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US-Flugzeugbauer Boeing-Auslieferungen brechen nach 737-Max-Flugverboten ein

Die Auslieferungen des US-Flugzeugbauers Boeing sind im ersten Quartal eingebrochen. Die Baureihe 737 Max steht nach zwei Abstürzen massiv in der Kritik.
09.04.2019 Update: 09.04.2019 - 19:09 Uhr Kommentieren
Nach zwei Abstürzen baugleicher Flugzeuge in Indonesien und Äthiopien, bei denen innerhalb weniger Monate insgesamt 346 Menschen starben, waren weltweit Flugverbote für Boeings 737-Max-Serie verhängt worden. Quelle: dpa
Bau einer Boeing 737 Max 8

Nach zwei Abstürzen baugleicher Flugzeuge in Indonesien und Äthiopien, bei denen innerhalb weniger Monate insgesamt 346 Menschen starben, waren weltweit Flugverbote für Boeings 737-Max-Serie verhängt worden.

(Foto: dpa)

New York Die weltweiten Flugverbote für die umstrittene Boeing-Baureihe 737 Max zeigen Wirkung: Der US-Luftfahrt-Konzern hat im ersten Quartal nur 89 Maschinen der 737-Serie ausgeliefert. Das sind 43 weniger als noch vor einem Jahr. Insgesamt hat Boeing 149 Zivilflugzeuge ausgeliefert. Außerdem seien nur noch 95 Flugzeuge geordert worden – nach 180 Maschinen im Vorjahreszeitraum.

Weil in Indonesien und in Äthiopien binnen fünf Monaten zwei Boeing-737-Max-Maschinen abgestürzt und 346 Menschen gestorben sind, haben die Aufsichtsbehörden weltweit Flugverbote für das umstrittene Modell verhängt. Das führt bei dem Airbus-Konkurrenten dazu, dass er auch bestellte Maschinen nicht ausliefern kann.

Erst am Freitag hatte Boeing angekündigt, die Produktion der 737 Max deutlich zu kürzen. Ab Mitte April werde das Unternehmen „vorübergehend“ nur noch 42 statt der bisher 52 Maschinen monatlich produzieren.

Ein kompletter Produktionsstopp ist für Boeing keine Option. Die Mitarbeiter im Flugzeugbau sind hoch spezialisiert und das Unternehmen will Kündigungen vermeiden. Schließlich könnte es Monate dauern, qualifizierte Mitarbeiter wieder einzustellen, wenn die Produktion wieder losgeht.

Wie lange das Flugverbot aufrecht erhalten bleibt, ist noch unklar. Erst vor zwei Wochen hatte Boeing seine aktualisierte Software vorgestellt und es sah so aus, als könnte der Konzern damit in Kürze die Probleme beheben. Doch vergangene Woche sagten die Luftaufsicht FAA und Boeing, dass es noch „Wochen“ dauern könnte.

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Fluggesellschaften richten sich mit ihren Flugplänen darauf ein, dass sie noch bis zum Sommer auf ihre 737 Max verzichten müssen.

Die Analysten von Bank of America Merrill Lynch schreiben, dass sie damit rechnen, dass sich die Produktion um sechs bis neun Monate verzögern wird. „Der Verlust der Reputation könnte den langfristigen Marktanteil und die Preissetzungsmacht für den 737 Max verringern“, mahnte zudem Ronald Epstein von der Bank of America.

Ein erster Unfallbericht aus Äthiopien weist darauf hin, dass die Piloten am 10. März nach Anweisungen von Boeing gehandelt haben und das Flugzeug trotzdem im Sinkflug nach unten stürzte.

Verantwortlich war dafür wahrscheinlich das sogenannte MCAS-System. Diese Software greift bei einem zu steilen Steigflug, bei dem ein Strömungsabriss droht, automatisch ein und drückt die Flugzeugnase nach unten. Das System wird bei der 737 Max benötigt, da ihr Flugverhalten aufgrund größerer und weiter vorne montierter Triebwerke im Steigflug kritischer ist.

In Zukunft sollen Piloten das System leichter abschalten können. Außerdem soll das System serienmäßig von beiden Sensoren Daten über den Winkel erhalten und nicht nur wie bisher von einem der beiden.

Außerdem kündigte Boeing am Freitag eine neue Sicherheits-Kommission an, die die aktuellen Vorgaben und Prozesse rund um Flugzeugentwicklung und -design auf Sicherheit und Effektivität überprüfen soll. Die Untersuchungen sollen sich auf alle Flugzeugtypen erstrecken und nicht nur auf die umstrittenen 737-Max-Modelle.

Unklar ist bisher, wie viele Fluggesellschaften wegen der Abstürze und der verunsicherten Kunden ihre Aufträge löschen könnten. Indonesiens Fluggesellschaft Garuda hat ihren Auftrag über 50 Maschinen bereits gecancelt. Insgesamt hat Boeing 5000 Bestellungen für das Modell in den Büchern. Das entspricht mehr als 500 Milliarden Dollar.

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