US-Biotechkonzern Biogen hält nun doch an Alzheimer-Mittel fest – Aktie zeitweise fast 40 Prozent im Plus

Den Zulassungsantrag für das neue Mittel will der Konzern Anfang 2020 einreichen.
Frankfurt Der US-Biotechkonzern Biogen wagt ein Comeback mit seinem Alzheimer-Mittel Aducanumab und versetzt damit seine Anleger in Euphorie. Nachdem das Unternehmen im Frühjahr zwei Studien mit der Substanz als erfolgslos stoppte, plant Biogen nun sogar einen Zulassungsantrag für Aducanumab bei der US-Gesundheitsbehörde FDA.
In der Zwischenzeit seien mehr Daten verfügbar, eine neue Analyse habe ein positives Ergebnis für die Studie ergeben, teilte Biogen am Dienstag mit. Bei den Patienten, die Aducanumab erhielten, hätten sich deutliche Vorteile etwa für das Gedächtnis, die Orientierung und die Sprache gezeigt. Den Zulassungsantrag will der Konzern Anfang 2020 einreichen. Die Biogen-Aktien sprangen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um rund 35 Prozent. Nach dem Handelsstart notierten sie fast 40 Prozent im Plus. Am frühen Abend betrug das Plus immerhin noch 27 Prozent.
Bislang gibt es keine wirksame Therapie für die schnell fortschreitende Demenzerkrankung, bei der sich im Gehirn der Betroffenen giftige Eiweißklumpen ansammeln, die die Nervenzellen schädigen. Gegenwärtige Medikamente können lediglich die Symptome lindern.
Weltweit leiden nahezu 50 Millionen Menschen an einer Demenz und jährlich werden zehn Millionen neue Erkrankungen diagnostiziert. Alzheimer ist die häufigste Form der Erkrankung.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Mehr: Reihenweise scheitern Forschungsprojekte im Kampf gegen Alzheimer. Wissenschaftler suchen nach neuen Therapie-Ansätzen – bisher mit wenig Erfolg.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.