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US-Castingshow American Idol macht Kasse

Zugpferd "American Idol": Die US-Musiktalentshow schlägt alle Zuschauerrekorde und beschert den Produzenten satte Einnahmen. Und das schönste ist: Ein deutscher Konzern verdient kräftig mit.
30.05.2011 - 09:52 Uhr Kommentieren
Gewinner der zehnten American Idol Staffel und neuer US-Superstar Scotty McCreery. Quelle: Reuters

Gewinner der zehnten American Idol Staffel und neuer US-Superstar Scotty McCreery.

(Foto: Reuters)
Los Angeles.

Selbst Lady Gaga mit ihrem seltsamen Gestänge auf dem Kopf und ihrem spektakulärem Sturz von einem fünf Meter hohen Pappkarton-Felsen konnte "Superstar" Scotty McCreery am Ende nicht die Show stehlen. Der Finalist bei der Musiktalentshow "American Idol", hierzulande als "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) bekannt, hat sich längst in die Herzen der knapp 7000 Zuschauer im Nokia Theatre in Los Angeles gesungen. Am Ende rollen Tränen über sein blasses Gesicht. Der junge Sänger aus dem US-Bundesstaat North Carolina hat mit 122 Millionen abgegebenen Stimmen den populärsten Sanges-Wettbewerb der Vereinigten Staaten für sich entschieden. Über 29 Millionen Zuschauer vor den Fernsehbildschirmen zwischen Seattle und Miami sind einfach nur gerührt. Die letzten sieben Minuten des Finales sahen sogar knapp 39 Millionen Fernsehzuschauer. Damit schlägt der Junge mit der goldenen Stimme sogar den Rekord von 2006 als 36 Millionen beobachteten wie Taylor Hicks seine Konkurrentin Katharine McPhee schlug. Damit ist "American Idol" seit acht Jahren die meistgesehene Sendung im amerikanischen Fernsehen.

Die Medienkonzerne Bertelsmann und News Corp. können sich angesichts des neuen Zuschauerrekords die Hände reiben. Den "American Idol" ist im zehnten Jahr seines Bestehens die erfolgreichste Show im größten Fernsehmarkt der Welt. Die Gütersloher verdienen daran fleißig mit. Denn ihre TV-Produktionstochter Fremantle ist schließlich der Produzent und Eigentümer der Castingshow. Der Fernsehsender Fox, eine Tochter von Rupert Murdochs Medienimperium, überträgt den seit Monaten tobenden Kampf um den größten "Superstar". "Fox war mehr als glücklich mit dieser Saison", sagt ein Marktteilnehmer in Los Angeles. Genaue Zahlen nennen aber weder Fremantle noch Fox. Nach Branchenschätzungen in Los Angeles beläuft sich der Umsatz der Show über Werbung, Sponsoren, Merchandising, Tickets und Musik auf rund 700 Millionen Dollar.

Die Show ist eine gewaltige Reklame für die Musikverkäufe. Die frühere Gewinnerin Carrie Underwood verkaufte beispielsweise mehr als 16 Millionen Alben und kam auf 56 Millionen digitale Verkäufe. Das Geschäft um den "American Idol" brummt auch im zehnten Jahr. Laut "Hollywood Reporter" sollen allein die Sponsoren Coca-Cola, Ford und der Telekomkonzern AT&T jeweils 50 Millionen Dollar gezahlt haben, um in der Show präsent zu sein. Fremantle-Chef Tony Cohen nennt auf Anfrage keine Zahlen. Im Gegensatz zu deutschen Äquivalent stehen in den USA die Stars Schlange, um beim "American Idol" auftreten zu können. Selbst Altmeister wie Bono oder Tom Jones sind sich für ein Drei-Minuten-Ständen zwischen den langen Werbepausen nicht zu schade.

Noch im vergangenen Jahr schwächelte die Show. Die Zahl der Fernsehzuschauer der Endrunde von "American Idol" sank 2010 auf bescheidene 20,1 Millionen. Doch in diesem Jahr wurde die Jury mit der Hollywood-Schönheit Jennifer Lopez und dem Rockstar Steven Tyler neu besetzt und die Show mit angesagten Musikstars wie der Sängerin Beyoncé verjüngt.

Wie lange funktioniert noch die Gelddruckmaschine? Fremantle-Chef Cohen ist zuversichtlich. "Shows wie ,Der Preis ist heiß? laufen bereits seit 40 Jahren", sagte der gelernte Zeitungsjournalist dem Handelsblatt in Los Angeles. "Es kommt eben darauf an, die Formate kreativ weiter zu entwickeln." Die Verjüngungskur in den USA hat auf alle Fälle in diesem Jahr funktioniert.

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