Volkswagen und Dieselgate VW soll 30.000 Stellen streichen
Der VW-Konzern hat weltweit in elf Millionen Dieseln eine Software im Einsatz, die Testsituationen der Behörden erkennt und dann Abgaswerte nach unten regelt, um Vorgaben zu erfüllen. Der im Herbst 2015 aufgeflogene Betrug hatte VW in die größte Krise der fast 80-jährigen Firmengeschichte gestürzt und 2015 zu einem Milliardenverlust geführt – dem größten in der Konzerngeschichte. VW kämpft seither um das Vertrauen von Anlegern, Kunden, Politikern und Branchenkollegen.
Die juristischen Forderungen von Anlegern sind milliardenschwer. Am Landgericht Braunschweig sind zudem im Zuge des Skandals bislang 46 Klagen von Besitzern eines Autos von VW eingereicht worden. Sie würden entweder den jeweiligen Verkäufer des Fahrzeuges, ein Autohaus oder die Volkswagen AG, auf Rückabwicklung des Kaufvertrages oder den Konzern als Hersteller auf Schadenersatz verklagen, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Darüber hinaus lägen inzwischen 114 Schadensersatzklagen von Kapitalanlegern gegen den Konzern vor. Sie alle beklagen, dass Volkswagen den Aktienmarkt zu spät über die drohenden Konsequenzen der Manipulationen von Dieseln informiert hat.
Am 24. Mai soll es in der kommenden Woche am Landgericht eine Urteilsverkündung im Prozess eines Audi-Besitzers gegen ein Autohaus geben, hieß es. Ein zweiter angesetzter Termin, bei dem die Klage eines Autobesitzers gegen VW direkt verhandelt wird, wurde auf den 8. Juni verschoben.
Für den Juni und Juli seien zudem fünf weitere Verhandlungen terminiert. Die bundesweiten Schadenersatzklagen der Kapitalanleger werden alle in Braunschweig verhandelt. Dagegen können die Klagen von Autobesitzern auch an anderen Gerichten abgeurteilt werden. Entscheidend ist hier der Gerichtsstand des Beklagten. In etlichen Fällen sind Autobesitzer bisher aber erfolglos geblieben.