Ihr Image ist nicht so schillernd und republikprägend wie das von Luxusmarken in anderen Ländern - etwa jenes von Hermès oder Moët in Frankreich, Ferrari und Prada in Italien. Deutschlands Imageträger ist weniger die gute Lebensart als vielmehr die technische Perfektion im Maschinenbau oder der Automobilindustrie.
Die Branche ist zersplittert. Deutschland hat keine über alle Produktgruppen diversifizierten Luxuskonglomerate mit Milliardenumsätzen wie Frankreich mit LVMH und PPR oder die Schweiz mit Richemont. Einige deutsche Marken gehören diesen Gruppen sogar an - wie Montblanc (Richemont). Die Schlagkraft für Marketing, Lobbying und Aus- und Fortbildung ist entsprechend geringer.
In einem Land wie Deutschland, in dem Werbeslogans wie "Geiz ist geil" erfolgreich sind, ist das Verhältnis zu Luxusgütern verkrampft. "Die Stimmung ist nicht gegen uns, aber sie ist auch nicht für uns", beschreibt Meissen-Chef Kurtzke die Situation. Meisterkreis-Chef Pflanz wünscht sich deshalb einen entspannten Umgang mit dem Thema Luxus.
Es geht um Menschen und Arbeitsweisen, die es eigentlich gar nicht mehr gibt - wie Christian Schöppler und Christoph Trommer, die jeder seit über 40 Jahren in einem Atelier am Fuße der Albrechtsburg in Meißen zusammensitzen und Teller und Vasen mit Blumen, Mädchen und Jagdszenen bemalen. Kunsthandwerk wie dieses, das fast anachronistisch ist, gibt es auch noch in Hamburg mit den Füllfederschleifern von Montblanc und in Glashütte mit den Uhrenmachern von Lange & Söhne. "Unsere Industrie schafft nicht nur teure Objekte, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze. Wir müssen uns nicht verstecken", sagt Jürgen Geßler, Chef von Porsche Design.
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