US-Pharmariese Albert Bourla löst Ian Read zum Jahresende als Pfizer-Chef ab

Der kommende neue Chef seine ganze Karriere bei Pfizer verbracht.
Düsseldorf Acht Jahre hat ein Schotte den weltgrößten Pharmahersteller geprägt, nun übernimmt ein gebürtiger Grieche den Posten an der Spitze: Albert Bourla wird Anfang kommenden Jahres neuer CEO von Pfizer. Er löst bei dem US-Arzneihersteller Ian Read ab, der seine Mission im Alter von 65 Jahren erfüllt sieht – und sich auf den Posten des Chairmans zurückzieht.
Schon länger war über den Rücktritt des langjährigen Chefs spekuliert worden. Aber Read wollte erst noch den nächsten großen Umbau von Pfizer einleiten, bevor er den Führungsposten abgibt. Der Konzern hatte jüngst angekündigt, sich in drei Teile neu zu gliedern. Damit will Pfizer stärkeres Wachstum erzielen und drohende Umsatzeinbußen durch Patentabläufe auffangen, wie sie etwa beim Schmerzmittel Lyrica zu erwarten sind.
Das Mittel ist mit 3,5 Milliarden Dollar der zweigrößte Umsatzbringer des Unternehmens aus New York. Insgesamt kam es 2017 auf einen Umsatz von 52,5 Milliarden Dollar. Schon in der Vergangenheit hatte Pfizer mit Patentabläufen wichtiger Medikamente zu kämpfen.
Jetzt sieht Read sein Erbe gut geordnet: „Die Firma ist weg vom Abgrund, vor dem sie stand, und nun bestens gerüstet für Wachstum“, sagte der scheidende CEO dem „Wall Street Journal.“
Mit seinem Nachfolger arbeitet Read seit Langem zusammen. Auch Bourla hat seine ganze Karriere bei Pfizer verbracht. Der 56-Jährige stieg 1993 nach seinem Tiermedizinstudium bei dem US-Konzern ein und übernahm viele internationale Positionen im Management. Zuletzt verantwortete er als Chief Operating Officer das Tagesgeschäft.
An der geplanten Neuorganisation von Pfizer war Bourla bereits intensiv beteiligt. Seine Ernennung ist ein Zeichen von Kontinuität. Es wird erwartet, dass er den eingeschlagenen Kurs fortsetzen wird.
Die größte Herausforderung für Bourla wird sein, dass Pfizer genug Nachschub aus der Arzneiforschung liefert. Gelingt dies nicht, dürfte auch der neue CEO zu einem Mittel greifen, das auch bei Read ganz oben auf der Agenda stand: Übernahmen im hohen Milliardenvolumen.
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