US-Pharmakonzern Merck erwirbt Rechte an Ebola-Wirkstoff

Ein Mitarbeiter des Pharmakonzerns Merck: Ebola könnte bald behandelbar werden.
New York Auch der US-Pharmariese Merck&Co bringt sich im Kampf gegen die tödliche Ebola-Seuche in Stellung. Der Konzern kündigte am Montag an, von der kleinen Pharmafirma Newlink Genetics weltweite Rechte an einem experimentellen Ebola-Impfstoff zu erwerben. Große klinische Studien zu der Substanz rVSV-EBOV könnten zu Jahresbeginn starten.
Es laufen bereits Tests der US-Gesundheitsbehörden mit einer kleinen Gruppe Freiwilliger. Der Impfstoff soll vor einer Infektion mit dem gefährlichen Virus schützen. Merck&Co ist nach Pfizer der zweitgrößte amerikanische Pharmakonzern und einer der weltweit führenden Impfstoff-Hersteller.
Die Substanz rVSV-EBOV wurde ursprünglich von der kanadischen Gesundheitsbehörde entwickelt, die die Lizenz zur kommerziellen Nutzung 2010 an Newlink Genetics vergab. Merck & Co reiht sich mit der Vereinbarung in die Riege großer Pharmakonzerne ein, die angesichts der Furcht vor einer Ausbreitung der Krankheit zuletzt ihre Wirkstoffentwicklung forcierten.
Der britische Arzneimittelkonzern GlaxoSmithKline und der US-Konkurrent Johnson & Johnson (J&J) forschen mit Hochdruck an ähnlichen Produkten. Seit März sind an der Viruserkrankung vor allem in Westafrika mehr als 5400 Menschen gestorben. Das Ausmaß der Ebola-Epidemie ist um ein vielfaches gravierender als alle bisherigen Ausbrüche. Bislang gibt es kein Heilmittel gegen die Krankheit.
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