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Volkswagen und Dieselgate Müllers verpatzte US-Reise kommt vor den Aufsichtsrat

Die USA-Reise von VW-Chef Matthias Müller hat nicht den erhofften Durchbruch im Abgasskandal gebracht. Mit einem missglückten Interview verspielte er Vertrauen. Jetzt wird die Reise Thema im Präsidium des Aufsichtsrats.
14.01.2016 Update: 14.01.2016 - 15:47 Uhr
Die USA-Reise des VW-Chefs brachte noch nicht den erhofften Durchbruch in der Abgasaffäre. Quelle: dpa
Matthias Müller auf der Automesse in Detroit

Die USA-Reise des VW-Chefs brachte noch nicht den erhofften Durchbruch in der Abgasaffäre.

(Foto: dpa)

Hamburg Die USA-Reise von Volkswagen-Chef Matthias Müller wird kommende Woche auch das Präsidium des Aufsichtsrats beschäftigen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Schwerpunkt der Beratungen beim Treffen am Dienstag sei der Stand der Aufklärungsarbeiten in der Abgasaffäre, sagten zwei mit der Sache vertraute Person gegenüber Reuters.

Auch der Sonderausschuss zur Aufarbeitung der Abgasmanipulationen werde nächste Woche zusammenkommen. Müller hatte bei der Detroiter Autoshow wie auch in den Gesprächen mit der US-Umweltbehörde EPA versucht, das durch den Abgasskandal ramponierte Image des Wolfsburger Autobauers wieder aufzupolieren.

Gerade vom Treffen mit EPA-Chefin Gina McCarthy am Mittwoch hatten sich viele eine Lösung erhofft, wie die rund 600.000 manipulierten Fahrzeuge in den USA repariert werden können. Ergebnisse des Spitzentreffens, an dem auch VW-Markenchef Herbert Diess teilnahm, wurden zunächst nicht bekannt. „Wir werden weiter an einer Lösung arbeiten“, hatte McCarthy im Anschluss lediglich gesagt.

Volkswagen will die EPA von einem komplett neu entwickelten Katalysator überzeugen, der bei rund 430.000 Fahrzeugen eingebaut werden soll, um die Stickoxidgrenzwerte in den USA einzuhalten. Für weitere gut 100.000 Wagen, die nur mit hohem Aufwand repariert werden könnten, ist ein Rückkauf im Gespräch.

Zuvor hatte die kalifornische Behörde Carb ältere Vorschläge von Volkswagen zur Reparatur der Diesel-Fahrzeuge mit zwei Litern Hubraum als unzureichend abgelehnt. Unterdessen sieht die Ratingagentur Moody's die Ablehnung der Umrüstpläne durch die CARB negativ für die Kreditwürdigkeit des Wolfsburger Konzerns.

Die berühmten Ausrutscher der Manager
Matthias Müller: Abgasskandal heruntergespielt
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Das Interview in Detroit sorgte für Irritationen und Ärger: Als ihm ein Reporter des öffentlichen Radiosenders NPR ein paar Fragen stellt, spielte VW-Chef Matthias Müller den Abgasskandal herunter: „Ehrlich gesagt, war es ein technisches Problem.” VW hatte „nicht die richtige Interpretation der amerikanischen Gesetze“. Die Ingenieure des Konzerns hätten lediglich „Lösungen gefunden, die mit den amerikanischen Gesetzen nicht kompatibel“ gewesen seien.

(Foto: ap)
Josef Ackermann: Die Kanzlerin düpiert
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Der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann trat nicht nur durch sein Victory-Zeichen im Mannesmann-Prozess ins Fettnäpfchen. Im ZDF erzählte er 2009, Kanzlerin Merkel habe ihm zu Ehren eine kleine Feier im Kanzleramt arrangiert. „Sie hat mir damals gesagt, sie würde gerne etwas für mich tun. Ich soll doch einmal etwa 30 Freunde und Freundinnen einladen aus Deutschland oder der Welt, mit denen ich gerne einen Abend zusammen sein würde – im Kanzleramt.“ Das Thema landete im Haushaltsausschuss.

