Verkehrsministerium dementiert Kein Ermittlungsverfahren gegen Teslas Autopilot-System

Tesla hatte vor einer Woche den ersten tödlichen Unfall mit einem per Autopilot gesteuerten Elektroauto bekanntgegeben.
Hamburg Das Bundesverkehrsministerium hat einen Bericht über Ermittlungen gegen den US-Autobauer Tesla zurückgewiesen. „Es gibt kein Ermittlungsverfahren“, sagte ein Sprecher am Freitag in Berlin, fügte aber hinzu: „Wir klären den technischen Sachstand auf.“ Das Ministerium reagierte damit auf einen Bericht des Magazins „Der Spiegel“, wonach gegen den Elektrowagen-Pionier wegen möglicherweise illegaler Aktualisierungen am Fahrerassistenzsystem ermittelt werde. Es gebe „eine normale Sachstandsgewinnung, die innerhalb von Kraftfahrt-Bundesamt und Ministerium läuft“, so der Sprecher.
Der „Spiegel“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass die Behörde Hinweisen nachgehe, wonach Funktionen aufgespielt worden seien, die im Rahmen der Typgenehmigung nicht auf ihre Sicherheit überprüft worden seien. Dabei solle es sich um ein System handeln, das Überholvorgänge regele. Wenn sich der Verdacht bestätigen sollte, könne die Typgenehmigung für die Tesla-Fahrzeuge vom Model S erlöschen, die Wagen müssten dann stillgelegt werden. Nach „Spiegel“-Angaben hat das Ministerium einen Gutachter bestellt, der den Hinweisen nachgehen soll.
Tesla Deutschland war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Firmenchef Elon Musk sieht Deutschland als zweitgrößten Markt nach den USA. 2015 wurden hier 1582 Autos des Model S verkauft. Zuletzt kam in den USA erstmals bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Wagen – ein Model S von Tesla – ein Mensch ums Leben.