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Volkswagen IG Metall unterbricht Tarifrunde „stinksauer“

Im Ringen um den Haustarif bei Volkswagen verhärten sich die Fronten weiter. Die Gewerkschaft verließ am Montag nach nur einer Stunde wutentbrannt den Verhandlungstisch. Noch sind Streiks aber nicht möglich.
02.05.2016 - 13:35 Uhr
Die Fronten in den Tarifverhandlungen bleiben verhärtet. Quelle: dpa
Arbeiter im VW-Werk

Die Fronten in den Tarifverhandlungen bleiben verhärtet.

(Foto: dpa)

Hannover Die IG Metall hat aus Ärger über das weiter fehlende Angebot der Arbeitgeberseite für den neuen Haustarif bei VW die zweite Gesprächsrunde nach nur einer Stunde abgebrochen. „Volkswagen hat nichts auf den Tisch gelegt, und wir sind stinksauer“, sagte Verhandlungsführer Hartmut Meine am Montag in Hannover. Er warf VW vor, sich hinter den parallel laufenden Verhandlungen im Metall-Flächentarif zu verstecken.

Der VW-Haustarif gilt für 120.000 Menschen vor allem an Standorten in Niedersachsen. VW-Verhandlungsführer Martin Rosik sagte: „Wir hatten heute sicherlich eine etwas emotionalere Runde.“ Die Arbeitgeberseite mühe sich darum, Sachfragen in den Vordergrund zu stellen. Dazu gehöre auch der Aspekt Altersteilzeit. Rosik sagte, das Thema Altersteilzeit und der Wandel von Aufgaben müsse Vorrang vor der Frage nach mehr Geld haben.

„Wenn wir darüber klar sind, dann haben wir auch eine Grundlage dafür, dass wir auch über konkrete Entwicklung von Einkommen sprechen können.“ Angesichts des raschen Endes der Runde am Montag räumte Rosik ein: „Ich kann Verärgerung durchaus nachvollziehen.“ Die Befindlichkeit der IG Metall dürfte aber nicht das Maß für ihn sein.

Meine kündigte für Dienstagmorgen eine außerordentliche Sitzung der großen Tarifkommission an. „Dort werden wir die aktuelle Lage debattieren und dann zu entsprechenden Maßnahmen schreiten.“ Für den VW-Haustarif gilt eine Friedenspflicht bis Ende Mai. Doch Aktionen wie etwa Informationsveranstaltungen, für die die Mitarbeiter ihre Arbeit ruhen lassen, sind auch schon in den nächsten Tagen möglich.

Das verdient der VW-Vorstand
Gruppenbild mit Dame
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Insgesamt 63,2 Millionen Euro hat Volkswagen im Geschäftsjahr 2015 an den Vorstand ausgeschüttet. Nicht nur aktuelle Vorstände sind unter den Spitzenverdienern...

(Foto: dpa)
Matthias Müller - 4,17 Millionen Euro
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Seine ersten Monate an der Konzernspitze war für Matthias Müller sicher nicht vergnügungssteuerpflichtig. Im Vergleich zu seinen Vorgängern verdiente er in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015 deutlich weniger. Seine Vergütung setzt sich zusammen aus einem Festgehalt von etwa 1,11 Million Euro und einem Bonus von 2,77 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Versorgungsaufwand von etwa 300.000 Euro. Im September hatte er Martin Winterkorn an der Konzernspitze abgelöst.

(Foto: AP)
Herbert Diess - 7,12 Millionen Euro
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Der Königstransfer hat sich seinen Wechsel von München nach Wolfsburg gut bezahlen lassen. In seinem ersten halben Jahr in Diensten von VW hat der ehemalige BMW-Spitzenmanager Diess mehr verdient als Konzernchef Müller. Zu seinem Fixgehalt von rund 5,7 Millionen kommt ein Versorgungsaufwand von 312.000 Euro und ein Bonus von 1,13 Millionen Euro. In der Vergütung enthalten ist allerdings eine Wechselprämie von 5 Millionen Euro.

(Foto: dpa)
Francisco Garcia Sanz - 4,36 Millionen Euro
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Der alte Hase im VW-Vorstand verdient deutlich weniger als im Vorjahr. Der Einkaufchef kassierte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Fixgehalt von 1,29 Millionen Euro, hinzu kamen Prämien in Höhe von rund 2,26 Millionen Euro und ein Versorgungsaufwand von 816.000 Euro.

(Foto: imago/Sven Simon)
Jochem Heizmann - 3,45 Millionen Euro
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Das China-Geschäft zeigt sich vom Dieselskandal absolut unbeeindruckt. Auch an China-Vorstand Jochem Heizmann ist der Skandal spurlos vorbeigegangen. 1,2 Millionen kassiert Heizmann als Fixgehalt, hinzu kommen Bonuszahlungen von etwa 2,25 Millionen Euro.

(Foto: dpa)
Andreas Renschler - 14,91 Millionen Euro
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Mit seinem Wechsel von Daimler zu VW überflügelt Lkw-Vorstand Andreas Renschler sogar seinen ehemaligen Boss Dieter Zetsche beim Einkommen. Durch eine Wechselprämie von 11,5 Millionen Euro schießt sein Fixgehalt auf 12,8 Millionen Euro - und das ohne den Januar. Hinzu kommt ein Bonus von 2,06 Millionen Euro. Damit ist Renschler der Spitzenverdiener im VW-Vorstand.

(Foto: AP)
Rupert Stadler - 4,1 Millionen Euro
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Audi ist zwar die Gewinnmaschine von Volkswagen. Doch Audi-Chef Stadler verdient im Vergleich zum Vorjahr allerdings fast drei Millionen Euro weniger. Sein Fixgehalt beläuft sich auf 1,11 Millionen Euro. Hinzu kommt ein Bonus von etwa 2,26 Millionen Euro, plus einem Versorgungsaufwand von 723.000 Euro.

(Foto: dpa)

„Lassen Sie sich überraschen“, sagte Meine. VW mache einen „großen Fehler“ der Gegenseite. „Sie schätzen die Stimmungslage der Menschen in den sechs Volkswagen-Standorten völlig falsch ein. Da gibt es Debatten: Warum haben wir keinen Bonus und warum kriegt der Vorstand einen Bonus? Und wenn jetzt nicht einmal ein Angebot für die Tarifrunde kommt; das wird die Leute richtig wütend machen.“

Beide Seiten wollen ihre Gespräche am 19. Mai fortsetzen. Die IG Metall will bei VW fünf Prozent mehr Geld. Das ist auch die Forderung in Flächentarifverhandlungen. Der VW-Haustarif ist Deutschlands größter Firmentarif. Er gilt in den sechs westdeutschen VW-Werken Emden, Hannover, Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie bei der VW-Finanztochter mit Zentrale in Braunschweig.

Warnstreiks: In Betrieben soll die Arbeit ganztätig niedergelegt werden

  • dpa
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