Übernahme von Sprout Pharmaceuticals Valeant schluckt „Viagra für Frauen“
Mit dieser Pille soll die weibliche Lust gesteigert werden
New York Kaum auf dem Markt und schon geschluckt: Unmittelbar nach der US-Marktzulassung der Lustpille für die Frau wird deren Hersteller vom kanadischen Pharmakonzern Valeant übernommen. Das Unternehmen zahlt für den US-Hersteller Sprout Pharmaceuticals mit 34 Mitarbeitern rund eine Milliarde US-Dollar (rund 890 Millionen Euro) in bar, wie es am Donnerstag mitteilte. Der Betrag kann noch steigen, wenn bestimmte Erfolgsschritte, sogenannte Meilensteine, erreicht werden. Der Abschluss des Deals wird im dritten Quartal erwartet.
Die Arzneibehörde FDA in Washington hatte am Dienstag (Ortszeit) mit dem Mittel Flibanserin zum ersten Mal ein luststeigerndes Präparat für Frauen als Medikament zugelassen, das unter dem Namen Addyi auf den Markt kommen soll. Die rosa Pille - auch als „Viagra für Frauen“ bekanntgeworden - soll die sexuelle Lust von Frauen wecken. Ob und wann das Präparat nach Deutschland kommt, ist noch ungewiss. In den USA will Valeant das Produkt im Laufe des vierten Quartals in den Verkauf bringen.
Flibanserin wurde vom deutschen Hersteller Boehringer Ingelheim entwickelt - als Mittel gegen Depressionen. Die luststeigernde Wirkung wurde erst später bekannt. Nach einem negativen FDA-Bericht gaben die Rheinland-Pfälzer das Projekt 2010 auf. Sprout Pharmaceuticals aus Raleigh im US-Bundesstaat North Carolina übernahm die Forschung.
Der in Montreal ansässige Hersteller Valeant ist Kanadas größtes Pharmaunternehmen. 2014 machte es einen Umsatz von mehr als acht Milliarden Dollar.
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