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Waffenbranche Amerika rüstet auf

Steigende Umsätze, laxe Gesetze: Der US-Waffenbranche könnte es nicht besser gehen. Der Amoklauf in einem Kino hat daran nichts geändert. Im Gegenteil: Am Wochenende stürmten die Amerikaner erst recht in die Waffenläden.
23.07.2012 - 19:09 Uhr 27 Kommentare
Ein Kunde schaut sich in einem Waffenladen in Lockport, Illinois (USA) ein polnisches Gewehr vom Typ Tantal AK-74 an. Quelle: dpa

Ein Kunde schaut sich in einem Waffenladen in Lockport, Illinois (USA) ein polnisches Gewehr vom Typ Tantal AK-74 an.

(Foto: dpa)

Washington Am Freitag in den frühen Morgenstunden fielen die USA in einen Schockzustand. Aus den Frühstücksnachrichten erfuhren die Amerikaner, dass soeben ein Amokläufer in einem Kino in Colorado um sich geschossen und mehrere Menschen getötet hatte. Schnell schwollen Twitter, Facebook und die Kommentarseiten der Online-Zeitungen an mit Tausenden von Kommentaren, in denen die Nutzer ihr Entsetzen, ihre Trauer und ihr Mitgefühl ausdrückten.

Die National Rifle Association (NRA) dagegen, Amerikas mächtigste Waffenlobby, hatte bei Twitter Folgendes zu sagen: „Guten Morgen, ihr Schützen. Einen schönen Freitag! Pläne fürs Wochenende?“

Der Tweet von @NRA_Rifleman war ein Versehen, den der Verband peinlich berührt nach zwei Stunden aus dem Netz nahm. Doch viel mehr fiel den Waffenfreunden dann auch nicht ein. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, deren Familien und der Community“, hieß es in einer knappen Mitteilung. Ansonsten werde man die Ereignisse zunächst nicht weiter kommentieren.

Die Waffenlobby fürchtet, dass im Angesicht des Blutbads mit zwölf Toten und Dutzenden Verletzten wieder einmal jemand auf die Idee kommen könnte, die Gesetze zu verschärfen. Und entsprechende Forderungen ließen nicht lange auf sich warten. Immerhin hatte der mutmaßliche Attentäter James Holmes sein mörderisches Arsenal völlig legal zusammengekauft. Doch wirklich Anlass zur Sorge gibt es für die Branche nicht: Die Lobby gilt als eine der einflussreichsten im ganzen Land, und die Industrie macht glänzende Geschäfte.

Mehr noch: Der Amoklauf vom Freitag scheint deren Verkauf sogar noch zu befeuern. US-Medien berichten, dass Waffengeschäfte im ganzen Land an diesem Wochenende mehr Besucher zählten als sonst. „Das Telefon hört nicht auf zu klingeln“, zitierte der „Boston Herald“ einen Händler, der nur 25 Kilometer vom Ort des Attentats entfernt ein Geschäft betreibt. Die Menschen wollten gerüstet sein, sollten sie einmal selbst einem Amokläufer gegenüberstehen. „Sie wollen nicht mehr Opfer sein“, sagte ein anderer Ladenbesitzer, der sagt, dass seine Verkäufe am Wochenende um die Hälfte angestiegen seien.

Gewehre haben einen immer besseren Stand
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27 Kommentare zu "Waffenbranche: Amerika rüstet auf"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Einige Anmerkungen zu dieser Diskussion hier:
    1. In den USA gibt es nicht DAS Waffengesetz, jeder Bundesstaat regelt es anders.
    2. Diejenigen die meinen sie bräuchten nur eine Waffe kaufen und seinen dann in Sicherheit sind auf dem Holzweg. Ohne regelmäßiges Training werden sie eher für Schaden als Nutzen sorgen.
    3. Waffen gibt es bei uns schon heute nur sehr restriktiv. Kaum einer der Legalwaffenbesitzer ist befugt seine Waffe zu führen. Und bevor sich die hier auf Selbsthilfe nach At. 20 Abs. 4 des GG schielen versehen wird es ihnen wie im 3. Reich (und später in der DDR) ergehen: Der Waffenbesitz wird rechtzeitig untersagt. Dann bleiben nur noch die illegalen Waffen. Und spätestens wenn dann die Versorgung mit Strom und Kraftstoff unterbunden ist ist es mit dem Aufstand vorbei.
    4. Wer sagt denn dass der Einbrecher sich nicht auch eine Waffe besorgt wenn er mit einer solchen bei seinem Opfer rechnet?

