Valneva-Aktie Aktie dank Totimpfstoff-Studie weiterhin auf Kurs – Antrag auf Zulassung gestellt
Düsseldorf Die jüngsten Studienergebnisse von Valneva wirken vielversprechend: Demnach wies das Covid-19-Vakzin des französisch-österreichischen Konzerns in einer klinischen Phase-3-Studie mit mehr als 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen besseren Immunschutz auf als jener von Astra-Zeneca.
Zudem berichteten die Probandinnen und Probanden ab 30 Jahren bis zu sieben Tage nach der Impfung von signifikant weniger auftretenden Nebenwirkungen im Vergleich zu Astra-Zeneca – sowohl in Bezug auf die Reaktionen an der Injektionsstelle als auch vonseiten des Immunsystems.
Dies ebnet Valneva den Weg für einen Antrag auf Zulassung. Ein entsprechender Antrag für die EU werde vorbereitet, hieß es vom Unternehmen. In Großbritannien laufe er schon. Die Valneva-Aktie gewann daraufhin am Montag im Vergleich zum Vorhandelstag über 30 Prozent an Wert. Der Höchstkurs vom Montag bei Xetra lag bei 17,49 Euro.
Am Mittwoch legte der Kurs nochmal zu. Aktuell notiert die Aktie bei 19,79 Euro. Mit dem Gewinn ist allerdings der Kurseinbruch von vor fünf Wochen immer noch nicht vollständig aufgeholt.
Damals wurde bekannt, dass die britische Regierung einen Liefervertrag für den in der Entwicklung befindlichen Corona-Impfstoff storniert hatte. In den Tagen davor hatte die Aktie bis zu gut 25 Euro gekostet.
Valneva: Was ist ein Totimpfstoff gegen Corona?
Beim Impfstoff von Valneva („VLA2001“) handelt es sich um einen sogenannten Totimpfstoff. Totimpfstoffe enthalten abgetötete Krankheitserreger, die das Immunsystem als Fremdkörper wahrnimmt und entsprechend bekämpft. Sie sind gut erforscht und besitzen in der Regel geringere Nebenwirkungen als Lebendimpfstoffe. Prominente Beispiele: Totimpfungen werden gegen die Grippe oder Tetanus verabreicht.
Im Kampf gegen das Coronavirus befinden sich in Deutschland derzeit nur zwei Arten von Impfstoffen auf dem Markt: mRNA und Vektor. Sie basieren auf neuen Technologien und lassen sich grundsätzlich weder den Lebend- noch den Totimpfstoffen zuordnen.
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Wann könnte der Totimpfstoff in Europa und Deutschland zugelassen werden?
Nach erfolgreichem Abschluss der klinischen Phase-3-Studie hat der Totimpfstoff von Valneva realistische Chancen auf eine Zulassung in Europa. Wann genau das passieren könnte, bleibt allerdings unklar. Da die Prüfung der Europäische Arzneimittelagentur (Ema) noch aussteht, erscheint eine Zulassung noch in diesem Jahr unrealistisch. Derweil wird bereits ein Totimpfstoff gegen das Coronavirus aus China von der Ema geprüft: Sinovac. Das Vakzin ist seit Februar 2021 in China zugelassen.
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