Verbrennungsmotor Tausende Jobs bei Autozulieferern in Sachsen-Anhalt bedroht

Mitarbeiter, die in der Verbrennungstechnologie arbeiten, könnten ihre Jobs verlieren.
Halle Durch den Abschied vom Verbrennungsmotor sind laut der Gewerkschaft IG Metall tausende Arbeitsplätze in Sachsen-Anhalt gefährdet. „Allein in der Harz-Region arbeiten mehr als 6000 Beschäftigte bei Automobilzulieferern, die sich mit der Verbrennungstechnologie beschäftigen“, sagte Janek Tomaschefski, erster Bevollmächtigter der IG Metall Halberstadt, der „Mitteldeutschen Zeitung“.
Die Gewerkschaft hat einen Atlas erstellt, der zeigt, in welchen deutschen Regionen wie viel Prozent der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie vom Verbrennungsmotor abhängen. Das Gebiet Halle/Leipzig mit den Werken von BMW und Porsche ist nicht besonders betroffen. Diese stellen sich auf den Umstieg auf die Elektromobilität bereits ein. Stark trifft es die Harzer Wirtschaftsregion.
„Mehr als jeder zweite Arbeitsplatz bei den Zulieferern hängt hier vom Verbrennungsmotor ab“, sagte Tomaschefski der Zeitung. Betroffen seien Firmen wie Thyssen-Krupp Presta mit zwei Standorten in Ilsenburg, die Nemak in Wernigerode und Bohai Trimet aus Harzgerode. „Diese Firmen müssen ihre Produktion ganz oder teilweise umstellen“, so Tomaschefski. „Einige wie Thyssen-Krupp tun das bereits, andere nicht.“
Nach Einschätzung von Sachsen-Anhalts Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Ude ist jeder vierte der 26.000 Arbeitsplätze in der Automobilzuliefererindustrie in Sachsen-Anhalt gefährdet. Das Land versuche bereits, durch Neuansiedlungen gegenzusteuern.
So beabsichtige der chinesische Batteriehersteller Farasis für mehr als 600 Millionen Euro ein neues Werk mit 600 Jobs in Bitterfeld-Wolfen zu errichten. Porsche hat mit Schuler ein modernes Karosserie-Werk in Halle gebaut und der Batteriespezialist Horiba erweitert für 30 Millionen Euro seinen Standort Magdeburg. „Doch die neuen Jobs entstehen nicht immer da, wo bestehende wegfallen könnten“, sagte Ude der „Mitteldeutschen Zeitung“.
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