In China, dem wichtigsten Automarkt der Welt, stampft VW ein Werk nach dem anderen aus dem Boden. In den USA zählt Europas Branchenprimus erst eines, vieles läuft dort noch nicht rund. Eine Chronologie.
VW-Chef Martin Winterkorn spricht zur Automesse in Detroit erstmals von einem neuen SUV-Modell speziell für die USA.
Nach 31 Monaten auf steilem Expansionskurs muss Volkswagens Kernmarke für den April 2013 erstmals wieder rückläufige Verkäufe melden. Seitdem finden die Wolfsburger nicht in die Spur.
Im schwelenden Streit um einen Betriebsrat für das einzige US-Werk von Volkswagen in Chattanooga droht der mächtige Konzernbetriebsrat damit, weiteres Wachstum dort zu blockieren.
Michael Horn löst Jonathan Browning als Chef von Volkswagens US-Sparte ab. Medien spekulieren, Browning müsse wegen der Verkaufszahlen gehen. Volkswagen nennt „persönliche Gründe“.
Winterkorn kündigt das neue SUV-Modell für 2016 an. „Amerika ist der weltweit härteste Automarkt“, räumt er ein. Als mögliche Produktionsorte gehen Chattanooga und Mexiko ins Rennen.
Die VW-Mitarbeiter in Chattanooga votieren gegen den Vorschlag, sich von der US-Autogewerkschaft UAW vertreten zu lassen. Damit kann VW zumindest vorerst nicht die vom Betriebsrat geforderte Arbeitnehmervertretung nach deutschem Vorbild aufbauen.
Betriebsratschef Bernd Osterloh meldet sich zu Wort. Er könne sich „durchaus vorstellen“, dass ein weiterer Standort in den USA „nicht unbedingt wieder in den Süden gehen muss“.
VW teilt mit: Der Cross Blue geht nach Chattanooga.
VW zeigt auf der Messe in Detroit neben dem bereits bekannten großen Geländewagen Cross Blue eine Coupé-Variante. Martin Winterkorn verspricht, in den USA wieder in den Angriffsmodus zurückkehren zu wollen.
Die Verkäufe gerade der Marke VW fallen nach den beiden schlechten Jahren 2013 und 2014 in den USA noch einmal schlechter aus. Von Januar bis August verkaufte in den USA 238.100 Autos und damit 2,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Quelle: dpa, scc
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Oekonomicus
vor einer Stunde
Was für Arroganz und Narretei!
Das wird spätestens in den nächsten 14 Tagen Winterkorns Abschied bedeuten,
da geht kein Weg daran vorbei.
Zum einem ist in einem autoritär und technisch geführten Konzern wie VW kaum denkbar, dass hier ohne Wissen des Konzernchefs gemauschelt wurde, schließlich ist Herr Winterkorn kein "Grüß Gott" Frühstücksdirektor, zum Anderen müssen bei einem solchen Skandal epischen Ausmasses Köpfe rollen, das ist nunmal so, und der jetzige VW-Verantwortliche für Amerika ist noch neu und er kann daher seine Hände in Unschuld waschen. So müssen Leute aus der zweiten Reihe dran glauben und natürlich Winterkorn, der trotz seiner gewichtigen Fehler insgesamt VW nach vorne gebracht hat,
Sei's drum, doch was zuviel ist ist zuviel und dieses Desaster wird VW viele Milliarden kosten und dem schwächelndem VW-Absatz in Amerika eine weitere Delle verpassen.
Dieser Skandal kann jedoch weltweit noch weitenKreise ziehen, denn warum sollten die Wolfsburger das Schummelprogramm nur in Amerika eingesetzt haben?
Wenn voele Aktionäre das genauso sehen, dann werden die Aktien des Konzern nochnweitere Tiefststände küssen.
Doch das Gedächtnis der Verbraucher ist kurz, das hat man bei Toyota und vielen anderen Skandalen gesehen.
Wenigstens ist gut, dass die neuen Jeep-Modelle für Amerika erst 2007 kommen, dann sollte dieser Skandal langsam verkrusten.
Üner Herbert Diess wird man wohl bald sagen können "Seine große Stunde kam, als Winterkorn seinen Abschied nahm", hoffentlich zerschlägt das Raubein nicht zuviel Porzellan, denn man wird ihm nicht annähernd soviel berzeihen,wie dem Großaktionär Piéch.
Wogegen Pötsch sich hoffentlich noch nicht 100% auf den Aufsichtsrat konzentrieren kann,
seine Erfahrung und Managmentwissen wird jetzt dringend gebraucht.
Ferdinand Piéch wird es mit einem weinenden und einem lachenden Auge sehen.
So verschwurbelt wie sich BMW und Mercedes äussern läßt befürchten, dass sie auch eine Leiche im Keller haben
So heiss gegessen wird der Braten dann auch wieder nicht!
Mit den richtigen Einstellungen, die sich ja zum Glück durch das Aufspielen einer neuen Software relativ einfach aktivieren lassen, sollte das Fahrzeug dann abgaskonform funktionieren.
Die Frage ist, wie sehr sich dies auf den Durchzug auswirkt; Endgeschwindigkeit braucht in den USA niemand. Natürlich wird dies die Besitzer gar nicht freuen. Letzten Endes ist die Frage "nur", ob etwas ähnliches auch auf anderen Märkten passiert sein könnte. Der US-Markt ist ja (zum Glück) nur Pipifax.
