Thyssen-Krupp Vize-Chefkontrolleur Markus Grolms soll in Stahlvorstand wechseln

Der Gewerkschafter soll als Personalvorstand in die Stahlsparte wechseln.
Düsseldorf Der IG-Metall-Sekretär Markus Grolms legt sein Amt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei Thyssen-Krupp zur kommenden Hauptversammlung vorzeitig nieder. Das teilte der Essener Industriekonzern am Dienstag mit. Als Nachfolger schlägt die Gewerkschaft Jürgen Kerner vor, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall in Frankfurt.
Grolms gehört dem Aufsichtsrat seit 2009 an und ist eigentlich noch für vier Jahre bestellt. Als im Sommer 2018 innerhalb weniger Tage sowohl der damalige Vorstandsvorsitzende Heinrich Hiesinger als auch Aufsichtsratschef Ulrich Lehner überraschend den Konzern verließen, übernahm Grolms kommissarisch die Führung des Gremiums.
Nun soll der 48-Jährige in den Vorstand der Stahlsparte wechseln und dort das Personalressort übernehmen. Chefkontrolleur Siegfried Russwurm dankte Grolms für seinen bisherigen Einsatz. „Markus Grolms war im Aufsichtsrat stets ein starker und streitbarer Kämpfer für die Interessen der Arbeitnehmer, aber auch ein zuverlässiger Partner für die Entwicklung von Thyssen-Krupp“, so Russwurm.
„Wir sind sehr froh darüber, dass uns Markus Grolms für das Unternehmen erhalten bleibt.“ Wegen der Montanmitbestimmung, die den Arbeitnehmern der Stahlsparte weitreichenden Einfluss sichert, liegt das Vorschlagsrecht für die Besetzung des Personalvorstands bei der IG Metall. Am 1. April soll Grolms den neuen Posten übernehmen, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, die aber als wahrscheinlich gilt.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Nachfolger Jürgen Kerner ist seit Oktober 2011 geschäftsführendes Vorstandsmitglied und seit November 2013 Hauptkassierer der IG Metall. Den gelernten Informationselektroniker erwartet eine anspruchsvolle Aufgabe: Zahlreiche Maßnahmen des geplanten Konzernumbaus stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Arbeitnehmer, darunter auch der Verkauf des profitablen Aufzugsgeschäfts.
Zudem steht ein größerer Stellenabbau an. Nach bisheriger Planung sollen mindestens 6000 Stellen bei Thyssen-Krupp wegfallen, ein erheblicher Teil davon in der Stahlsparte.
Mehr: Die schlechten Ergebnisse des vergangenen Jahres bringen Aktionäre auf die Barrikaden. Bei der Hauptversammlung steht dem Thyssen-Krupp-Management ein kühler Empfang bevor.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.