VW-Abgasskandal US-Kläger nehmen Bosch ins Visier

Bosch soll von dem Abgasbetrug bei VW gewusst haben. Das behaupten immerhin die Kläger in den USA. Sollten sie Recht haben, muss der Prozess rund um den Skandal neu aufgerollt werden.
Berlin US-Anwaltskanzleien nehmen nach einem Bericht von „Spiegel Online“ im VW-Abgasskandal jetzt auch den Zulieferer Bosch ins Visier. Sie werfen dem Portal zufolge dem Unternehmen eine Mittäterschaft in der Affäre vor. Bosch hatte die Steuerungs-Software entwickelt und an VW geliefert, die für die Manipulation von Abgaswerten genutzt worden war.
VW hatte sich erst vor wenigen Tagen in einer Vereinbarung mit US-Behörden zur Zahlung von 14,7 Milliarden Dollar (rund 13,3 Milliarden Euro) bereit erklärt, was allerdings nur Teilaspekte der Affäre abdeckt. Laut „Spiegel Online“ legte VW im Rahmen dieses Verfahrens Schriftwechsel mit Bosch-Managern vor, die den Stuttgarter Autozulieferer belasten.
„Unterlagen belegen, dass Bosch wusste, wofür die Software zur Motorsteuerung genutzt werden sollte“, zitierte „Spiegel Online“ einen nicht näher bezeichneten Informanten. Die VW-Kläger wollten auf dieser Grundlage nun die Klageschrift nachbessern und so den Prozess neu aufrollen. Damit richte sich das Verfahren auch konkret gegen Bosch.
Bosch hat bislang bestritten, von den Manipulationen gewusst zu haben. Ein Konzernsprecher sagte laut „Spiegel Online“: „Bosch beabsichtigt, sich in den Zivilgerichtsverfahren entschieden gegen die erhobenen Ansprüche zu verteidigen.“