@marc otto
sie müssen konsequent sein: wenn osterloh und winterkorn unter einer decke steckten und piech etwas gewittert hat, ist doch klar, dass die beiden sich stützen.
daran zeigt sich aber auch, dass das angeblich sozialverantwortliche unternehmen VW und die guten Menschen in Betriebsrat und Gewerkschaft durch ihre klüngelei schlimmer sind als Unternehmen in denen diese "sozialen " Faktoren nicht so stark ausgeprägt sind. auch die Gewerkschaft steht hier mit am Pranger.
und das land niedersachsen hat natürlich nichts gewußt! auch hier zeigt sich: es ist falsch, dass Niedersachsen eine hohe beteiligung an VW unterhält; wie kann herr weil dem herrn dobrindt noch unter die augen treten.
und wer glaubt, dass in europa eine andere soft ware-verwendet wurde?
die klungelei, ja die kriminalität in desem extrem mitbestimmten konzern hört nicht auf.
Man kann nur spekulieren in wie weit Piech davon wusste aber offentsichtlich haben er und Winterkorn ein angespanntes Verhaeltnis.
In den USA wurden schon viele Autofirmen wegen mangelhafter Technick und damit zusammenhaengenen Verschleierungstaktiken verdonnert. Aktiver Betrug wie jetzt durch VW ist unter Autoherstellern Neuland.
In der Finanzbranche wird sowas schon ehr geduldet den die zahlen ja fleissig Bestechungsgelder an die Politiker. Tja, wer betruegen will der muss auch entsprechend Politiker/Parteien schmieren sonst gibts gewaltig Aerger.
Die Software Ingenieure mussten sich ziemlich sicher gewesen sein, das ein doch recht einfach zu schreibendes Programm nicht auffliegt
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so etwas geht nur, wenn Vorstand und Betriebsrat das absegnen.
Jeder weiß, wie gefährlich es ist, wenn man so etwas "einbaut". Genau das ist auch der Grund, warum Vorstand und Betriebsrat bei diesen Sachen immer das letzte Wort haben.
Jeder, der Volkswagen kennt, weiß dass so etwas nur geht, wenn der Vorstand und Betzriebsrat so einen "Betrug" abgesegnet hat. Man kann davon ausgehen, dass Piech von dieser schlimmen Sache etwas erfahren hatte und wollte den Winterkorn deshalb schnell los werden.
Aber nein, Herr Osterloh musste sich ja stützend hinter Wiko stellen und ist daher für diese Katrophe mit verantwortlich.
Da müssen erst die Amerikaner kommen um das ganz alleine, nach Pierchs erzwungenen Abgang, diesen grobe Betrug aufzudecken? Das fällt wierrum schwer zu Glauben.
Die Software Ingenieure mussten sich ziemlich sicher gewesen sein, das ein doch recht einfach zu schreibendes Programm nicht auffliegt, oder sie waren sich dieser Konsequenzen nicht bewusst..
VW wird nicht nur in Amerika einen Imageschaden davon tragen, sondern auch in Deutschland. Oder meint einer das zwei verschiedene Softwaren benutze wurden. Bestimmt nicht..
soso, das ist also unsachlich, wenn der VW Betriebsrat besondere Neigungen zu käuflichen Damen aus Brazil hat??
hmmm, immer hat der "unsachliche" Richter Herrn Volkert deshalb verurteilt.
Die VW Gruppe hatte im July 2015 einen Marktanteil von 3,6% (VW, Audi, Porsche) und 2,2% fuer VW alleine.
Vermutlich werden die in den USA von 2009-15 verkauften VW Diesel ihre Zulassung verlieren da diese auf verbrecherische Weise erschlichen wurde. Das heisst VW muesste diese Autos von den Kunden zurueck kaufen und verschrotten. Dazu kommt noch Steuerhinterziehung wegen der nach unten manipulierten Abgaswerte. Da werden die US Anwaelte und Staatsanwaelte zu Hoechstform auflaufen, denn an dem Konchen sitzt noch jede Menge Fleisch. Die 18 Milliarden sind erst der Anfang.
Bei den potentiellen Strafzahlungen und dem geringen Marktanteil waere es fuer VW besser sich aus den USA zurueck zu ziehen und ihren Schrott anderswo zu verticken. Zum Beispiel in der EU wo mit erkauften Regulierungen/Politikern alles moeglich ist.
Besteht denn tatsächlich eine Verbindung von Millionengehalt und Aktienkurs bei Vorstandsvorsitzenden?
Gibt es dann irgendwelche Konsequenzen, wenn der Aktienkurs an einem einzigen Tag plötzlich und von niemandem erwartet um über 22 Prozent sinkt oder die Börsenkapitalisierung um vielleicht um 30 oder 40 Milliarden sinkt? Gab es Insiderhandel? Was kommt da noch?
Könnte es sein, dass der Vorstandsvorsitzende gerade sein Gehalt für die nächsten 2.000 Jahre verzockt hat? Weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat soll diese Gefahr und das damit verbundene Risiko bekannt gewesen sein? Nein, man hat trotzdem so entschieden. Wird jetzt der Konzern so richtig durchgerüttelt?