Dort hingen fünf Klagen von Anlegern an, von denen das Gericht inzwischen zwei zugunsten von Porsche abgewiesen hat. Sie richteten sich gegen die Porsche-Holding PSE. Die übrigen drei Verfahren, bei denen die Klagesumme mehrere Milliarden Euro beträgt und zum Teil auch die Volkswagen AG betroffen ist, sollten 2013 verhandelt werden.
Eine Klage verwies das Landgericht im Juni 2013 an das Kartellgericht in Hannover, da die Kläger argumentiert hatten, Porsche habe mit einer Bank ein Kartell gebildet, um den Markt für die VW-Stammaktien zu kontrollieren.
Wie im Oktober 2012 bekannt wurde, kam zwischenzeitlich noch eine Klage auf 213 Millionen Euro Schadenersatz hinzu. In diesem Fall haben Anwälte zunächst Zeit für Stellungnahmen.
Die milliardenschweren Forderungen von Fondsgesellschaften in den Vereinigten Staaten laufen in zwei getrennten Fällen. Auf bundesstaatlicher Ebene wurde darum gerungen, ob US-Gerichte überhaupt zuständig sind. Dabei hatte die PSE in erster Instanz gewonnen. Die Gegenseite hatte Berufung eingelegt – im März 2013 zogen einige Kläger die Berufung zurück. Auch vor einem New Yorker Gericht standen Fragen der Zuständigkeit im Mittelpunkt, dort hatte die Porsche-Dachgesellschaft zwar in erster Instanz eine Niederlage erlitten, in zweiter Instanz wurde die Klage allerdings abgewiesen.
Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen frühere Porsche-Manager, darunter Ex-Vorstandschef Wendelin Wiedeking und Finanzchef Holger Härter. Es ging um Kreditbetrug, Untreue und Marktmanipulation. Am Ende mussten sich wegen Kreditbetruges Härter und zwei seiner damaligen Führungskräfte verantworten. Härter wurde Anfang Juni 2013 zu einer Strafe in Höhe von 630.000 Euro verurteilt, kündigte aber Revision an.
Die Staatsanwaltschaft erhob gegen Wiedeking und Härter Mitte Dezember 2012 Anklage wegen Aktienkursmanipulation. Zuletzt wurde bekannt, dass die Behörde auch gegen Aufsichtsräte ermittelt.
Das Oberlandesgericht (OLG) entschied Ende Februar, dass VW-Patriarch Ferdinand Piëch seine Pflichten als Aufsichtsrat der PSE während der Übernahmeschlacht beider Unternehmen verletzte. Das OLG erklärte daher die Entlastung des Kontrollgremiums für das Geschäftsjahr 2008/2009 für nichtig.
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Sehr richtig! Mir kann niemand erzählen das F. P. Da nicht Bescheid wusste. Wann wird man je verstehen....
...kommt ein Anleger nackt aus dem Casino...
liebes HB: ein paar Zocker haben verloren, ein paar irres Geld eingesackt. Was soll das Gelaber vom "Anleger" - dieser Begriff suggeriert Seriosität, die einfach nicht da ist.
Der Staat hat da übrigens auch sein Schnäppchen gemacht, was soll also dieses Rumgepose von Staatsanwälten?
@ofelas und roothom
Eine Kreditlinie über 7,5 Milliarden € war geknüpft an den Fall des VW Gesetzes. Hinter den Kulissen hat da auch Herr Christian Wulff gespielt. Er wollte unbedingt im AR seine Macht erhalten. Damals hatte er sich für mich charakterlich für das Amt des Bundespräsidenten disqualifiziert.
Ja, die Finanzkrise hat die ansonsten spendablen Banken verunsichert. In guten Tagen, haette ein "hoher Herr " der jeweiligen Bnk der Kreditabteilung schon gesagt "das geht" (oder wie bei einem Kredit fuer einen gewissen Herrn Schneider in Frankfurt "sie haben keine Version") Das Porsche in einer solchen Situation dann auch noch gegen die Schienenbeine der Kreditgebe getreten hat, ist schon eine grosse Dummheit.
an ofelas:
das glaub ich aber ganz sicher nicht! was das ganze zu fall gebracht hat, waren nach meiner meinung zwei punkte
1. der ausbruch der finanzkrise - weswegen die banken ploetzlich - wie bei allen groesseren projekten - den hahn zugedreht haben und
2. der Rückzieher der EU bezüglich des VW- gesetzes - was hier hinter den kulissen gelaufen ist, möchte ich gar nicht erst wissen...
und nochmal: normale vw anleger hatten keinen schaden, sondern riesige gewinne. verluste hatten nur spekulanten, die auf fallende kurse gesetzt hatten, wie es zu recht im artikel steht.
und wenn schon kursmanipulation untersucht wird, dann sollten auch mal all die leerverkäufe untersucht werden. denn die beeinflussen die kursentwicklung heutzutage wohl viel mehr, als meldungen der firmen.
nein, bei all diesen verfahren wird m.e. lediglich versucht, schuldige für eigenes versagen bei der anlage zu finden...
Was mich seit langem an der Berichterstattung (nicht nur im Handelsblatt) verwundert, ist die Einengung der betrachtungsweise Buf Herrn Härter und Herrn Wiedeking. Diese waren zwar als Vorstände einer dt. AG nicht weisungsgebunden, musssten sich aber für eine Investition der Größenordnung erst die Zustimmung der HV, bzw. des AR einholen. Das die Porsche AG (sozusagen als Vehikel) der Familien Porsche und Piech agiert hat beim Kauf der VW AG, wurde bisher fast nie thematisiert.
Ich bezweifle die Deutung, dass dieser Unternehmenskauf das Werk "durchgeknallter Egos" namens Härter und Wiedeking war. Beide haben m.E. mit klarem Mandat der Anteilseigner gehandelt - letztlich bisher mit Erfolg. Mittlerweile gehört VW den beiden Familien zu fast 2/3 (inkl. der Porsche AG).
Vor dem Hintergrund würde mich eine detailliertere Recherche und Berichterstattung zu diesem Komplex interessieren. Das Handelsblatt hat vor nicht allzu langer Zeit aus AR-Protokollen der Thyssen-Krupp AG zitiert (m.E. zu Lappalien, um Herrn Steinbrück zu schaden, aber das ist eine andere Ebene). Mich würde eine vertiefte Recherche zu den Abläufen rund um den Kauf etc. auf AR und Anteilseignerebene interessieren. Das wäre mal interessanter Printjournalismaus, für den ich (als ehem. FTD-Abonnent) gerne Geld ausgeben würde in Form eines fortgeführten Abonnements des Handelsblatts.
Kai Seim
Haerter und Team haben systematisch falsche Angaben gemacht und dadurch den urspruenglich Kredit von Banken erhalten. Als die Refinanzierung anstand und es nach und nach rauskamm wie sehr die Angaben "gebogen" wurden, haben die meisten Banken keine Refinanzierung zugestimmt. Desweiteren hat Haerter die versammelter Bankenmannschaft als Deppen bezeichnet. Arroganz kommt vor dem Fall!
In einem sind diese Leute alle gleich, nämlich in Ihrer unersättlichen Gier nach Geld. Man sollte diese Leute weg sperren, damit Sie keinen Schaden mehr anrichten können mit Ihren unsäglichen Methoden. Man sollte Sie im Gefängnis "Geld fressen lassen".