  • ich könnt entweder heulen oder mich einfach totlachen, wenn ich diese ganzen komennts hier lese, pro bewaffnung einen jeden. das zeigt nur, dass das bildungsniveau hier in deutschland stark runter geht in die richtung, die in den usa vorherrscht. das massaker würde auch nicht verhindert werden, wenn einige dort eine waffe zur gegenwehr gehabt hätten, sondern es hätte wohl eher die opferzahl sogar erhöht. zweitens: schaut mal statistiken an, wie viele tödlichen unfälle durch unsachgemäße waffennutzung in den usa passieren. bsp.: ein kleiner junge kommt an die geladene waffe der eltern und spielt räuber und gendarm, drückt ab und verletzt sich selbst oder andere. ich glaube, bei einigen hakts. den waffenbesitz damit zu rechtfertigen, dass es doch nur gerecht ist, ine zu besitzen, weil es vor gefahren durch staatsterror, äußeren terror oder andere irre kriminelle schützt, ist sowas von unterstem bildungsniveau. bin mal gespannt, wenn mal bürgerkrieg in den usa herrschen sollte: da schießt sicher dann jeder jedem die birne weg, ohne nachzudenken. Auslöser kann ja ne epidemie sein oder staatsbankrott. das militär würde zwar sofort eingreifen, aber dann würde man in aller welt darüber berichten, wie blöd es doch war, diesen bürgern waffenbesitz en masse zu ermöglichen.

  • Das Recht sich zu bewaffnen ist Teil des sog. Systems der "Checks and Balances" in der amerikanischen Verfassung und ein Grundbestandteil selbiger. Das Recht Waffen zu tragen wurde schon sehr früh kodifiziert, einfach um einem pot. Diktator etwas entgegensetzen zu können. Gut, damals waren weder Panzer, Drohnen noch sonstige High-Tech Waffen erfunden so dass tats. "Waffengleichheit" herrschte. In Canada ist der Waffenbesitz und Erwerb ähnlich verbreitet. Aber auch hier Mitten in Europa gibt es ein Land das nur so vor Waffen starrt. In jedem Haushalt liegt MINDESTENS ein Karabiner samt Munition, Waffen kann und darf man als Bürger problemlos besitzen und kaufen. Auch Frauen werden von offizieller Seite aufgefordert an ihren Schiessfähigkeiten zu arbeiten. Na, wie heisst dieses Waffenfetischistenland, dieser Hort von ausufernder Gewalt, Kriminalität, Blutvergiessen, Chaos und Wahnsinn ? Na ? Genau, es ist unser Nachbar die Schweiz ! In der Geschichte dieses Landes wimmelt es nur so von Bürgerkriegen, totalitären Diktaturen, Verfolgung und Vernichtung von Minderheiten, Einschränkung von Bürgerrechten etc.pp....

    Man sollte auf der anderen Seite bedenken warum hierzulande die Waffengesetze (Waffen klingt in diesem Zusammenhang schon albern) ständig verschärft werden und man als Normalbürger nur noch mit Wattebäuschen und Pfefferspray sich "bewaffnen" darf.....

  • Hmm,
    wenn ich die Kommentare aufmerksam Lese komme ich bei den meisten nur zu einem Schluss: "der Amokläufer wäre nie soweit gekommen, wenn die Kinobesucher bewaffnet gewesen wären".
    Und dann noch einer, der behauptet, in Texas ist man sicherer Unterwegs als in Deutschland...
    Manchmal habe ich das Gefühl, das die meisten Kommentatoren hier, wohl ehemalige Bild-Zeitungleser sind, sich zum Handelsblatt gewendet haben, im Glauben das deren Niveau dadurch steigen würde.
    Wir werden und können die Amerikaner nicht verstehen, wenn wir nicht mindestens 10 Jahre dort gelebt und gearbeitet haben. Die Amerikaner sind es gewohnt, der Regierung nicht einen Meter über den Weg zu trauen. Oder woher soll es sonst kommen das die Waffenverkäufe einen Rekordstand nach dem anderen haben. Oder ist hier nach Winnenden irgendwas entscheidendes geändert worden? Denkt mal darüber nach, es sind einzelfälle, das wird durch die Medien hochgepuscht, die Regierungen müssen sich betroffen zeigen. Aber geändert wird in den seltensten Fällen etwas.
    Denkt darüber nach bevor unqualifizierte Kommentare eingepflegt werden.

  • Vielleicht ist ein Blick auf die Lehren von Paracelsus hilfreich. Man kann eigentlich alles machen, es kommt nur auf die Dosis an. Will sagen, weder ein radikal restriktives Waffenrecht befördert Sicherheit (siehe UK) noch ist ein radikal erleichtertes Waffenrecht erstrebenswert. In einer vernünftigen Mitte liegt die Wahrheit, wie so oft im Leben.

