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Vermarktung von Schmerzmitteln McKinsey zahlt 45 Millionen Dollar wegen Rolle in Opioid-Krise

Wegen der Vermarktung süchtig machender Schmerzmittel akzeptiert McKinsey einen weiteren Vergleich. Die Berater zahlen dem US-Bundesstaat Nevada mehrere Millionen Dollar.
23.03.2021 - 01:44 Uhr 1 Kommentar
Der Pharmakonzern Purdue wird beschuldigt, der Opioid-Epidemie durch rücksichtslose und aggressive Vermarktung von Oxycontin Vorschub geleistet zu haben. Quelle: AP
Schmerzmittel Oxycontin

Der Pharmakonzern Purdue wird beschuldigt, der Opioid-Epidemie durch rücksichtslose und aggressive Vermarktung von Oxycontin Vorschub geleistet zu haben.

(Foto: AP)

Carson City McKinsey hat wegen der Beratung von Pharmafirmen bei der Vermarktung süchtig machender Schmerzmittel einen weiteren teuren Vergleich akzeptiert. Die Unternehmensberatung zahle zur Beilegung eines Verfahrens wegen dubioser Geschäftspraktiken im US-Bundesstaat Nevada 45 Millionen Dollar (37,7 Millionen Euro), teilte der dortige Generalstaatsanwalt Aaron Ford am Montag (Ortszeit) mit.

McKinsey hatte im Februar bereits einen Vergleich über 573 Millionen Dollar mit 47 Bundesstaaten sowie dem Regierungsbezirk Washington DC und fünf US-Territorien geschlossen, an dem sich Nevada allerdings nicht beteiligte. Nevada zähle zu den Bundesstaaten, die am stärksten unter der Opioid-Krise litten, deshalb habe er eine separate Lösung mit dem Unternehmen gesucht, erklärte Generalstaatsanwalt Ford nun.

McKinsey war aufgrund seiner Beratertätigkeit für Purdue Pharma – dem Hersteller des wegen seiner Suchtgefahr berüchtigten Schmerzmittels Oxycontin – und dessen Eigentümerfamilie Sackler in den Fokus von Ermittlungen geraten. Purdue selbst hatte im Oktober bei einem Deal mit der US-Regierung Zahlungen über 8,3 Milliarden Dollar zugestimmt.

Das Unternehmen wird beschuldigt, der Opioid-Epidemie durch rücksichtslose und aggressive Vermarktung von Oxycontin Vorschub geleistet zu haben. Ob Purdue das Geld aufbringen kann, ist unklar, der Konzern ist insolvent. Der Kompromiss der Trump-Regierung wurde vielfach als zu lasch kritisiert. Gegen Purdue liegen Tausende weitere US-Klagen vor, auch hier laufen Vergleichsverhandlungen.

McKinsey hatte Purdue und die Sacklers bei der umstrittenen Marketing-Kampagne beraten und sich im Dezember öffentlich für seine Rolle in der Opioid-Krise entschuldigt. Der Gesundheitsbehörde CDC zufolge führte die Epidemie in den USA seit der Jahrtausendwende bereits zu mehr als 450 000 Toten durch Überdosierungen und richtet weiterhin in vielen Regionen des Landes großes Unheil an.

Mehr: Pharmakonzern Purdue beantragt Insolvenz wegen Opiod-Klagen

  • dpa
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1 Kommentar zu "Vermarktung von Schmerzmitteln: McKinsey zahlt 45 Millionen Dollar wegen Rolle in Opioid-Krise"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Dem Artikel folgend ist das Privatvermögen der Familie Sackler, deren Erben nach Internetrecherche seit Februar letzten Jahres in der Schweiz leben, wo jahrelang Konten betrieben wurden, mehr als 50% größer als der geschätzte Firmenwert von Purdue. Ca. 1 Milliarde $ wurden bis 2019 nach Aussage der Ermittlungsbehörden dorthin transferiert. McKenzie geht den in den USA üblichen Weg des Vergleiches, um aus dem Fokus der Ermittlungen zu kommen. Inwieweit es sich bei der dem Vergleich zugrunde liegenden "Schuld" um Beratungsleistungen gegenüber der Firma Purdue oder der Familie Sackler handelt, ist dem Artikel nicht zu entnehmen. Immerhin ist die Vergleichssumme höher als der Verdienst von McKenzie aus den Beratungsleistungen.

    Viele der 450.000 Toten sind nicht durch das Opioid gestorben. Vielmehr ist ein großer Teil der Betroffenen, auch der Überlebenden, durch die Medikamentenkosten in den Heroinkonsum getrieben worden, da Heroin wesentlich günstiger ist, dadurch gesundheitlich, wirtschaftlich und sozial ruiniert worden. Der Schaden ist weitaus größer, als es sich durch die Zahl der Todesopfer beschreiben lässt. Inwieweit Ärzte, die jahrelang umfangreiche kickbacks bezogen haben, zur Rechenschaft gezogen werden, ist offen.

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