarzem Hintergrund. Sie sollen den Blick aus der Frontscheibe eines Raumschiffs, das gerade auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, symbolisieren. Eine Anspielung auf den Film „Spaceballs“, mit dem Regisseur Mel Brooks 1987 die Filmreihe „Star-Wars“ parodierte. Und eine Symbolik für die Hoffnung, die Tesla mit dem neuen Modell verbindet.
„Wir haben unseren Produktplan quasi aus Spaceballs gestohlen“, sagt Musk auf der Bühne vor seinem Werk im kalifornischen Fremont. Dort warten schon die ersten Käufer darauf, mit den ersten Produktionsmodellen vom Hof fahren zu dürfen. Den Preis hat Tesla kurz vor Start von geplanten 130.000 auf 140.000 Dollar angehoben.
Im Film schaltet das Raumschiff des Darth-Vader-Verschnitts Lord Helmchen auf „Ludicrous Speed“, absurde Geschwindigkeit, um die heldenhaften Rebellen einzuholen. Die entkommen aber, indem sie auf „Plaid“ beschleunigen: so schnell, dass der Sternenhimmel vor ihrem Raumschiff wie „Plaid“, das von Schottenröcken bekannte Tartan-Muster, aussieht.
Mit seinen schrägen Popkultur-Referenzen leitet Musk eine Rückkehr zu Teslas Wurzeln ein: Das neue Model S Plaid soll mit 1020 PS, einer Rekordbeschleunigung von weniger als zwei Sekunden von null auf hundert Kilometer pro Stunde und einer Spitzengeschwindigkeit von 320 Kilometern pro Stunde Tesla wieder im Elektro-Luxussegment etablieren, wo der Branchenpionier mit dem ersten Modell S 2012 einst begonnen hatte.
Seitdem hatte Tesla seine Oberklasse-Modelle S und X nicht mehr grundlegend überarbeitet. Konkurrenten wie Audi mit dem E-Tron oder Porsche mit dem Taycan sind vorbeigezogen. Im ersten Quartal hatte Tesla seine angestaubten Modelle gar nicht mehr produziert.
Den „Ludicrous Speed“ – ein Softwareupdate, das die Beschleunigung erhöht – hatte Tesla bereits 2015 eingeführt. Damit der Branchenrebell Musk dem Imperium der etablierten Autoindustrie wieder entwischen kann, ist Plaid-Geschwindigkeit notwendig.

Das 140.000 Dollar teure Auto hat 1020 PS und eine Spitzengeschwindigkeit von 320 Kilometern pro Stunde.
Wobei die Frage, wer wen jagt, gar nicht mehr so klar zu beantworten ist. Tesla ist noch immer der wertvollste Autobauer der Welt, auch nachdem die Aktie seit ihrem Jahreshöchststand Ende Januar 30 Prozent ihres Werts verloren hat. Konkurrenten von Mercedes bis Ford drängen mit neuen Modellen in Teslas Spur und wollen dem Elektropionier weltweit Marktanteile abjagen.
Zwar erreichte Tesla im ersten Quartal erneut einen Auslieferungsrekord. Doch Gewinne schrieb das Unternehmen aus Palo Alto nur dank des Verkaufs von Emissionszertifikaten und Bitcoin.
In China, dem zweitwichtigsten Markt, hat Teslas Ruf gelitten, nachdem das Unternehmen auf Verbraucherbeschwerden nicht ausreichend ehrerbietig reagiert hatte. Der Absatz brach im April laut Chinas Autoverband um 27 Prozent ein, hat sich im Mai aber schon wieder ebenso stark erholt.
Musks erfahrenster Manager ist gegangen
Eine Woche vor dem Event in Fremont hatte Jerome Guillen, einer der wichtigsten Topmanager, das Unternehmen verlassen. Der 49-Jährige war zuletzt Präsident der Truck-Sparte, was seiner historischen Bedeutung für Tesla aber kaum gerecht wird.
