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Verhängnisvolle Studie in Frankreich Hirntod nach Medikamententest

In Frankreich endet eine Versuchsreihe für ein Medikament tragisch: Sechs Menschen erkranken schwer, ein Proband ist bereits hirntot. Die Wissenschaftler rätseln über die Grunde – sie sollen alle Regeln befolgt haben.
15.01.2016 - 19:23 Uhr
Die Medikamententests von Biotrail in Frankreich haben schwerwiegende Folgen. Quelle: Reuters
Labortest fehlgeschlagen

Die Medikamententests von Biotrail in Frankreich haben schwerwiegende Folgen.

(Foto: Reuters)

Die tragischen Folgen eines Pharmatests im westfranzösischen Rennes beschäftigen nun auch die Regierung. Bereits am Montag waren sechs Personen zwischen 29 und 48 Jahren, die ein neues Medikament gegen Stimmungsschwankungen eingenommen hatten, schwer erkrankt. Einer von ihnen ist mittlerweile hirntot, der Zustand der fünf anderen wird als ernst bezeichnet. Sie schwebten nicht in Lebensgefahr, könnten aber dauerhafte Nervenschäden erleiden. Das Gesundheitsministerium gab den Vorfall, der sich im Testlabor Biotrial erst am Freitag bekannt.

Gesundheitsministerin Marisol Touraine sagte am Nachmittag, es handele sich um einen „außergewöhnliche schweren Vorfall“. Ursache sei ein Medikament gegen Stimmungsschwankungen des portugiesischen Unternehmens Bial. Den Begriff Psychopharmaka benutzte Touraine nicht. Die Substanz wurde vorher nicht nur im Labor, sondern auch an Versuchstieren bis hinzu Schimpansen getestet worden.

Der Hersteller Bial betonte in einer Mitteilung, dass bei den früheren Tests mit Freiwilligen keine „moderaten oder schweren Nebenwirkungen“ registriert worden seien. Das Labor Biotrial erklärte, der Versuch sei „in voller Übereinstimmung mit den internationalen Bestimmungen durchgeführt“ worden, auch alle unternehmensinternen Verfahrensweisen seien befolgt worden.

Insgesamt haben auch bereits 90 Menschen an Tests der Phase 1 mit dem neuen Medikament teilgenommen. Die betroffene Gruppe von sechs hatte die höchste Dosis erhalten. Bei den übrigen Probanden soll es nicht zu negativen Nebenwirkungen gekommen sein. Alle Personen, die den Stoff eingenommen haben, wurden aufgefordert, sich einer medizinischen Untersuchung zu stellen.

Ursprünglich hatte es geheißen, der Wirkstoff basiere auf Cannabis. Touraine dementierte das ausdrücklich. Vielmehr handele es sich um eine synthetische Substanz. Der Hersteller Bial ist offenbar ein unabhängiges Unternehmen.

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