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Trotz Dieselgate VW verkauft im Juni deutlich mehr Autos

Den Kunden scheint die Debatte um gefälschte Abgaswerte nicht weiter zu stören: Ein starker Monat Juni hat den VW-Konzern bei seiner Verkaufsbilanz zum Halbjahr merklich ins Plus geschoben.
27.07.2016 Update: 27.07.2016 - 13:01 Uhr
Die Marke VW steigert die Auslieferungen. Quelle: dpa
VW

Die Marke VW steigert die Auslieferungen.

(Foto: dpa)

Hamburg Der VW-Konzern trotzt bei seinen Auslieferungen den Stürmen der Diesel-Krise. Ein starker Monat Juni schob den Autobauer bei seiner Verkaufsbilanz zum Halbjahr merklich ins Plus. Im Juni lieferte Europas größter Autobauer mit seinen zwölf Marken 883.400 Fahrzeuge an Kunden aus; 5,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das teilten die Wolfsburger am Mittwoch mit. Die ganze Halbjahres-Bilanz auch mit Umsatz- und Gewinnkennzahlen folgt am Donnerstag. Eckwerte sind aber schon bekannt. Demnach belastete die Diesel-Krise abermals.

Mit dem starken Juni stehen nach sechs Monaten die Zeichen bei den Verkäufen klarer als zuvor auf Zuwachs: 5,12 Millionen Fahrzeuge – vom VW-Up bis zum schweren Scania-Lkw - sind 1,5 Prozent Verbesserung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015. Trotz Diesel-Krise steuert der Konzern damit 2016 bisher auf ein Auslieferungsplus zu. Nach fünf Monaten Ende Mai hatte der Zuwachs lediglich bei 0,8 Prozent gelegen. Zumindest als Momentaufnahme scheint der Autobauer damit zehn Monate nach dem Ausbruch der Diesel-Krise eine Durststrecke zu verlassen.

Neben Russland und Südamerika bereitet der zweitgrößte Automarkt USA Sorgen: Dort stehen die konzernweiten Auslieferungen auch wegen eines Diesel-Verkaufsstopps im Halbjahr gut 7 Prozent im Minus - dort verkaufte der Konzern 273.800 Autos. Die Rückgänge auf diesen Märkten konnte aber der wichtigste Markt China mehr als ausgleichen. Dort legten die Verkäufe um 7 Prozent auf knapp 1,9 Millionen Autos zu. Gut 36 Prozent aller Verkäufe macht Volkswagen im Reich der Mitte.

Wie lange China noch verlässlich liefert, scheint ungewiss. Schon 2015 hatte es zeitweise Dämpfer gegeben. NordLB-Analyst Frank Schwope warnt: „Wenn die Steuererleichterungen für Autos in China Ende 2016 auslaufen, könnte sich 2017 für den Volkswagen-Konzern im Reich der Mitte eine neue Baustelle auftun.“

Bei den einzelnen Marken verzeichnete VW-Pkw einen starken Juni (+4,7 Prozent), liegt aber auf Sechsmonatssicht noch leicht im Minus (-0,7 Prozent). Auch der Lkw- und Bushersteller MAN steckt auf Jahressicht im Rückwärtsgang (-1,1 Prozent) und verlor im Juni sogar zweistellig. Auch Porsche (-2,7 Prozent) erlebte im Juni einen kleinen Dämpfer.

Das sind die zehn umsatzstärksten Konzerne Deutschlands
Platz 10: Audi
1 von 10

Die Ingolstädter sind die Cashcow des Wolfsburger Autobauers Volkswagen, zu dem Audi seit 1969 gehört. Dem Konzern ist es gelungen, den Umsatz im vergangenen Jahr (im Vergleich zu 2014) um 8,6 Prozent zu steigern. Im gesamteuropäischen Ranking hat sich Audi deswegen um einen Platz auf den 26. Rang verbessert.