Guillen war Musks mit Abstand dienstältester Leutnant, seit Mitgründer und Technikvorstand JB Straubel im Juli 2019 gegangen war, um ein Batterierecycling-Start-up zu gründen. Teslas verbleibende Topmanager mit Einfluss, Finanzvorstand Zachary Kirkhorn und Straubel-Nachfolger Drew Baglino, sind beide gerade rund zwei Jahre in ihren Ämtern.
„Das ist ein großer, unerwarteter Verlust“, sagte Pierre Ferragu, Analyst bei New Street Research nach Guillens Abgang zu „Bloomberg“. Der Franzose hatte in Daimlers Lastwagen-Sparte Karriere gemacht und war unter Dieter Zetsche bis zum Leiter der Innovationsabteilung aufgestiegen, als er im Herbst 2010 zu dem kalifornischen E-Auto-Start-up wechselte. Da hatte Tesla die Fabrik in Fremont gerade Toyota abgekauft, um dort zwei Jahre später die Serienproduktion des ersten Modell S aufzubauen.

Der Tesla-Chef referiert bei der Vorstellung seines neuen Tesla-Modells Plaid eine Parodie auf die Filmreihe „Star Wars“.
„Er hat in vielen Fällen einen gewaltigen Unterschied gemacht“, sagte Musk 2018 über Guillen, als er den arbeitsamen, früheren Mc-Kinseyaner zum Präsidenten für das Autogeschäft beförderte.
Guillen hatte die Entwicklung des ursprünglichen Modell S betreut, war Vertriebschef gewesen und hatte beim Start der Massenproduktion des Modell 3 auf dem Fabrikgelände in Fremont eine manuelle Produktion in einem riesigen Zelt organisiert – inzwischen ein fester Teil von Teslas Sagenschatz.
Plaid+ sollte mit Teslas neuen 4680-Batterien fahren
In diesem März aber wurde Guillen zum Chef der Lastwagen-Sparte degradiert, die bislang noch kein serienreifes Produkt hat. Der Start des Ende 2017 vorgestellten elektrischen Semi-Trucks wurde mehrfach verschoben, im Januar gab Musk Ende des Jahres als neue Zielmarke aus. Es ist unklar, ob die noch gilt – ohne Guillen, der das Projekt einst angeschoben hatte.
Das geplante Plaid+-Modell hat Musk vergangenen Sonntag per Tweet sogar ganz gecancelt, weil „Plaid einfach so gut“ sei. Die 150.000 Dollar teure Variante sollte mit 836 Kilometern die höchste Reichweite der ganzen Industrie haben – dank der neu entwickelten 4680-Batterien, die Musk bei einem „Battery Day“ vergangenen September vorgestellt hatte und die auch im neuen deutschen Werk in Grünheide produziert werden sollen. Durch die Absage bleibt der Rekord nun erst mal beim Tesla-Rivalen Lucid Motors.
Dass das erste Modell mit den leistungsfähigeren Batterien nun gar nicht auf den Markt kommt, wirft auch kein gutes Licht auf Teslas Bemühungen, an der Spitze der Elektromobilität zu bleiben. Schließlich sollen die Batterie-Packs mit den größeren Zellen auch in den Semi- und Teslas futuristischen Cybertrucks eingebaut werden. Und Konkurrenten wie Volkswagen investieren Milliarden in Batterieforschung und neue Werke.