(Foto: ap)
Rolf Breuer: Prozess um Kirch-Pleite
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„Was man alles darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen.“ So stellte Rolf Breuer, damaliger Chef der deutschen Bank, 2002 in einem Bloomberg-TV-Interview die Kreditwürdigkeit des Medienimperiums von Leo Kirch öffentlich in Frage. Zwei Monate später war die Kirch-Gruppe insolvent und bezichtigte Breuer, die Insolvenz verschuldet zu haben. Es folgten jahrelange Prozesse, die die Deutsche Bank viel Geld kosteten.

(Foto: dpa)
Jürgen Schrempp: Ärger mit Großinvestor Kerkorian
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Nach einem Interview mit Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp im Jahr 2000 war der US-Investor Kirk Kerkorian verärgert. Er verklagte den Konzern auf acht Milliarden Dollar. Schrempp hatte im Gespräch mit der „Financial Times“ gesagt, der neue Vorstand sei nach der Fusion aus „psychologischen Gründen“ zunächst mit der gleichen Anzahl von Amerikanern und Deutschen ausgestattet worden. Der Milliardär warf Schrempp vor, den Zusammenschluss von Daimler-Benz und Chrysler fälschlicherweise als „Fusion unter Gleichen“ bezeichnet zu haben. Stattdessen hätten die Stuttgarter Manager von Anfang an den Plan gehabt, Chrysler in den deutschen Konzern zu übernehmen.

(Foto: dpa)
Hartmut Mehdorn: Attacke gegen eigenen Aufsichtsrat
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In einem Interview im „Spiegel“ (2013) brüskierte der damals neue Berliner Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn seinen eigenen Aufsichtsrat, das Gremium, das eigentlich ihn kontrollieren sollte. Ein Bruch, der sich nicht mehr schließen ließ: „Ich habe bislang zwei Aufsichtsratssitzungen mitgemacht, es wird sehr im Detail diskutiert. Als Aufsichtsrat würde ich es anders machen. Ein Aufsichtsrat sollte sich um Grundsatzfragen kümmern.“

(Foto: dpa)
Michael Meier: Aktienolymp Borussia Dortmund
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Nachdem Bayern-Manager Uli Hoeneß im Jahr 2001 nach einem Dauerscharmützel mit Borussia Dortmund den Wert der BVB-Aktien in Frage gestellt hatte, konterte BVB-Manager Michael Meier: „Ich lasse nicht zu, dass durch solche leichtfertigen Aussagen der Eindruck bei unseren Aktionären entsteht, als ob wir die einzigen sind, die nicht kaufmännisch handeln.“

(Foto: dpa)
Hilmar Kopper: 50 Millionen Mark nur „Peanuts“
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Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper leistete sich 1994 einen unvergessenen Fauxpas. Er bezeichnete die Schadenssumme von ca. 50 Millionen DM, die den von Immobilien-Pleitier Jürgen Schneider beauftragten Handwerkern entstanden war und die die Deutsche Bank bezahlen würde, als Peanuts. Wörtlich: „Wir reden hier eigentlich von Peanuts!“ Angesichts der Gesamtforderungen von fünf Milliarden DM nicht ganz falsch, doch in der Öffentlichkeit wurde die Formulierung als überheblich empfunden.

(Foto: dpa)

Kritik in den USA, aber auch in dem Wolfsburger Konzern selbst, zog Müller durch unglückliche Äußerungen in einem Radiointerview während der Detroiter Automesse auf sich. Diese ließen nach Ansicht von Analysten die Chancen auf eine gütliche Einigung mit den Behörden schwinden. Müller hatte dem Radiosender NPR gesagt, VW habe die Behörden nicht angelogen, sondern nur deren Fragen zunächst nicht verstanden. In der Wiederholung einer Passage des Interviews am Folgetag relativierte er die Äußerung und sagte: „Wir akzeptieren den Verstoß (gegen das Gesetz) vollkommen.“

60.000 Autobesitzer organisieren sich für Klage
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