Turbulentes Jahr RWE-Aktionäre bekommen weniger Dividende

Sinnbild eines schwierigen Börsenjahrs: Auf der Hauptversammlung stören Anti-Atom-Demonstranten die Veranstaltung.
Frankfurt Die Aktionäre des durch die Atomwende unter Druck geratenen Energieriesen RWE müssen sich für 2011 wohl mit weniger Dividende zufriedengeben. Zwar bleibe es bei einer Ausschüttung von 50 bis 60 Prozent des nachhaltigen Nettogewinns, sagte Finanzchef Rolf Pohlig der „Börsen-Zeitung“. Durch die Energiewende dürfte der Gewinn des Versorgers 2011 aber kräftig gesunken sein. Zudem wird sich die ausgezahlte Summe durch die Kapitalerhöhung im Dezember auf mehr Aktien verteilen.
Daher dürfte beim einzelnen Aktionär insgesamt deutlich weniger ankommen als die 3,50 Euro je Aktie, die RWE für 2010 und 2009 ausgeschüttet hatte. Eine erneute Kapitalerhöhung müssen die Anteilseigner aber nicht fürchten: „Weitere Eigenkapitalmaßnahmen wird es nicht geben“, sagte Pohlig der Zeitung. Allerdings werde der Konzern 2012 weitere 1,8 Milliarden Euro an Hybridkapital begeben.
RWE wolle 2012 mit dem geplanten Verkauf von Beteiligungen vorankommen, sagte Pohlig dem Blatt weiter. „Die Verkaufsprojekte sind mittlerweile alle angestoßen und werden jetzt nach und nach abgearbeitet.“ Vollständig ließen sich die Pläne aber im laufenden Jahr nicht umsetzen. RWE will sich bis Ende 2013 von Beteiligungen im Volumen von bis zu elf Milliarden Euro trennen.
Kleinere Zukäufe wollte Pohlig nicht ausschließen. „Aber grundsätzlich stehen Akquisitionen bei uns auf der Prioritätenliste nicht sehr weit oben“, sagte der Finanzvorstand.
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