Trotzdem sieht sich Musk mit dem Modell S Plaid schon wieder weit vor der Konkurrenz. Es sei schneller als jeder Porsche, aber dabei sicherer als jeder Volvo. „Warum bauen wir dieses superschnelle Auto?“, fragt Musk rhetorisch. „Es ist wichtig für die Zukunft der nachhaltigen Energie, dass wir zeigen, dass ein Elektroauto das beste Auto ist.“
Mehr: Deutsche Autokonzerne hängen Tesla im Premium-Geschäft ab – Elon Musk kontert mit neuen Modellen
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Die Batteriezelltechnik macht so oder so wenig Sinn, denn unser Stromnetz hat keine Grundlast alle Fahrzeuge zu laden und der Strom wird immer noch aus den Grosskraftwerke fossiler Brennstoffe geliefert. Das ist keine saubere Elektromobilität. Die günstigste und sauberste Alternative der Energienutzung ist mit der Neutrino-Technologie machbar und wird unsere Energiewende wesentlich erleichtern. Zumal es eine mobile und dezemtrale Versorgung ohne weiteren Netzausbau bedeutet. Der einstige BundesVerkehrsminister a.D., Prof. KRAUSE veröffentlichte dazu kürzlich: "Das ewige Licht - Der Beginn eines neuen Zeitalters" Er begründet eindringlich, die günstigste und sauberste Variante der Energienutzung basiert auf Neutrino Technologie. Eine mobile und dezentrale Energienutzung über die Neutrinovoltaic kann jetzt möglich werden, denn sie wird die Photovoltaik ergänzen und ablösen, denn sie kann auch in vollkommener Dunkelheit Energie wandeln. Die Patente der Berliner Neutrino Energy Group sind bereit. Die Einführung der Neutrinovoltaik zur Gewinnung von elektrischem Strom unter dem Einfluss verschiedener elektromagnetischer Strahlung, einschließlich hochenergetischer kosmischer Neutrinos basiert auf neueste Forschungsergebnisse. Die auf Neutrinovoltaik-Technologie basierenden DC-Neutrinoquellen sind sehr kompakt und wetterunabhängig, erzeugen in einem Grundmodus 24h x 365 Tage Strom und können in Gerätegehäuse oder sogar in Elektroautos eingebaut werden. Mobile, dezentrale Haushaltsenergie und unendliche Reichweite für die Elektromobilität - genial! Auch die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hatte bereits im Januar 2021 in einer von Daimler Benz beauftragten Studie die Effizienz der Technologie und die im Patent deklarierten Eigenschaften der "Neutrino-Voltaik" bestätigt. In Indien hat das C-met Institut in Puna für die Entwicklung des selbstladenden PI Cars mit den Patenten ein Budget von 2.5 Milliarden Dollar zugesprochen bekommen.
Natürlich begeistert ein so schnelles Auto vor allem die jüngeren Leute. Für mich ist das Auto jedoch eindeutig am Markt vorbei. Wenn sich die Politik in Deutschland noch einmal rot/grün aufstellen sollte, dann ist ein solches Auto bei maximalem Tempo 130 ohnehin nie legal über 150 zu bewegen. Wozu dann diese Geschwindigkeiten. Die Reichweite, auf die es aus meiner Sicht ankommen sollten, haben sich jedoch nicht signifikant verbessert. Wenn ein Auto nach NEFZ 650 KM schafft, dann sind das bei normaler Fahrweise im Winter bei Rückenwind gerade mal 450 km. Da ich den Akku von 10-80% unterwegs nutzen kann, sind das immer noch 350 km von Säule zu Säule. Das sind noch nicht die Werte, die wir sehen wollen.
Trotzdem ist das Produkt wieder ein Schritt in eine neue Zukunft und als solches gratulieren wir Elon Susi zu seiner neuen Entwicklung und hoffen, dass er viele Käufer finden möge.
Ähh - wer ist denn die Elektrooberklasse?
Natürlich begeistert ein so schnelles Auto vor allem die jüngeren Leute. Für mich ist das Auto jedoch eindeutig am Markt vorbei. Wenn sich die Politik in Deutschland noch einmal rot/grün aufstellen sollte, dann ist ein solches Auto bei maximalem Tempo 130 ohnehin nie legal über 150 zu bewegen. Wozu dann diese Geschwindigkeiten. Die Reichweite, auf die es aus meiner Sicht ankommen sollten, haben sich jedoch nicht signifikant verbessert. Wenn ein Auto nach NEFZ 650 KM schafft, dann sind das bei normaler Fahrweise im Winter bei Rückenwind gerade mal 450 km. Da ich den Akku von 10-80% unterwegs nutzen kann, sind das immer noch 350 km von Säule zu Säule. Das sind noch nicht die Werte, die wir sehen wollen.
Trotzdem ist das Produkt wieder ein Schritt in eine neue Zukunft und als solches gratulieren wir Elon Susi zu seiner neuen Entwicklung und hoffen, dass er viele Käufer finden möge.