    Amerikanische Verhältnisse will hier in Europa nur eine verschwindende Minderheit. Übrigens gilt das nicht nur für`s Waffengesetz! Auch für die Raucher-Gängelung, die Straßenverkehrsordnung (Höchstgeschwindigkeit) und nicht wenige andere gesellschaftliche Bereiche, wo einige wenige die Toleranz der Mehrheit bis zum Brechen ausloten. Und wo dann die Politik glaubt, einschränken oder ausweiten zu müssen. Die Politik sollte sich wirklich darauf beschränken, einen vernünftigen Korridor zu schaffen und genau denjenigen systematisch + schmerzhaft auf die Finger hauen, die die Grenzen auch nur leicht überdehnen.

  • Der Schreiber des Artikels scheint nicht in der Materie zu Hause. Er schreibt: "[..] ausgerechnet das halbautomatische Sturmgewehr vom Typ AR-15, wie es auch der Schütze Holmes benutzt hatte. Der Karabiner, den unter anderem die Traditionsschmiede Colt herstellt, gleicht äußerlich dem M-16 der US-Truppen, mit einem Unterschied: Die zivile Version gibt nur einen Schuss ab, wenn man den Abzug drückt. Das Militärgewehr dagegen feuert automatisch, also so lange, wie der Abzug gehalten wird."
    .
    Ein Gewehr feuert maximal solange wie Muntion vorhanden ist, nicht so lange wie der Abzug gedrückt wird, die nicht vorhandene Funikionalität des Autors, hätten sich schon viele eingeschlossene Truppenteile gewünscht, diese ist aber lediglich der Phantasie des Autors entsprungen...
    .
    Übrigens: Karabiner bezeichnet meist Gewehre mit verkürztem Lauf. Ursprünglich wurden leichte Militärgewehre mit im Verhältnis zum Infanteriegewehr verkürztem Lauf und manchmal schwächerem Kaliber Karabiner genannt, welche bei der Kavallerie und anderen berittenen Truppenteilen eingesetzt wurde. Der Begriff ist im Waffenbereich nur unscharf definiert.

  • Mich verwundert immer wieder die Heftigkeit der Diskussion und dies, obwohl ein Grossteil der Schreibenden Waffen nur noch aus dem Fernseher kennt. Der Umgang dort ist reine Effekthascherei für ein abgestumpftes Publikum. Eine Tabuisierung ist weder sachlich gerechtfertigt noch sinnvoll: Im Gegenteil führt es dazu, dass Schusswaffen scheinbar über geradezu magische Eigenschaften verfügen, was nur die Attraktion für Spinner erhöht und Nachahmungstäter fördert.

  • Das Beste ist wenn in einem geschlossenen Raum mit Menschen alle Waffen haben und dann ein Amokläufer reinkommt. Zieht dann einer aus der Menschenmenge eine Waffe um den Amokläufer zu erschießen, dann zieht ein Anderer eine Waffe weil der denkt der eine der den Amokläufer erschießen will ist ein Amokläufer. Nach der Kettenreaktion sind dann alle Tod. Albert Einstein hatte recht, dass mit der Endlichkeit der Universums und so

  • Das it doch ein "sehr qualifizerter" Kommentar von Ihnen. Da weiss man dann auch mit wem man es zu tun hat.

  • Bei Statistiken halte ich es mit Churchill. "Ich glaube nur der Statisik, die ich selber gefaelscht habe".

    Hier ist auch noch eine neuere Statistik, vom FBI, die man vor dem Hintergrund sehen muss, dass Praesidet Obama es geschafft hat den Waffenhandel deutlich anzukurbeln. Seit Obama Praesident ist, sind so viele Waffen wie noch nie zuvor von US Buergern gekauft worden. Entsprechend sind die Gewalttaten dann auch zurueckgegangen. Herzlichen Dank dafuer

    Die Mordrate ist auf einem 48-Jahre Tief und Gewalttaten sind auf einem 41-Jahre Tief.

    Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, da ich die Haelfte meines Lebens in Deutschland verbracht habe und die andere in den USA, dass ich mich hier deutlich sicherer fuehle. Ich habe keinen Freund oder Bekannten, dem das Auto gestohlen oder aufgebrochen wurde, oder in dessen Haus eingebrochen wurde. Ich kann nachts auf der Strasse mit meiner Familie spazieren gehen, ohne dass ich dabei das Gefuehl habe in Gefahr zu sein, angepoebelt oder bedroht zu werden. Im uebrigen wohne ich in einem groesseren Metroplex in Texas mit ueber 5 Millionen Einwohnern; also nicht laendlich.

    Die Amokzahlen, die Sie genannt haben, bestaetigen nur meinen Punkt. Auf Militaerbasen und Schulen/Universitaeten sowie in Gerichten duerfen auch in Texas Waffen zur Selbstverteidigung nicht gefuehrt werden. Also auch da stimmt es mal wieder, dass die waffenfreien Zonen viel gefaehrlicher sind weil sich kriminelle in der Regel den Ort des geringsten Widerstandes aussuchen.

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