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US-Umweltfonds und Dieselgate Wohin mit den VW-Milliarden?

VW muss in den USA einen Fonds für grüne Technologien einrichten. Doch was soll mit dem Geld eigentlich passieren? Auto-Manager, Umweltverbände und selbst Elon Musk haben da ihre ganz eigenen Vorstellungen.
03.05.2016 - 13:34 Uhr 3 Kommentare
Der Autobauer muss in den USA einen Umweltfonds auflegen. Quelle: Reuters
Volkswagen

Der Autobauer muss in den USA einen Umweltfonds auflegen.

(Foto: Reuters)

New York Zuerst kam Elon Musk. Der Chef des Elektroautobauers Tesla unterschrieb gemeinsam mit 45 Mitstreitern einen offenen Brief an die kalifornische Umweltbehörde Carb. VW solle statt hohe Strafen zu bezahlen lieber dazu verdonnert werden, „in Autowerke und/oder in Forschung und Entwicklung investiert werden“, heißt es in dem Brief, der Mitte Dezember veröffentlicht wurde. VW werde auf diese Weise dazu gebracht, „die Luft zu verbessern und nicht bloß die betroffenen Autos zu reparieren.“

Musks Brief hat eine Debatte in den USA angefacht. Carb-Chefin Mary Nichols hat schon früh klar gemacht, dass sie von VW auch die Kompensation von Umweltschäden erwartet – eine Forderung, die vom zuständigen Bezirksrichter Charles Breyer bestätigt wurde. Er hat im April verkündet, dass VW als Teil der milliardenschweren Einigung mit dem US-Justizministerium „Mittel zur Verfügung stellen wird, die sich grünen Transporttechnologien widmen werden“. Bäume pflanzen reicht da wohl nicht aus.

Eine ganze Reihe von Umweltorganisationen und Think Tanks hat in den vergangenen Wochen Vorschläge gemacht, wie der Wolfsburger Autobauer nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte jetzt der Umwelt etwas Gutes tun kann. Eine Auswahl:

Erdgas-Lkw

VW soll eine groß angelegte Umrüstung von Amerikas Lastwagenflotte finanzieren. Die in die Jahre gekommenen Lkw, die meist mit Dieselmotoren ausgestattet wurden, sind die größten Auspuster von Stickoxiden – jenen Abgasen, die bei VW-Diesel deutlich über den vorgeschriebenen Standards liegen. Würden die Trucks jedoch mit den neusten Erdgas-Motoren ausgestattet, würden die Ausstöße deutlich reduziert.

Das verdient der VW-Vorstand
Gruppenbild mit Dame
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Insgesamt 63,2 Millionen Euro hat Volkswagen im Geschäftsjahr 2015 an den Vorstand ausgeschüttet. Nicht nur aktuelle Vorstände sind unter den Spitzenverdienern...

(Foto: dpa)
Matthias Müller - 4,17 Millionen Euro
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Seine ersten Monate an der Konzernspitze war für Matthias Müller sicher nicht vergnügungssteuerpflichtig. Im Vergleich zu seinen Vorgängern verdiente er in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015 deutlich weniger. Seine Vergütung setzt sich zusammen aus einem Festgehalt von etwa 1,11 Million Euro und einem Bonus von 2,77 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Versorgungsaufwand von etwa 300.000 Euro. Im September hatte er Martin Winterkorn an der Konzernspitze abgelöst.

(Foto: AP)
Herbert Diess - 7,12 Millionen Euro
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Der Königstransfer hat sich seinen Wechsel von München nach Wolfsburg gut bezahlen lassen. In seinem ersten halben Jahr in Diensten von VW hat der ehemalige BMW-Spitzenmanager Diess mehr verdient als Konzernchef Müller. Zu seinem Fixgehalt von rund 5,7 Millionen kommt ein Versorgungsaufwand von 312.000 Euro und ein Bonus von 1,13 Millionen Euro. In der Vergütung enthalten ist allerdings eine Wechselprämie von 5 Millionen Euro.

(Foto: dpa)
Francisco Garcia Sanz - 4,36 Millionen Euro
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Der alte Hase im VW-Vorstand verdient deutlich weniger als im Vorjahr. Der Einkaufchef kassierte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Fixgehalt von 1,29 Millionen Euro, hinzu kamen Prämien in Höhe von rund 2,26 Millionen Euro und ein Versorgungsaufwand von 816.000 Euro.

