Trotz Gewinnstagnation Triebwerksbauer MTU stockt Dividende auf

MTU-Mitarbeiter bei der Triebwerksfertigung: Laut Konzern brummt das Geschäft mit zivilen Kunden.
München. Der Münchner Triebwerksbauer MTU hat im vergangenen Jahr seinen Gewinn lediglich stabil gehalten und damit seine Investoren enttäuscht. MTU blieb mit einem Überschuss auf Vorjahresniveau von 142,2 Millionen Euro hinter den Prognosen der Analysten zurück, die rund zehn Millionen Euro mehr erwartet hatten. Zur Börsenöffnung brach die im MDax enthaltene Aktie am Mittwoch um gut sechs Prozent ein. "Vor allem das vierte Quartal verfehlte die Prognosen wegen der überraschend früh einsetzenden Folgen der Einsparungen im deutschen Rüstungsetat. Wir hätten erst für 2011 damit gerechnet", erklärte DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald.
Während das Geschäft mit zivilen Kunden MTU zufolge brummt, sind die Einnahmen aus dem militärischen Zweig wegen der Kürzungen im Verteidigungshaushalt bereits rückläufig. Mit einer Dividendenerhöhung ließen sich die Börsianer zunächst nicht versöhnen. Für das vergangene Geschäftsjahr sollen die Eigentümer 1,10 Euro je Anteilsschein erhalten. "Damit bedanken wir uns bei unseren Aktionären für ihr Vertrauen", sagte MTU-Chef Egon Behle. Im Vorjahr hatte MTU noch 0,93 Euro je Aktie ausgeschüttet.
Der Konzernumsatz kletterte nach den vorläufigen Zahlen 2010 um rund vier Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebit) legte um knapp siebenProzent auf 311,3 Millionen zu. "Die Konjunktur hat sich 2010 spürbar erholt. Das hat auch der Luftfahrtbranche Rückenwind verschafft", erklärte Behle. Für das laufende Jahr sagte der MTU-Chef ein Umsatzplus von sieben bis acht Prozent voraus. Der Gewinn werde sich aber wegen hoher Entwicklungskosten nicht verändern, merkte er an. MTU werde im laufenden Jahr zehn bis 15 Millionen Euro mehr dafür ausgeben als 2010 als sich die Summe der Investitionen auf knapp 110 Millionen Euro belief. Hinzu komme der 25 Millionen Euro teure Neubau einer Werkshalle in München. MTU hat kürzlich mit seinen Konsortialpartnern den Zuschlag für einen neuen Antrieb für den Airbus A320 erhalten. Von der Entscheidung der EADS-Tochter erhoffen sich die Münchner einen Auftragsschub.Insgesamt will Behle den Umsatz bis 2020 auf sechs Milliarden Euro schrauben.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.