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USA gegen Volkswagen Die Versöhnung ist noch lange nicht in Sicht

Schwere Zeiten für VW-Chef Müller: Die US-Regierung wirft dem Management vor, die Aufarbeitung der Dieselaffäre behindert zu haben. Dem Autokonzern droht nun eine zweistellige Milliardenstrafe.
06.01.2016 - 07:20 Uhr
Der Konzernchef hat um Gespräche mit Behörden und Politikern gebeten. Müller hofft auf die Milde der Justiz, die VW wegen der Abgasaffäre an den Pranger stellt. Quelle: Reuters
Volkswagen-Chef Matthias Müller

Der Konzernchef hat um Gespräche mit Behörden und Politikern gebeten. Müller hofft auf die Milde der Justiz, die VW wegen der Abgasaffäre an den Pranger stellt.

(Foto: Reuters)

München/New York/Frankfurt Es war eine lange vorbereitete Charmeoffensive. Der Auftritt von Herbert Diess in der Nacht zum Mittwoch sollte den Amerikanern zeigen, wie fortschrittlich Volkswagen ist. Auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas präsentierte der VW-Markenchef einen neuen VW-Bus, elektrisch angetrieben und voll vernetzt.

Imagepflege will auch Matthias Müller Anfang kommender Woche in Detroit betreiben. Der Konzernchef hat um Gespräche mit Behörden und Politikern gebeten. Müller hofft auf die Milde der Justiz, die VW wegen der Abgasaffäre an den Pranger stellt.

Die US-Behörden haben den Hoffnungen der Volkswagen-Spitze einen schweren Dämpfer verpasst. Noch ehe Müller und Diess die neue Volkswagen-Welt präsentieren konnten, hat das US-Justizministerium Anklage gegen den deutschen Konzern erhoben. Die Formulierung der Anklage lässt zudem eine harte juristische Auseinandersetzung vermuten.

Die US-Regierung wirft Volkswagen vor, die seit 2014 laufenden Untersuchungen der US-Umweltbehörden „verhindert und blockiert“ zu haben. Volkswagen habe bewusst versucht, mit „irreführenden Informationen“ die Motormanipulationen zu verschleiern, heißt es in der 31-seitigen Anklageschrift.

Bestärkt fühlen sich die US-Behörden in ihrer negativen Einschätzung dadurch, dass Volkswagen neben den Zwei-Liter-Dieselmotoren auch in den Drei-Liter-Motoren eine nicht genehmigte Software installiert hatte. Diesen Missbrauch hatte VW zunächst vehement dementiert.

Nun droht Volkswagen eine gigantische Strafe, die sich auf bis zu 50 Milliarden US-Dollar für die rund 580.000 manipulierten Dieselautos in den USA belaufen könnte. Bisher ging die Umweltbehörde EPA von 18 Milliarden Dollar aus. Gleichwohl ist es unwahrscheinlich, dass es zu der Maximalforderung der Anklage kommt.

So sah sich der VW-Rivale Toyota nach vergleichbaren Umweltverstößen einer Forderung von 58 Milliarden Dollar ausgesetzt, kam 2003 aber mit 34 Millionen Dollar davon. Doch anders als Volkswagen schummelte Toyota nicht vorsätzlich.

Experten gehen davon aus, dass die Wolfsburger mit der bisher höchsten Umweltstrafe zu rechnen haben, die je ein Autokonzern in den USA zu zahlen hatte. Hinzu kommen zahlreiche zivile Schadensersatzklagen von geschädigten Autobesitzern sowie strafrechtliche Geldbußen. ING rechnet mit einer Strafzahlung von insgesamt 13 Milliarden Dollar.

Volkswagen schwieg zu den möglichen Strafen. Man werde weiter mit den US-Behörden kooperieren, sagte ein Konzernsprecher. Eine andere Wahl hat VW allerdings auch nicht.

US-Klage bringt VW zurück auf den harten Boden der Realität
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