(Foto: imago/Sven Simon)
Jochem Heizmann - 3,45 Millionen Euro
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Das China-Geschäft zeigt sich vom Dieselskandal absolut unbeeindruckt. Auch an China-Vorstand Jochem Heizmann ist der Skandal spurlos vorbeigegangen. 1,2 Millionen kassiert Heizmann als Fixgehalt, hinzu kommen Bonuszahlungen von etwa 2,25 Millionen Euro.

(Foto: dpa)
Andreas Renschler - 14,91 Millionen Euro
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Mit seinem Wechsel von Daimler zu VW überflügelt Lkw-Vorstand Andreas Renschler sogar seinen ehemaligen Boss Dieter Zetsche beim Einkommen. Durch eine Wechselprämie von 11,5 Millionen Euro schießt sein Fixgehalt auf 12,8 Millionen Euro - und das ohne den Januar. Hinzu kommt ein Bonus von 2,06 Millionen Euro. Damit ist Renschler der Spitzenverdiener im VW-Vorstand.

(Foto: AP)
Rupert Stadler - 4,1 Millionen Euro
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Audi ist zwar die Gewinnmaschine von Volkswagen. Doch Audi-Chef Stadler verdient im Vergleich zum Vorjahr allerdings fast drei Millionen Euro weniger. Sein Fixgehalt beläuft sich auf 1,11 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Bonus von etwa 2,26 Millionen Euro, plus einem Versorgungsaufwand von 723.000 Euro.

(Foto: dpa)

Der Vorschlag kommt – wenig überraschend – von Matthew Godlewski, dem Präsidenten der Interessensvertretung „Natural Gas Vehicles for America“, die die Verbreitung von Gas-Antrieben auf Amerikas Straßen fördern will. Godlewski unterbreitete seinen Vorschlag medienwirksam in einem Gastbeitrag für „The Hill“, einer Webseite, die sich an Abgeordnete und Senatoren in Washington richtet. Die Organisation empfiehlt dafür konkret den sogenannten „Near Zero“-Motor, der von der Umweltbehörde EPA zertifiziert sei und über 90 Prozent weniger Stickoxide ausstoße als derzeit erlaubt war. Es ist ein Gegenvorschlag zu Musk.

Diesel-Fonds oder Ladestationen?
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3 Kommentare zu "US-Umweltfonds und Dieselgate: Wohin mit den VW-Milliarden?"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Na, da kann man den Autobauern ja direkt dankbar sein, dass sie sich so oft danebenbenehmen.

    Ist jedenfalls ein guter Ansatz, die zu ganz konkreten „Wohltaten“ zu verdonnern, die uns alle vorwärts bringen (statt sie einfach eine Menge Geld abdrücken zu lassen, von dem dann keiner so genau weiß, was damit geschieht).

    Dass ehrlich am längsten währt, weiß ja eigentlich schon jedes Kind, aber so langsam dürfte es so ziemlich jedem dämmern.

    Die „Chance“, erwischt zu werden steigt ja kontinuierlich.

    Gott (und dem Internet) sei Dank.

  • Man braucht sich da wohl selber nichts vormachen; letztendlich ist jede wirtschaftliche Tätigkeit, insbesondere in der Produktion und im Transportbereich, mit Emissionen verbunden.

    Die Frage ist nur inwieweit es gelingt diese Ausstöße effektiv herunter zu fahren.

    In dieser Hinsicht haben viele europäische und US-amerikanische Unternehmen aus Profitgier mutwillig zu lange gezögert. Die Krönung ist der VW-Betrug an der Umwelt, den Kunden und den Behörden.

    Nebenbei bemerkt wird die Kompensation des deutschen Fiskus durch VW durch entgangene Kfz-Steuereinnahmen bedingt durch höhere Emmissionswerte in Deutschland nicht einmal annähernd thematisiert. Vielmehr gehen bescheuerte Politiker aus Niedersachsen aber auch dem Bund offenbar von der Opferrolle VW´s aus. Nicht anders ist es zu erklären, dass die Finanzverwaltungen VW keine Bescheide für zu niedrige Steuereinnahmen bei Dieselfahrzeugen zusenden.

  • Wohin mit den Milliarden, ich gebe denen gerne meine Kontonummer.
    Aber muss ich das dann mit dem Amt verrechnen?

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