Vor Fusion mit Lafarge Zementkonzern Holcim mit schwachen Zahlen

Der Schweizer Zementkonzern steht vor der Fusion mit dem französischen Konkurrenten Lafarge.
Zürich/Frankfurt Der Zementkonzern Holcim hat trotz einer Erholung im wichtigen Markt Indien im dritten Quartal 2014 weniger verdient. Der Gewinn ging um 4,7 Prozent auf 447 Millionen Franken (370 Millionen Euro) zurück, wie der vor der Fusion mit dem französischen Konkurrenten Lafarge stehende Schweizer Konzerns am Montag mitteilte. Der Umsatz sank um zwei Prozent auf 5,18 Milliarden Franken.
Die für den geplanten Zusammenschluss mit Lafarge nötigen Verkäufe von Firmenteilen seien eingeleitet wurden, teilte Holcim weiter mit. Holcim und Lafarge hätten den Verkaufsprozess gestartet und befänden sich in Verhandlungen mit potenziellen Käufern.
Heidelberg-Cement fällt als Käufer von Geschäftsbereiche aber aus. Nach sorgfältiger Analyse habe sich der Konzern entschieden, sich nicht weiter am Bieterverfahren zu beteiligen, teilte der Dax-Konzern am Montag mit. Die zu erwartenden Erlöse aus der angekündigten Veräußerung der Bauproduktesparte in Nordamerika und Großbritannien will der deutsche Zementhersteller zur Senkung der Verschuldung und für eigene Wachstumsprojekte verwenden.
Bei den Anlegern sorgte Heidelberg-Cement für Erleichterung. Die Aktien legten am Montag in der Spitze um drei Prozent auf 55,94 Euro zu, den höchsten Stand sei sechseinhalb Wochen. Die Titel gehörten zu den größten Dax-Gewinnern. „Offensichtlich waren die Anleger von den möglichen Zukäufen nicht gerade überzeugt und sind nun froh, dass Heidelberg-Cement davon absehen will“, sagte ein Händler.
Um Einwände der Wettbewerbshüter gegen den Zusammenschluss zu vermeiden, haben Holcim und Lafarge in Deutschland, Frankreich und zahlreichen weiteren Ländern Fabriken und Geschäftsbereiche zum Verkauf gestellt. Die Aktien von Lafarge und Holcim notierten jeweils 1,4 Prozent schwächer.
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