Umsatz (2015): 58,4 Milliarden Euro
Umsatzentwicklung (im Vergleich zu 2014): + 8,6 Prozent

(Foto: Reuters)
Platz 9: Metro
2 von 10

Metro spielt nicht mehr in der ersten Börsenliga mit. Doch obwohl der Großhandelskonzern mittlerweile im MDax notiert ist, ist er hinsichtlich des Umsatzes in Deutschland immer noch erstklassig. Auf europäischer Ebene kommt Metro immerhin auf den 24. Platz und konnte sich damit um einen Platz verbessern – und das obwohl der Umsatz um mehr als ein Prozent gesunken ist. Damit hat sich Metro allerdings besser entwickelt als der Schnitt. In Europa ist der Gesamtumsatz der Top-300-Konzerne um 4,2 Prozent von 7,3 auf knapp sieben Billionen Euro gesunken.

Umsatz: 59,2 Milliarden Euro
Entwicklung: - 1,2 Prozent

(Foto: dpa)
Platz 8: Deutsche Post
3 von 10

Die Deutsche Post hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich. 2015 sank der operative Gewinn um 19 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Der Umsatz hingegen legte über fünf Prozent zu.

Umsatz: 61,6 Milliarden Euro
Entwicklung: + 5,1 Prozent

(Foto: dpa)
Platz 7: Deutsche Telekom
4 von 10

Die Deutsche Telekom konnte ihren Umsatz um über zehn Prozent steigern. Während hierzulande das Geschäft schleppend verläuft, sorgt vor allem die florierende US-Mobilfunksparte für diesen Umsatzsprung. Der Erfolg kommt überraschend. T-Mobile USA war einst ein Verkaufskandidat der Deutschen Telekom. Das US-Kartellamt verhinderte damals diesen Verkauf – mittlerweile zur Freude des deutschen Telekomkonzerns.

Umsatz: 69,2 Milliarden Euro
Entwicklung: + 10,5 Prozent

(Foto: dpa)
Platz 6: BASF
5 von 10

Die Chemiebranche steht derzeit unter großem Druck. Der Preisverfall an den Rohölmärkten und Rezessionen in vielen Schwellenländern belasten die Geschäfte und sorgen für eine Konsolidierungswelle. Große Konzerne wie BASF gehen auf Einkaufstour. Auch Konkurrent Bayer sucht nach Kaufgelegenheiten. Als heißer Übernahmekandidat gilt Monsanto, der sowohl bei Bayer als auch bei BASF auf der Liste steht.

Umsatz: 70,4 Milliarden Euro
Entwicklung: - 5,2 Prozent

(Foto: dpa)
Platz 5: Siemens
6 von 10

Das starke Industriegeschäft lässt die Kassen bei Siemens klingeln. Sowohl Umsatz als auch Gewinn konnte der Konzern steigern. Besonders gut liefen die Sparten Power, Gas und Windenergie. Profitieren konnte Siemens auch von der Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran.

Umsatz: 75,6 Milliarden Euro
Entwicklung: + 6,2 Prozent

(Foto: dpa)
Platz 4: BMW
7 von 10

Die Autobranche gehört nach wie vor zu den größten Branchen in Europa. BMW kommt im gesamteuropäischen Ranking auf den neunten Platz. Der Umsatz ist im vergangenen Jahr um fast 15 Prozent gestiegen – auch dank führender Technologien. So ist BMW einer der wenigen Autohersteller, dessen Dieselmotoren nicht im Verdacht stehen, Abgasemissionen manipuliert zu haben.

Umsatz: 92,2 Milliarden Euro
Entwicklung: + 14,6 Prozent

(Foto: dpa)

In China legte VW-Pkw im Juni-Vergleich sogar fast um ein Viertel zu. Mit 48 Prozent entfällt für die VW-Kernmarke derzeit fast jede zweite Auslieferung weltweit auf China. Die Gewinne dort müssen jedoch mit örtlichen Partnern geteilt werden, so regeln es chinesische Auflagen.

Laut vorläufigen Zahlen, die Volkswagen bereits in der vergangenen Woche vorlegte, lastet die Diesel-Krise auch im ersten Halbjahr noch einmal milliardenschwer auf dem Konzern. Doch die renditeschwache Kernmarke um Golf und Passat, die Ende 2015 sogar in die Verlustzone gerutscht war, soll zuletzt erheblich Boden gutgemacht haben. Bisher hat Volkswagen gut 16 Milliarden Euro für die Krise und deren Folgen zurückgelegt. Diese Summe stieg jüngst an, Details sind noch unklar.

  • dpa
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