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Trotz Umsatzausfällen Pharmabranche ist in stabiler Verfassung

Arzneimittelhersteller müssen mit großen Umsatzausfällen rechnen, denn gleich vier große Patente laufen aus. Analysten erwarten aber trotzdem nahezu gleichbleibende Erträge für die Pharmabranche.
02.01.2012 - 12:24 Uhr 2 Kommentare
Patente von vier großen Medikamenten laufen in diesem Jahr aus. Die Pharmabranche bleibt trotzdem stabil. Quelle: dpa

Patente von vier großen Medikamenten laufen in diesem Jahr aus. Die Pharmabranche bleibt trotzdem stabil.

(Foto: dpa)

Frankfurt Staatliche Sparmaßnahmen und wachsende Konkurrenz durch billige Nachahmerprodukte werden die Pharmaindustrie auch in diesem Jahr belasten. Gleichwohl dürfte sich die Branche in Bezug auf ihre Ertrags- und Finanzkraft 2012 als ein Hort der Stabilität erweisen. Das erwarten sowohl die Analysten von Banken als auch Ratingagenturen.

Tendenziell stehen die europäischen Arzneihersteller aus Sicht der Fachleute etwas besser da als ihre US-Konkurrenten. Diese Einschätzung dürfte nicht nur die Aktionäre beruhigen, auch die Anleihe-Gläubiger hätten daher wenig zu befürchten.

Hintergrund ist vor allem die Erwartung, dass eine Kombination aus Neuzulassungen, Diversifikation und vor allem die Expansion in den Schwellenländern den Pharmariesen helfen wird, Umsatzverluste bei Altprodukten relativ gut abzufedern. „Die Firmen sollten in der Lage sein, sowohl ihre Margen als auch ihre Kreditqualität im kommenden Jahr zu halten“, heißt es in einer Studie der Ratingagentur Standard & Poor’s.

Dabei dürfte die Konkurrenz durch Nachahmerprodukte (Generika) im Jahr 2012 noch an Brisanz gewinnen. Denn die Zahl an wichtigen Patentabläufen im Pharmasektor befindet sich zurzeit auf einem Höhepunkt. Allein vier der zehn umsatzstärksten Produkte verlieren in diesen Monaten ihren Schutz, darunter das Spitzenprodukt der gesamten Branche, der Cholesterinsenker Lipitor von Pfizer. Dessen US-Patent ist Ende November ausgelaufen.

Vier der weltgrößten Medikamente verlieren den Patentschutz

Betroffen sind daneben auch der US-Konzern Eli Lilly mit seinem Schizophreniemittel Zyprexa sowie Sanofi und Bristol-Myers Squibb mit dem Blutverdünner Plavix, dessen Patent im Mai ausläuft. Auch die Schweizer Novartis muss den Patentablauf bei einem milliardenschweren Produkt, dem Blutdrucksenker Diovan, verkraften. Erfahrungsgemäß verlieren die Hersteller in solchen Fällen sehr schnell zwischen 50 und 90 Prozent ihrer Umsätze an die wesentlich preiswertere Nachahmerkonkurrenz (Generika). Alles in allen laufen nach Schätzung des Marktforschers IMS Health bis 2015 bei Medikamenten mit mehr als 120 Milliarden Dollar Umsatz die Patente aus. Das entspricht etwa 15 Prozent des aktuellen globalen Umsatzes der Branche.

Doch so bedrohlich solche Zahlen klingen, in der Praxis haben die meisten Pharmakonzerne die Patentproblematik bisher besser gemeistert, als von vielen befürchtet. Sie mussten sich zwar von den üppigen Wachstumsraten früherer Jahre verabschieden, größere Umsatzrückgänge sind bisher aber die Ausnahme geblieben. Die führenden 15 Pharmakonzerne verbuchten nach Berechnungen des Handelsblatts in den ersten neun Monaten 2011 vielmehr noch einen Umsatzzuwachs von währungsbereinigt etwa zwei Prozent.

Die Konzerne kompensieren Wachstumsschwäche mit Sparen
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2 Kommentare zu "Trotz Umsatzausfällen: Pharmabranche ist in stabiler Verfassung"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Kein Wunder, daß die in "stabiler Verfassung" sind. Die kommen doch vor Lachen nicht in den Schlaf, bei den Umsätzen und Gewinnen, die die generieren. Der blöde Kranke zahlt doch alles....

  • Die Politiker machen ja auch alles um die Pharmabranche zu bedienen. Jedes Medikament wird zugelassen, es gibt keine Positivliste. Die meisten neu zugelassenen Medikamente bringen keine Verbesserungen für die Patienten, sondern sind Kombipräparate zu Gewinnsteigerung der Konzerne.

    In Deutschland ist der Einfluß der Pharmalobby in der Poltik einfach nur gigantisch.
    Entwickelt wird nicht, was den Patienten hilft, sondern das was Gewinn bringt. gemäß dem Motto: Nur ein kranker Patient berschert gute Gewinne.

    Deshalb, und nur deshalb die gigantischen Gewinne zulasten der Versicherten.

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